Unbekannte Gefilde
Eintrag No. 378 — Frank Weinreich hat mich schon beeindruckt, mit seinen umsichtigen Artikeln zu Tolkien. Klar, für mich als Tolkien-Skeptiker schreibt Frank zwar immer noch zu nachsichtig über JRR, aber dennoch gehört Frank zu den klügeren deutschen Tolkien-Exegeten und Fantasy-Erklärern.
Da freut es mich, daß im neuesten (Juno-)Magazinteil der Phantastik-Couch eine zusammenfassende Vorschau auf sein neustes Buch geboten wird, in dem es um nichts weniger gehen wird, als eine »Einführung in die Fantasyliteratur«.
Oftmals fühle ich mich wie ein querulantischer Kobold, wenn ich meine literaturgeschichliche Maximalsicht auf »Fantasy« (ich rede halt lieber von »Phantastik«) verbreite und auf dieser meiner Sicht beharre;— und es taugt mir deshalb enorm, daß Frank eine ganz ähnlich unverschämte Weitwinkelobjektivsicht auf das Genre pflegt, wenn er z.B. schreibt (Hervorhebung von Molo):
Schade nur, daß in der Vorschau das Trösten und Sinnmachen für meinen Geschmack zu einseitig betont. Nix gegen den Sinnmach-Aspekt der Phantastik, aber neben dem Trösten gibts halt noch viel anderes, was »Fantasy« kann. Nicht umsonst fransen die drei Hauptgenre der Phantastik — Fantasy, Horror, SF — an den Rändern aus und werden von entsprechenden Kreativen miteinander munter verflochten.
Fantasy/Phantastik übertreibt und fuhrwerkt mit Zauberdingen, Wunderorten, Monstern, Halbmenschen und vielerlei anderen Extotismen. Sie bedient also zuallererst unsere Neugier bzw. unseren Sinn für das Wundersame (Sense of Wonder), unser menschliches Verlangen danach, das Gesichtsfeld zu erweitern, Neues zu entdecken (und dieses Neue kontrolliert zu erschließen, zu beherrschen).
Die echte Welt ist zuallermeist eben banal, eintönig und langweilig, und die Gravitationskräfe des Daseins ziehen uns alle in Richtung Vergänglichkeit und Auflösung. Die Phantastik bietet nun mit ihrem als Eskapismus übel beschimpften Moment einer raumerschließenden Horizontserweiterung eine Milderung zu dieser alles niederziehenden Schwerkraft des Daseins an. Und ohne einem entsprechenden Talent zum Selberstiften solcher Fluchtbewegungen ist keine Kultur denkbar (siehe das Nietzsche-Zitat am Ende).
Was ich aber gerne betone ist, daß so wie die Fantasy Sinn zu stiften vermag, so kann sie auch alle sicher geglaubten Sinngerüste zum Wanken bringen; und so wie sie zu trösten vermag, kann Phantastik eben auch beunruhigen. Mit Namen wie George McDonals, William Morris und JRR Tolkien wird eine bestimmte Spielart der modernen Phantastik betontz, die ihre Stimme überwiegend als kritisch-romantische Gegenstimme zur ach so bösen Moderne erhob. Bin schon neugierig, ob (und wenn wie) Frank hier einer gegen die Übel der Moderne anwetternden Fantasy das Wort redet, oder nicht. — Aber so im Großen und Ganzen macht die Vorschau auf Frank Weinreichs Buch einen guten Eindruck bei mir.
So zum Beispiel, wenn er sich auf das Übernatürliche als Definitionsfundament beruft. Gespannt bin ich auf das kommende Buch, denn schon bei der Aufdröselung des für die Fantasy grundlegenden Übernatürlichen bekomme ich ein wenig Schwindelgefühle, wenn es heißt (Hervorhebung von Molo):
Magengrummeln bereiten mir die Helden, bzw. daß pauschal alle Protags der Fantasy gleich als Held bezeichnet werden. (Andereseits kann man freilich alle Protagonisten aller Genre-Felder als Helden bezeichnen. Hat sich halt so eingeschliffen.) Aber wahrscheinlich bin ich da voreingenommen, weil ich nun mal den Begriff Held mit großer Vorsicht und Skepsis nehme. Helden sind die Figuren der großen Taten, sind die Burschen und Mädels, die der Welt ihre Meinung/Haltung aufprägen müssen. Helden sind zwielichtige/zweischneidige Figuren, was deutlich wird wenn man beobachtet, daß die eigenen Krieger, Beschützer, Eroberer und Trickser gefeiert & verehrt, die Helden der anderen aber als Monster, Unholde und Kriegsverbrecher gefürchtet & verachtet werden.
Weiter: gern les ich, daß Weinreich sich in seinem kommenden neuen Buch mit den literaturwissenschaftlichen Arbeiten von Helmut Pesch und Northrop Frye auseinandersetzten wird. Ersterer (Pesch) hat die bis heute ergiebigste deutschsprachige Arbeit zu Geschichte und Wesen der Fantasy (1982/2001, »Fantasy—Theorie und Geschichte«) geschrieben; zweiterer ist ein englischer Literaturwissenschaftler, der für die Güte seines Buches »Analyse der Literaturkritik« (1957, »Anatomy of Criticism«) hierzulande sträflich-beschämend unbekannt ist (Meine Meinung lautet ja, daß die Germanisten den Anglisten und Amerikanisten was Literaturbeschäftigung betrifft ca. 20 Jahre hinterherhinken. Allein wie die bereichernden Entwicklungen der Genre Studies und Cultural Studies hierzulande nicht in die Puschen kommen {¿dürfen?}, läßt mich wähnen, in einem kirchturmfixierten Dorf zwischen Runkelrüben und Kühen zu weilen). — Aber ich gräme mich, daß auch Weinreich den unsäglichen, zu nichts außer zur Abschreckung zu gebrauchenden Tzvetan Todorov aus der Mottenkiste verschwurbelter Siebzigerjahredenke vervorzerrt (1970, »Einführung in die fantastische Literatur«), in der Todorov einem die entweder/oder-Pistole auf die Brust setzt, und für die Phantastik nur einen ziemlich kleinen Raum übrig läßt, der von kläglich wenigen Genre-Texten eingenommen werden kann. Klassisches Beispiel einer Theorie, die am Gegenstand vorbeitüdelt und damit vielleicht als Denkschwulst beeindruckt, aber als Leitfaden und Werkzeug völlig versagt.
Gespannt bin ich auf Weinreichs Behandlung des innigen Zusammenhangs von Phantastik und Mythos. Immerhin kannten die alten Griechen schon zwei Begriffe für Wort: einerseits nannten sie die vernünftige Rede, das Be-sprechen Logos, das ›unnüchternde‹ Reden in Sagen- und Legendenformat aber nannten sie Mythos. Man sieht also: so neu ist das Alternativkultur-Thema des ›Wilden Denkens‹ (und Fabulierens) gar nicht. Und es ist, wie Nietzsche so trefflich sagte, ein ›umhüllender Wahn‹ der Kulturgemeinschaften bindet. Phantastik ist nicht zuletzt wegen seiner Auseinandersetzung mit diesen Wahn ein so wertvolles und wohl auch heikles Genre.
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Zuckerl:
Nietzsches Wort vom ›umhüllenden Wahn‹ findet sich in seinen »Unzeitgemäßen Betrachtungen«, 1974):
frankweinreich
Hallo molosovsky,
wow, danke für die ausführliche Besprechung schon der Ankündigung meines neuen Buches! (Was habe ich da erst zu befürchten, wenn das Ding ende Juli erschienen ist?)
Aber lass mich vorab nur auf zwei, drei Dinge eingehen, bevor wir uns dann im Sommer hoffentlich noch ausführlicher unterhalten können.
Du schreibst:
Du schriebst auch:
Und:
Und:
Und:
Und:
Und:
Und sonst? Nietzsche ist gut! Besonders das Zitat vom umhüllenden Wahn. Hatte ich irgendwie vergessen … schade, dass das Buch fertig ist.
However, ich freue mich auf Deine Meinung über das gesamte Buch!
Bis dahin, danke und weiter viel Spaß in den unbekannten Gefilden,
Frank
molosovsky Besitzerin
lieber Frank.
Vorweg: ich habe — damit Du nicht in so einem schlamperten Beitrag eingebettet wiederfindest — meine Flüchtigskeitsfehler im Haupteintrag gemerzt, und die Zitate in Deiner Reaktion molochronisch aufbereitet, und Deinen Beitrag um ein Bild Deines kommenden Buches ergänzt.
Dann erstmal: Ich freu mich immer, wenn sich andere, die nicht vor der Peinlichkeit des öffentlichen Redens und Streitens über Literatur zurückscheuen, auf meine Schwurbeldenke überhaupt einlassen. Ich wandel da gern mal wieder Jack Blacks entsprechenden Spruch aus dem Osterei der »King Kong Special Extendet Edition« ab:
Zum Phantastik- bzw. Fantasy-Begriff: Mein Gefühl ist halt, daß es hier eine riiiesige Begriffsverwirrung gibt. Einmal im englischen, da Fantasy dort eigentlich eben mal Phantastik bezeichnete, worauf grad in den letzten Jahren einige Genre-Autoren wieder verstärkt hinweisen. Was ich so bisher zusammenrecheriert habe, hat es vor allem im Zuge der Tolkien-Rezeption in den Spätsechzigern und Siebzigerjahren Bemühungen gegeben, begrifflich den verschiedenen Fantasy- (sprich: Phantastik-)Formen gerecht zu werden. Schlimmster Begriffsunfall ist meines Erachtens dabei das vermeindliche Gegensatzpärchen High und Low Fantasy.
Gedankenspiel (sorry, aber ich bin nun mal nicht soooo talentiert im systematischen Aufbereiten meiner Gedanken): Tolkiens LOTR ist (laut Genre-Lesern) DER herausragende und prägende High Fantasy-Roman; Meister JRR (immerhin ein akademischer Kapazunder respektvolleren Kalibers) aber würde wenn schon denn schon LOTR lieber dem Genre der Heroic Romance zuordnen. Pragmatisch umgehen tu ich mit solchen Widersprüchen, indem ich LOTR eben zum einen als eine von wenigen gloriosen Codas zur Heroic Romance verstehe (Autorenintention), und zugleich als einen der Handvoll gewichtiger Einweihungsmonolithen für eine ganz neuen Spielart der Phantastik verstehe, aben der Fantasy (oder von mir aus auch der High Fantasy {das Gegenteil wäre dann ja eigentlich Sober Fantasy, oder?}).
Zu den Abgrenzungsbeispielen: Bei Swift ist das Problem einfach: »Guillivers Reisen« ist eine späte, bereits gebrochene und formbewußt gestaltete Imaginary Voyage, und dies ist ein Genre, das zu den wichigsten Quellströmen sowohl der heute so bezeichneten Fantasy, der SF sowie der Phantastik gehört.
Carroll und seine »Alice im Wunderland«: die Genrebezeichnung ›Metaliteratur‹ ist zwar so eine Marke Eigenbau von mir, aber ich finde, daß Carroll einfach ZU eigen ist, um ihn EINER Genreschublade fix zuzuordnen. Er ist sowohl ein wichtiger Ahnherr der Phantastik, des Jugendbuches, der Fantasy und ganz allgemein der modernen (intellektuellen) Literatur. Meiner Ansicht nach, muß man schon spezielle Gründe haben, um ihn aus welchem Kanon auch immer auszusortieren (so sprach der Fan).
Kurz: In beiden Fällen finde ich es eher fatal, daß z.B. eine Konzentration auf Satire und Ironie bereits ein hinreichender Grund sein soll, Swift und Carroll vom Feld der Fantasy zu verweisen (zumindest ihr Ruf als allerwichtige Fantasy-Vorläufer sollte immer und immer wieder gewürdigt werden, sagt mein innerer Fanatiker). Nicht umsonst finden nicht wenige (auch Genrefans) doch manche Eigenarten der Fantasy (unfreiwillig) komisch, oder sind sich zumindest der verstärkt innewohnenden Albernheit dieses Genres bewußt. Was wir wohl grad als Genrefans bewundern, sind Phantastik- & Fantasy-Werke, die es verstehen diese Albernheits-Gefahr zu umschiffen, sei es durch jetzt erst recht in die Vollen-Haltung bzgl. Humor (z.B. Pratchett, Duve, Yeovil), sei es durch entsprechend literarisch-poetisches Feingefühl bei der Gestaltung der Welt und des Textes, kurz des Illusionsgeschicks des Autoren, einen elaborierten Luftschlußbau plausibel und richtig echt erscheinen zu lassen (der traurige Pathos von Mittelerde, die zünftige Abenteuerlichkeit von Lankhmar, die großstädtische Grimmigkeit von New Crobuzon ect pp ff).
Die besondere Fähigkeit von Fantasy zur Sinnstifung:
Da komme ich ganz vom romantischen Denken und meine, daß es die Poesie, die Kunst (in meinem Weltbild kurz also die Phantastik) ist, welche uns die Gaben sinnstiftender Universalien und Transzendenzen spendet (Novalis schrieb: »Die Poesie ist das ächt absolut Reelle. Dies ist der Kern meiner Philosophie«; und laut Schlegel avanciert die Poesie »… zur ersten und höchsten aller Künste und Wissenschaften« und laut Schelling »… zum einzig wahren und ewigen Organon zugleich und Dokument der Philosophie«.) Es ist schon sehr komisch, daß vor ca. 200 Jahren hierzulande viele Dichter und Denker sich nach einem neuen, synthetischen Mythos für die Moderne gesehnt haben, aber nun alle mittlerweile gewachsenen Früchte (von denen eben so manche exquisit sind und höchsten Weltliteratur-Ansprüchen genügen) solchartiger Ambitionen aus dem gepflegten ästhetischen Diskurs ausgeklammert werden. In Maßen kann ich das zwar entschuldigen, weil die Phantastik und vor allem eben die einzelnen Genre-Felder eine verzwackte Sach sind, aber dennoch muß ich doch Blindheit oder Dummheit vermuten, wenn man sich zu fein ist, die Linien anzuerkennen die sich ohne große Verrenkung zwischen (willkürliches Detailspiel) Ludwig Tieck und Gary Gygax ziehen lassen.
Maximalsicht auf Phantastik: Immer wenn wir uns mit einem Buch (oder Film oder Game) zurückziehen und eine aufmerksamkeitsverengte, vorstellungskraftfordernde Aufnahmehaltung einnhemen, kapseln wir uns von der tatsächlichen Welt ab und benutzen das phantastische (erscheinen lassende) Analog-Holodeck namens mediale Unterhaltung. — Du merkst vielleicht Frank, woher mein maximalphantastischer Ansatz herrührt, denn schon realitstische Fiktionen sind für mich eigentlich Phantastik (eben ›realistische Phantastik‹, wenn Du den Kalauer durchgehen läßt), nur eben eine, die sich der Realismus an gewisse Spielregeln und Konventionen der sogenannten ›Kulturellen Enzyklopädie‹ hält, und die Phantastik tritt da eben als das ungezähmtere Geschwister auf, das keck und umfassender ›Blödeleien‹ mit diesen allgemeinsten Konventionen der Kulturellen Enzyklopädie aufführt. (Hier zu meiner Eco Zusammenfassung: »Die Welten der Science Fiction«, wo Kulturelle Enzyklopädie kurz erklärt wird.)
Phantastik ist eben immer auch Abrakadabra, Kokolores, Humbug, Maskenspiel, Scharade, Trallala und Hupdibupfdi. Und andererseits bietet Phantastik immer auch Bühne für die gewichtigsten Menscheitsfragen, Ichbespiegelungen, kann als Kommentar auf Weltenvorstellung, Sinnmachmaschinen, die Zwänge des Narrativen usw gelesen werden. Im Zentrum des semiotischen Prozesses strudelt die Achse der Phantastik.
Das Besondere an dem, was bei uns allgemein (und im anglo-amerikanischen im besonderen) als Fantasy bezeichnet wird, kann ich derzeit ganz treffend mit einem Schlegel-Zitat illustrieren, das aber auch die SF streift (in der Paraphrase von Manfred Franks »Die Dichtung als ›Neue Mythologie‹« in »Mythos und Moderne«, Hrsg. Karl Heinz Bohrer, Suhrkamp 1983; — in dem Buch hab ich auch die oben eingestreuten Novalis 6 Co-Zitate gefunden):
Bei diesem »Ersten und Ältesten« kann man schon die Archetypen und Monomythos-Denke ahnen, die (übrigens aus Deutschland kommend) ca. Mitte des 19. Jhds. anhob, und vor allem durch C.G. Jung und Jospeh Campbell international bekannt wurden. Und Fantasy ist nun mal die Spielart der modernen Phantastik, die sich (laut eigener Progammatik von Machern und Fans) aufs archaische, auf vor- und frühzeitliche kapriziert, in der es von Monomythosstrukturen nur so wimmelt, und überhaupt dieses ›Welt und Leben als Geschichte‹ im Zentrum steht.
Magie und Technik sind für mich nur zwei Seiten einer Münze, und auf welche der beiden Seiten sich ein Werk vermehrt konzentriert, gibt im Zweifelsfalle oftmals bereits erschöpfend Auskunft darüber, ob es sich um Fantasy oder SF handelt.
In meinen einfachen Worten: der Charme der Fantasy speist sich stark aus der Möglichkeit mit den kräftigen Exotismen der Vergangenheit zu spielen, ohne gleich zwangsläufig einen historischen heiklen Diskurs loszutreten.
Obwohl: ich finde es weniger gut, wenn man irgendwo im historischen Zeitenlauf eine Pfui-Bäh-Grenze zieht, und postuliert, daß bis zur jener Epoche als Materialfundus sei es Fantasy, ab jender Epoche ist es z.B. Steampunk oder Urban Fantasy. (Andererseits orientieren sich halt Leserschaften anhand solcher zuweilen ungeschickten Begriffskonstrukte.)
Und — ganz wichtig eiegntlich — man kann mittels der Fantasy mit den hellen und düsteren Seiten der Vergangeheit spielen. Mir ist es immer noch lieber, die Leut spielen in Fantasywelten Satanisten, Hexen, Inquisitoren und Tempelritter, als daß sie in der Echtwelt dem Opus Dei, den Hells Angels oder anderen Fundamentalisten- und ›Barbarenhorden‹ beitreten. Ich glaube und vertraue da wohl mehr als viele etablierte Literatur- und Medienmeinungsschieber auf die Kraft des gesunden Dampfablassens (solange die leut halt zwischen fantasy-modus und reality-modus unterscheiden können).
Also: Rohan sind weder Angelsachsen noch Wikinger, sondern eben was ganz eigenes. Andererseits werte ich (siehe Tad Williams Mondkalb-Zyklus oder Blumenkrieg) schon mal streng, wenn Historisches und/oder Exotisches kaum groß verändert aufbereitet weiterverwurstet wird. Das ist ja auch die Falle, in die viele Tolkien-Pfadfinder getrampelt sind: sie wollten etwas immitieren, von dessen Grundlagen sie kaum eine oder eben keine Ahnung hatten (Linguistik, kathol-christliche Exegese usw), und so äfften sie mal mehr mal minder geschickt Oberflächenbeschaffenheiten von Tolkiens Werk nach.
Das sind schon wieder unfeundlich viel verquaste Worte, noch dazu mit schwerbildungsbürgerlichen Zitatenwumms. Nehmt das alles nicht so akademisch, ich spiel halt gern mit der Stimmenvielfalt, die es zum Thema Phantastik, Mythos usw gibt.
Zu den Themen Helden, Todorov ect muß ich wohl nicht nochmal gegenhalten, denn daß die Angelegenheit heikel ist (Helden) bzw. man getrost unterschiedlicher Meinung bleiben kann (Todorov) stellt auch frank fest.
Ich danke nochmals für die feine Gelegenheit zum Gedankenaustausch und freue mich auf das Buch (dem ich hoffentlich gerecht werden kann).
Grüße
Alex / molo