Penetickt ter Sächsztähnte
(Portrait) – Die von der Moderne gepeinigten Lemminge der katholischen Welt dürfen sich nun diesen Herren zu Füßen werfen, und sich ihren Segen abholen. Und wenn Benedikt sagt, daß »2 plus 2 gleich 5« (oder »8,35« oder »Franziskus«) ist, dann stimmt das, da gibt nichts zu rütteln, denn der Mann ist offiziell UNFEHLBAR. Na wenn das mal nicht auch für auf ihn schießende Scharfschützen gilt.
Mahlzeit. Amen.
bembelkandidat
dies bild vom
inquisitor
der katholen
molosovsky Besitzerin
… find ich ja ganz toll. War sogar mein erster Berufswunsch (nach Rächer der Enterbten und Cpt. Nemo). –– Lustig übrigens, wie jetzt die Ratzi-Bücher flugs über die Ladentische gehen, und auf der Remitendenrampe liegen die Dalei Lama-Bücher billig rum. Aber ich brauch dem Jossele seine verständnisgeschmückten Fundamentalismen heute nicht extrich nachlesen: immerhin hat der Gute ja am Kathechismus (bei dem ich immer mit muß) mitgeschrieben, und die Volksausgabe steht bei mir gleich neben »Deutschen Aberglauben« und »1001«.
aesthet
Ist euch mal aufgefallen, dass der gute Papa Ratzo eine geradezu verdächtig dämonische Stimme hat?
Als der Großmeister nämlich gestern in Köln gastierte, und Millionen Pilger(innen) zum Jauchzen brachte, schallte sein gruselig Stimmchen heiser über den Platz...mir wurd's ganz kalt!
molosovsky Besitzerin
…dieser unnötige Pipst(oder Pupst oder so)besuch. Fernsehen schau ich ja seit 10 Jahren keines mehr. Aber so ein Babst Penetickt breitet sich auch im Radio elendig breit aus, von den Zeitungen ganz zu schweigen.
Trösten kann man sich mit »Muss man Religiosität respektieren?—Über Glaubensfragen und den Stolz einer säkularen Gesellschaft« von Jan Philipp Reemtsma (in »Le Monde Diplomatique« Aug./05; sollte ab Erscheinen der September-Nummer für alle freigeschaltet werden).
Eine exzellente Erinnerung daran, warum alle Religiösen in Sachen grober Gesellschaftsarchitektur bittebittebitte außen vor bleiben sollten.
motörfisch
... betrifft das Unfehlbarkeitsdogma "nur" Glaubensfragen.
(Eigentlich ein faszinierender Sprechakt: In Glaubensfragen kann der Papst - so scheint es - gar nicht anders als unfehlbar sein. Wie muss man sich dabei fühlen, wenn einem quasi von außen her die Wahrheit dessen, was man sagt, verbürgt wird? Hat der Papst staunend eine Gänsehaut, wenn er sich selbst wahr sprechen hört? Verdammt dazu, "wahr" zu sprechen. Auch im Zweifel.)
molosovsky Besitzerin
Aus allem kann man eine Glaubensfrage machen. Dennoch bin ich froh, daß des Pipstes (oder Pupstes oder Papstes) Wahrheitshoheit sich nur auf solchen Schmu bezieht wie: verwandelt sich die Hostie beim Backen, oder Transport, oder in den Händen des Priesters, oder beim Kauen?
Aber dieses Gänsehautgefühl des ›auch im Zweifel Wahrheit sprechens‹ kenne ich zu gut. Vielleicht war dehalb neben Inquisitor auch Pepst (oder Pöpst oder Bayerischer Ministerpräsident) mal eine Zeitlang mein Karrierewunsch.