Leben ist Krieg
In den Achzigern wurde wohl so mancher gehirngewaschen von dem Film <a href="www.koyaanisqatsi.org"target="_blank">Koyaanisqatsi, dieser bild- und musikmächtigen Feststellung, daß das Leben verrückt ist. Es folgte der ebenso unaussprechliche Powaqqatsi, der das Leben in Verwandlung zeigte. Bis heute ragen diese Filme ziemlich solitär aus dem Sumpf der Filmgeschichte.
Ich kann mich noch gut erinnern an die Kunststücke, dem damals von Dieter Moor moderierten Kulturprogramm von ORF II, dem Geheimtip, wenn man einmal die Woche von Mitternacht bis in die Puppen stranges Zeug sehen wollte. Neben Down by Law, Eraserhead und Co., lernte ich als Teenager damals auch Koyaanisqatsi kennen. Hab geheult wie ein Schloßhund nach dem Film, so gewaltig der Strom an Eindrücken, dem ich da ausgesetzt war.
Ein spielfilmlanger Phillip Glass Zeitraffer Zeitlupe Makro Mikroobejektiv Zivilisationskritik Musikclip. Es wundert und ärgert mich, daß bis auf die zweifelhaften Disney-»Fantasia«s, und löblichen Konzertfilm-Versuchen wie »Rattle’n Hum« (U2) und »Big Time« (Tom Waits) nicht mehr solche Kinomusikfilme produziert wurden.
Gute Nachricht aber: mit Naqoyqatsi wird die Qatsi-Trilogie dieses Jahr abgeschlossen.
There is no more nature. The is only technology. Everyday life is war.
So der Werbesloagen zum Trailer des im Herbst/Winter anlaufenden Filmes.
AKTUALISIERUNG: Der deutsche Start des Films ist der 12. Juni 2003.
Link-Tipp: Oli hat mittlerweile eine begeisterte Rezension zu »Koyaanisqasti« in seinem Blog veröffentlicht.
katharina
jetzt doch erst irgendwann im juli!
molosovsky Besitzerin
macht das Warte-Kraut nun nicht mehr fett. Ebensfalls mit Verspätung aber eben endlich jetzt ist die Doppel-DVD-Box mit den ersten beiden Teilen Koyaanisqatsi (Life out of balance) und Poqaqqatsi (Life in transformation) erschienen, und gestern habe ich Glücklicher sie günstig erstanden.
Beim Reinschaun gemerkt, daß die Qatsi-Filme die Matrix-Trilogie vorwegnehmen, unglaublich viele Einstellungen bei Neo und Co. dem doch schon etwas betagten Koyaanisqatsi folgen; die Musik von Don Davis scheint mir auch das Schnell-auf-ab-DüdelDiDidel von Meister Philip Glass gelernt zu haben. Dieser Eindruck ist aber wahrscheinlich nur Zufall, weil eben all dies in meinem Hirn zusammenkommt.