Portrait Peter Handke
(Eintrag 447; Portrait, Literat) — Gestern habe ich in einem Beitrag meiner Literaturweltkollegin Regula ein wenig html-Code verbessert. Daraufhin vermeldete sie, ich solle doch »ganze Arbeit leisten und noch das Cover seines neusten Buches einpflegen«. Da hab ich doch was besseres, nämlich dieses Portrait des Meisters der ›nix passiert wirklich‹-Prosa. Bitteschön: der ganze Handke beim Grübeln unterm Baum.
Nach einem Photo von Isolde Ohlbaum aus der »Literaturen« Nr. 03/2002; ca. 180 x 280 mm, 19. Januar 2002, Frankfurt/M.
Und hier ein Detail für alle, die sich schwer tun den Lieben zu erkennen:
rihla
... der Herr. Auch wenn ich ihn tatsächlich nur an der Denkfalte erkannt hätte.
Danke vielmals für Deine American-Gods-Bemerkung bei mir :) Der Niebelschützsche Geburtstag ist mir durchaus bewusst, wollte halt bis dahin wenigstens mal die beiden Großwerke des Meisters verinnerlicht haben. Über die finsteren Kinder habe ich 2006 schon mal Purzelbäume geschlagen, ein Wahnsinn das. Aber gefeiert wird selbstverfreilich, zur Not auch ein ganzes Jahr und bis zum nächsten großen Vergessen.
Ach ja, und noch ein Dank meinerseits an Dich: Du hast mich auf die Bibliothek von Babel aufmerksam gemacht, sonst wär ich (wahrscheinlich) nie im Leben drauf gestoßen. Zwei Bände nenne ich zwar erst mein eigen, aber die laufen ja nicht weg.
Beste Grüße!
molosovsky Besitzerin
der Herr Handke. Ich selber hab ja nicht gerade eine Ader für seine Romane, die ich, wenn, dann als Beispiele und Mahnungen lese, wie ich selber niemals schreiben würd. Aber er hat seine Fans. Nun ja. Andere lesen Comics oder Phantastik :)
Wunderbar formuliert, rihla, dass wir (die Niebelschütz-Leibhaber) nächstes Jahr aber mal ein bischen feiern sollten, ›bis zum nächsten großen Vergessen‹. Köstlich. — Ihm wird ja immer vorgeworfen, keine Bomben gegen seine Nazioffiziers-Kollegen geworfen zu haben! Himmelherrgott. Er hat sich wenigstens irgendwo unnütz versetzten lassen. An der Front wär er nur draufgegangen und so hat er nordfranzösische Schlösser besichtigt. Je nun. Hinterher ists immer einfach, jemanden einen Strick aus seiner Feigheit oder fehlendem Aktionismus zu drehen.
Dir den Weg in Richtung »Bibliothek von Babel« gewiesen zu haben höre ich sehr sehr gern. Ahhh, das tut gut. — Ich les zwar auch gern neue Autoren und hege (mehr bei den Comics halt) eine große Schwäche für wilde, moderne Phantastik, aber im Grunde verdächtige ich mich selbst, mit meinen Mitte Dreissig bereits unheilbaren an Unmodernsein zu leiden. Es war eben alles schon mal da. — Letzte Woche habe ich den Jack London-Band gelesen, und was soll ich sagen: Geldbarone gegen Untergrundanarchisten, grad so wie heutzutage :) Das ist zwar auch ganz schön gruselig, aber diese Kontinuität der historischen Widrigkeiten, die bei diesen vergnüglich zu lesenden alten Phantasten aufblitzt, beruhigt doch auch. Die Qualen und Übel welche uns die Zeitgenossenschaft zu einem Schreckenspanoptikum machen sind eben gute alte Dauerbegleiter der Menschheit. Leider. Aber immerhin: das haben schon andere vor uns erlebt und darüber mit Witz und Phantasie gespottet.
Man liest sich!