molochronik
Dienstag, 27. August 2002

Schemagedicht

Keine Ahnung, wie man kurz, ohne Begriffe der Psychopathologie zu verwenden, sagen kann, warum man als Schreibender dem Schöpfen (Auslöffeln) moderner Lyrik verfallen ist. Vielleicht reizt mich an Lyrik, daß sie beansprucht heikel zu sein, also Artistik zeigen will, und daß sie angenehmerweise kurz sein kann und daher gleich gesaugt ist und schnelles Aburteilen ermöglicht.

Lyrik, das wird selten gesagt, ist ein verdammt schnelles Medium, funktioniert unabhängig von irgendeinem Material, außer unserem Körper (Stimme und Hirn). Aber bitte, wovon rede ich, hier das Schemagedicht:

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Der 1. Satz fängt an. Der 2. Satz gibt ab. Es wandelt das Schema der 3. Knapp der 4. Es festigt das Thema der 5. Der 6. Satz legt vor. Der 7. Satz setzt fort. Es spiegelt das Thema der 8. Kurz der 9. Es endet das Schema der 10.

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