Improscape (04)
(Eintrag No. 360; Skribbel) — Aus dem kleinen querformat-Moleskin; ca. 110 x 110 mm, Art Pen & Parker-Füller, zwei Gläser Schlappeseppel-Bier (äkschsssssöllen–T) während des Celtic Chacra vom 13. März begonnen, fertiggeskribbelt am 16. nachts. —
Ausdrücklich betone ich, daß ich diese Zeichnung grottenübel finde. Sie bereitet mir (körperlich) unbehagen, so schlampig, unausgewogen und/aber sinnlos überfrachtet ist sie. Nicht mal die Planlosigkeit taugt, und mit zwei Bier in der Fresse … kann ich sagen, bin ich offenkundig zu keinem angenehm ›lesbaren‹ Strich mehr in der Lage (zumindest nicht an dem Abend, ich werd das im Auge behalten). Als Anschauung also dazu, wo mich die guten Geister verlassen, wenn ich mein eigenes Zeug als Konsument betrachte, hier die Improscape No. 4 der laufenden Saison. Hier zu den No. Eins (exklusiv bei MDK) | Zwei | Drei der Staffel.
uvor
Also ich finde das nicht, vor allem Oben finde ich super. Unten ist irgendwie ne italienische Ruinen-Landschaft.. lediglich bei den 3 tiefschwarzen (nachgezogenen) Linien hättest Du noch ein wenig warten sollen, was aber während des Machens immer schwierig ist..
molosovsky Besitzerin
Die drei tiefschwarzen Linien waren die ersten! Oft arbeite ich mich von den dicken Stiften zu den feinen runter; erst der »Brush« und dann »Medium«, »Small« & zuletzt »Fine«. (Obwohl: manchmal ödet mich das an, und dann skribbel ich in umgekehrter Stiftdicke von dünn zu dick.)
Ich habe ja ein gehöriges Selbstwahrnehmungsproblem, und begreife schön langsam, daß dies wohl für viele Gestalter zum »Künschlär-tasöin« gehört. Wie gesagt:
- was ich gern könnt, erreich ich nicht annähernd (heute, der Neue bei MDK, zaknafain, läßt mich ganz schön läppisch dastehen);
- was mir leicht fällt und wo andere sagen »Boah, toll, sieht geil aus«, das finde ich allermeistens langweilig bis ärgerlich (abstrakte Quasikunstkacke).
Also, um das zu dokumentieren hab ich obige Improscape veröffentlicht. Ich bin sicher, wenn ich mich disziplinieren würde, mir einen Ateliersplatz suchte, meine Improskribbelei in Farbe auf 2000 mal 1400 mm Leinwand/Holz veranstaltete, und jedejn Monat 2 bis 4 ›Gemäld‹ schüfe, ich hätte ein nettes Zubrot. Nur wäre das fast so, wie ein Callcenterjob für private Vorsorge oder Lotterieschmu usw. Der Galerist Molo würde den Skribbler Molo eine kleine Trostecke zugestehen, aber der Galerist Molo würde sich hüten, den Maler Molo auszustellen (weil er, Molo, weiß daß er, Molo, ein Hochstapler und eigentlich Nichtskönner ist).Das mit dem Warten oder Nichtwarten beim Machen ist so eine Sache. Idealerweise läßt ja jeder Schritt, jede Einzelaktion des Zeichnens möglichst viele weitere Möglichkeiten offen. Zumindest ist das eine nicht unwesentliche ›Poetik‹ meiner Impro-Skribbelei.
(Sorry, wenn das hier ein wenig zu Selbstmittleidig nach Suderei klingt. Aber ich finde es selber durchaus intessant, wenn ›Künschtlär‹ nicht nur das schöne Geknäul aus dem Nähkästchen plaudern.)