molochronik
Freitag, 23. September 2005

Über DEN Interaktions-Kitt

(Gesellschaft) — Als Phantast machen mir Sprüchlein über die Relativität von Begriffen wie ›Wirklichkeit‹ und ›Realität‹ große Freude. Meistens gelingt es mir mit Humor zu ertragen, wenn Ideologien (oder auch nur Alltagsmenschen) mir die Beschaffenheit von Wirklichkeit reinreiben wollen, als ob es sich dabei um etwas Festes, Firmes, Marmornes handlte. Schon vor X-Millionen Jahren hat der Ur-Schluri Heraklid den Gäg vom »Fluß den man nicht zweimal durchqueren kann« gescored, meinend, daß sich sowohl der Fuß ständig ändert (plätscher plätscher), als auch man selbst (Haare wachs, Meinung änder, Laune hab).

Heute habe ich einen schönen, neuen Spruch für meine Sammlung, und er kommt wieder mal von meinem derzeitigen (deutschen) Leib- und Magenphilosophen Peter Sloterdijk. »Realität« sei ihm zu Folge »ein depressives Konstrukt für Leute, die sie noch nötig haben«. Sloterdijk ließ den Satz heute in einem Interview mit der »Rheinischen Post« im Zusammenhang mit den Bundestagswahlen los. Er schlägt vor, daß man die Meinungsforschung besser kontrollieren sollte. Tja die Bundestagswahlen 2005.

Sie sind nicht angemeldet