Zeittotschlagen
(Grafimente) - Bei der Zeitarbeit habe ich früher teilweise wirkliche Nix-los-Posten gehalten, mit einer unentwegt stürmen Menge an Langeweile die mich inmitten einer öden Callcenter- oder Bürotopographie bestürmte. Da half nur noch Extremstricheln gegen den Wahnsinn.
For Calming Down While Killing Time
Working for Manpower I experinced being stuck at a nothing happens desk (= inbound callcenter) and boredoom stormed at me from the topography of the office. Only extreme scribbling helped against the madness.
Und wenn man genauer hinschaut, sieht man den Nebel zwischen den Ohren.
If you look closer, you can see the fog between the ears.
Übersehen Sie nicht eine weitere Zeichnung dieser Reihe.
Don't miss a second drawing of this series.
david ramirer
wie sagte der grosse meister der farbenlehre damals in der wks: "ja, DAS kann er".
stimmt. und noch viel viel mehr.
phaeake
aufs glatte Meer trifft und man von oben bei klarer Sicht draufguckt, siehts genau so aus. Wenn sowas alle Künstler könnten. Vielen Dank.
molosovsky Besitzerin
…und zwar wortwörtlich. Wenn ich auf diese Art von persönlicher Abwesenheit stelle, dann kommen halt solche Blätter in der Zwischenzeit heraus. Bin selber manchmal durchaus angetan von diesen Ergebnissen und werde sicherlich noch mehr organische Blätter hier rein stellen. Irgendwie grausts mich aber davor, diese "Masche" einfach so runterzufitzeln und darauf zu bestehen, daß dies was Besonderes ist, zudem gefallen diese Sachen mir selbst leider nur ausnahmsweise. Richtig Comiczeichnen würd ich gern beherrschen, aber nein, dafür ist mein ganzes Vermögen zu stümperhaft, das Talent schreit nach freiem organischen abstrakten Gekritzel. Naja, ich sollte nicht klagen.
Vielen auch Dank pheake. Mein Kollege David Ramirer wird mir da vielleicht zustimmen, daß diese Sachen (Strukturen, sensibler Umgang mit Grauwerten und Kontrast) etwas sind, daß alle Kunststudenten am Ende ihrer acht Semester im kleinen Finger haben sollten.
Abgesehen davon, sehr fein ihre Umschreibung der Struktur. In der Tat: sowas schwebt einem mir durchs Gemüth, wenn eben er (ich) weg ist und "etwas" zeichnet. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, immer weniger irritiert und immer mehr wissend zu lächeln, auf den Kommentar von Glenn Gould, seine Lieblingsfarbe ist die eines bedeckten grauen Himmels im kanadischen Winter.
david ramirer
Lieber Kollege Alex, ich stimme dir da ganz unumwunden zu. Aber nur mit der Tilde des "sollten"... weil Fakt ist, dass es viele GunstSchtudenten nicht einmal nach 60 Jahren zusammenbringen, weil sie dazu nicht die nötige Chuzpe und die nötige Ausdauer haben. Leider. Was diese Herren Kunststudenten heutzutage zusammenbringen, das ist ein durch die Beuysmangel gedrehter Duchamp mit Milch und Zucker aufgebrüht zu einem Sigmar Polke mit Baselitz-Kippeffekt.
molosovsky Besitzerin
…finden Sie nicht?
Hihi. Ein Hoch auf den großen Farblehremeister.
phaeake
Schöne Wendung. Wenn ich mich also verbessern darf: Wenn sowas alle Künstler könnte!
molosovsky Besitzerin
Beide Ödheitabwerzeichnungen sind Homagen an den großartigen Hans Georg Rauch, leider zu früh gestorben und leider sind seine Zeichnungen (z.B Siebzigerjahre in der Die Zeit) heute sehr vergessen. Hier einer der wenigen Links mit Zeichnungen von dem Mann.
phaeake
ist denn der Link?
molosovsky Besitzerin
Link ist bei mir markiert und funktionabel. Komisch. Führt dahin: http://www.galerie-blau.net/shop/artikel.php3
phaeake
erst und nur im Posting von 15:29. Seltsam. Und ganz große Klasse die Zeichnungen! Ob die Galerie wohl auch gesetzliche Zahlungsmittel akzeptiert?