molochronik
Freitag, 4. April 2008

Improscape als ›Work in Progress‹

(Eintrag No. 500; Improvisation) — Anläßlich des kleinen Zwischendurch-Jubiläums (siehe Eintragsnummer) will ich eine kleine Umständlichkeit wagen und den ›Fans‹ meiner abstrakten Skribbels einen Einblick in die phasenwiese Entwicklung einer solchen Kritzelei bieten.

Folgendes, noch namenloses, Improscape begann ich am 30. März in meine derzeit geführte Leuchturm1917 Agenda zu zeichnen. Es misst 270 x 175 mm.

Hier die erste Phase (31. März 2008), ausgeführt mit meinem Parker-Füller.

Improscape A4 (noch ohne Titel), Phase 1.
Samstag, 05. Apr. 2008:
Phase 2, Faber-Castell PITT artist pen ›S‹. Improscape A4 (noch ohne Titel), Phase 2.

Scans der nächsten Phasen folgen, und das Endergebnis wird dann auch als Desktop Wallpaper zugänglich gemacht.

Donnerstag, 3. April 2008

»Medienlese«-Empfehlung und »Wohlgesinnten«-Dreierpack

(Eintrag No. 499; Woanders, Blogosphäre, Literatur, Nazi-Fantasy) — Das freut mich freilich, wenn (nun schon zum zweiten Mal) Klaus Jarchow die »Molochronik« erwähnt. Diesmal als eine von sechs Linkempfehlungen zu interessanten, skurrilen und bekloppten Blogs (ich bin mal so frei und pick mir die Sparte ›skuril‹ als für mich passend; ist nicht zu hoch und nicht zu selbstkasteiend): »Sechsmal um den Blog«. Ich finde die Umschreibung ganz gelungen (bis auf die Erwähnung von Tolkien, den ich ja eher skeptisch beäuge):

Der Herr Molosovsky hat umdekoriert - es geht derzeit höchst schwarzweiß und holzschnittartig mit viel ›horror vacui‹ dort zu - und zwischendurch gibt es immer noch diese seltsamen Rezensionen jener Bücher, von denen ich nie vermutete, dass irgendwer sie vermissen könnte. Worum es in ihnen geht? Um Tolkien hoch drei — oder so. Jedenfalls jede Menge Magie und auch andere Substanzen auf dieser Seite. Für mich ist’s der Blick in eine ›andere Welt‹ …

Habe mich auch gleich nach Entdecken der Meldung brav bedankt.

Außerdem …

Scheinbar überall wird ja dieser Tage der Roman »Die Wohlgesinnten« von Jonathan Littell besprochen. (Nebenbei: In der aktuellen »Literaturen« illustriert ein Photo des Nazi-Golem-Bösewichts Kroenen aus dem ersten »Hellboy«-Film den Artikel. — Und ich frage mich, wann die SF- und Cyberpunk-Kreise merken und kommentieren, dass der Debutroman des damals zweiundzwanzigjährigen Littell ein waschechter SF-Hardcore-Flick namens »Bad Voltage« war. Fetzigen Verriss kann man bei »Die Welt« genießen, und dabei die feine Vokabel ›Poshlust‹ lernen.) — Wie auch immer: Derweil ich darauf warte, dass in einem der Antiquas Frankfurts eine für mich erschwingliche Ausgabe von »Die Wohlgesinnten« angeschwemmt wird, bin ich über drei lesenswerte Reaktionen zu diesem Monsterroman gestoßen.

A: — Alban Nikolai Herbst traut sich, uns in seinem Blog »Die Dschungel« mitzunehmen auf seine persönliche Lesereise durch das Buch. Bisher gibt es fünf Einträge in der Themenfach »Notate«: 1. Iris Radisch / 2. Abwehr heilt nicht / 3. Banalität des Bösen / 4. Es ist nicht ausgestanden / 5. Unverfluchtheit. — Spannend zu lesen, wie Herbst sich beim Lesen über die Schulter schauen lässt. Herbst ist derweil begeistert von dem Buch (oder auch ›nur‹ von den Gedanken, auf die ihn selbiges bringt), macht aber aufmerksam darauf, dass seine Notate eben noch kein Schluss-Urteil sind, und er sich womöglich im Laufe der Lektüre noch widersprechen wird. Ich ziehe auf jeden Fall respektvoll meinen Hut, wie Herbst hier die Möglichkeiten des Schreibens im Internet nutzt.

B: — Thor Kunkel hat sich in seiner Blog-Rubrik »Unnatürlich natürlich« Littell und das Pahö um sein Buch vorgenommen und lässt keinen Zweifel daran, dass er beides für schwer überzogen hält. Bedenkenswert, wie Kunkel ausdeutet, dass Jorge Luis Borges mit seiner ca. 2300 Worte kurzen Geschichte »Deutsches Requiem« bereits knapper und eleganter auf den Punkt gebracht hat, was der Katharsisziegel »Die Wohlgesinnten« zur Sprache zu bringen trachtet. Nett auch der Hinweis, dass der Roman in Spanien floppte.

C: — Am differnziertesten hat das italienische Autorenkollektiv Wu Ming den Roman besprochen (auf Englisch). Bei uns sind Wu Ming bekannter unter ihrem ›alten Pseudonym‹ Luther Blissett (nebenbei: dessen historischer, zu Zeiten der Reformation spielender, Infowar-Roman »Q« ist sehr feiner Stoff). Sie vergleichen, wie mir dünkt, durchaus passend, das Hybris-Unternehmen von Littell mit Melvilles »Moby Dick« und unterstreichen die Zweischneidigkeit der Wirkung von »Die Wohlgesinnten«. Einerseits macht Littell schön deutlich, dass eben auch das sogenannte ›Unmenschliche‹ etwas völlig Menschliches ist (jeder kann zum Nazi werden, jedermensch nehme also zuvörderst ›sich selbst‹ suspekt in Augenschein). Andererseits warnt Wu Ming, dass man sich als Komplettleser des Wälzers und dessen zig Seiten langen Greulbeschreibungen in Gefahr begibt abzustumpfen.

»To put it clearly: once we've finished the reading we're meaner than when we started.«

(Nochmal nebenbei: Warum eigentlich wurde von Luther Blissett/Wu Ming nix mehr auf Deutsch herausgebracht. Der Roman »54« dürfte doch bei uns durchaus in für einen Verlag ausreichendem Maße Leser finden, oder? Kalter Krieg, Füfzigerjahre, Cary Grant als Geheimagent und so.).

Improscape: »Steilhangfizzel«

(Eintrag No. 498; Improvisation) — Folgendes Skribbel aus der Session vom vergangenen Freitag ist eigentlich eine Frechheit. Hat keine 5 Minuten gedauert, fertig war das Teil.

»Improscape 28. III. 2008 E«, 80 x 80 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›B‹, ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Improscape: »Steilhangfizzel«
Mittwoch, 2. April 2008

Improscape: »Steinnebel«

(Eintrag No. 497; Improvisation) — Bei diesem Skribbel trau ich mich mal kundtun: das ist mehr als ›nur okey‹ und gefällt mir selbst sehr gut.

»Improscape 28. III. 2008 D«, 80 x 80 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›B‹, ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Steinnebel
Dienstag, 1. April 2008

Improscape: »Gatschwucher«

(Eintrag No. 496; Improvisation)»Improscape 28. III. 2008 C«, 80 x 80 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›B‹, ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Improscape: »Gatschwucher«
Montag, 31. März 2008

»wir die wir anfingen am sinn des universums zu zweifeln«

(Eintrag No. 495; Woanders, Großraumphantastik, inverse Gebete) — Nicht nur habe ich die Gelegenheit genutzt, mich beim Besuch von Freund David für die von ihm mitgebrachten Doderer-Bücher (»Strudelhofstiege«, »Repetorium« mit einem Exemplar von Alban Nicolai Herbsts »Thetis.Anderswelt« zu revanchieren, zudem zog in den letzten Tagen auch dessen Blog »Die Dschungel« wieder vermehrt meine Aufmersamkeit an.

Hier zu einem dortigen feinen Eintrag von ›findeiss‹, zu dem ich Querbeet-Phantastschelm ein bischen Gedanken- und Zitatenwürze eingestreut habe. Kommt selten genug vor, dass ich das Gefühl habe halbwegs zu gneissen, was in »Die Dschungel« geplauscht wird.

Improscape: »Wringwogen«

(Eintrag No. 494; Improvisation) — Wenn ich 365 von diesen Dingern zusammenhab, könnt ich einen Tageskalender produzieren. Ich geb Bescheid, wenn ich einen Finanzier dafür brauch! — Ah ja: das nächste Skribbel. Bitteschön.

»Improscape 28. III. 2008 B«, 80 x 80 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Improscape: »Wringwogen«
Sonntag, 30. März 2008

Improscape: »Protounterholz«

(Eintrag No. 493; Improvisation) — Vergangenen Freitag habe ich in einer Sitzung sechs Skribbels von mir gegeben. Da kann ich mich jetzt etwas entspannt zurücklehnen (ahhhhh), denn damit ist für fast eine Woche tägliches bloggen vorgesorgt.

»Improscape 28. III. 2008 A«, 80 x 80 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›B‹, ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Improscape: »Protounterholz«
Samstag, 29. März 2008

Improscape: »Landschaftsknatsch«

(Eintrag No. 492; Improvisation) — Kann zwar nicht sagen, dass ich einen ›flow‹ habe, was das abstrakte Vollskribbeln von Rechtecken angeht, aber immerhin gebe ich dieses Improscape-Zeug derzeit mit erfreulicher Regelmäßigkeit von mir. Die nächsten sechs Stück stehen schon bereit.

»Improscape 24. III. 2008«, 80 x 80 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›B‹, ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Improscape: »Landschaftsknatsch«
Freitag, 28. März 2008

Improscape: »Steppenschnitt«

(Eintrag No. 491; Improvisation) — Und zwischendurch wieder eine Zeichnung. Dieses abstrakte Zeug geht mir gut von der Hand.

»Improscape 18./23. III. 2008«, 80 x 90 mm, Faber-Castell PITT artist pen ›B‹, ›M‹, ›F‹ & ›S‹ in Leuchturm1917 Agenda.

Improscape: »Steppenschnitt«
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