molochronik
Donnerstag, 19. September 2013

Molos kleine (erste) GTA-Reminiszenz

Während ich täglich auf Post mit meiner PS3-Konsole warte versuche ich weitestgehend allen Spoilern auszuweichen was »GTA V« angeht. Trotzdem habe ich für das feine Online-Magazin »Polyneux« einen längeren Kommentar mit einem unsortierten Gedankenschwall zu Rockstars epischem Gängster-Franchise geschrieben. Um Tippfehler verbessert auch für Euch Molochronik-Leser … biddeschöön.

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Da mich Volker so nett erwähnt … {

Ich weiß noch nicht so recht, was ich im Spiel machen werde, aber grade das ist ja das Großartige: Jeder erlebt “sein” GTA irgendwo anders. Wenn ich mit meinem guten Freund Alex drüber rede, wie er GTA 4 wahrgenommen hat, was er darin getan hat, dann unterscheidet sich das fundamental von meiner Spielerfahrung.
}… hier ein wenig GTA-Reminszenz von mir.

Nachdem ich die Kindertage der Computerspiele (VC20, C64 ff. pp.) als Beisitzer von »Elite«, »Ultima«, »Monty on the Run« & Co irgendwann satt hatte & raffte, dass dieses Medium noch zu lullig ist, habe ich über Jahre immer wieder von der Seitenlinie aus beobachtet, wie die Entwicklung vorankommt & darauf gewartet, dass Spiele zu einer Form finden, die ich als kopflastiger Haudrauf-Ästhet ernst nehmen kann. (Mein Ideal in etwa: Äktschn mit Tiefgang; Philosophischer Diskurs mit explodierenden Monstern; Genre-Kunst-Trash.)

Irgendwann stand also eine PS2 für ca. 2 Wochen leihweise während einer Freiphase in meiner Bude und ich daddelte mich durch »GTA: San Andreas« (und »Bully«; BTW: ein Wahnsinns-Titel & ich bin freudig bespannt auf den nächsten Titel dieses Franchises).

Habe es damals mit viel OffMission-Herumstromern bis zu den ersten Aufgaben von Las Venturas geschafft. Hätte ich damals schon die Kohle gehabt, fast wäre ich bereit gewesen, mir nur wegen diesem Titel eine PS2 anzuschaffen, denn »GTA: SA« war schon nahe an dem Grad an Raffinesse dran, das ich von Spielen eigentlich erwarte.

Schließlich habe ich mir via MobTel-Bundle zum Erscheinen von »GTA IV« eine PS3 geholt und meine Erwartungen wurden erfüllt. KurzBeispiel: Seit der Zeit ein Schnelltest meinerseits für die Güte von Open World-Titeln; Figur irgendwo (sicher!) abstellen und Spielwelt als Ambient-Sound & Zufalls-Happening-Aquarium laufen lassen.

Mit leichter Sorge nehme ich nun am Rande Teile der bisherigen Kritik an »GTA V« zur Kenntnis; dass es dramaturgisch ein Rückschritt zur Inkarnation »IV« darstellen soll, sprich: mehr infantile ›Proll‹-Jokes für die Heinis, denen »IV« & »Episodes« zu ›ernst‹ war. Die Story von »GTA IV« hat mich damals mit ihren erwachsenen Tönen überrascht, vor allem was (aber nicht nur) die weiblichen Nebenfiguren angeht (durch das eigene kriminelle Leben oder das ihrer Gatten ausgelaugte, kaputte, überdrehte, hysterische, paranoide Seelen). Es tut einem gewaltgeilen Sandkasten wie GTA nur gut, wenn merklich eingeflochten wird, dass die tatsächlich stattfindende Wirklichkeit keinerlei Anlass gibt, das professionelle Straßengängsterleben schönfärberisch auf’s Podest zu stellen.

Sollte »GTA V« tatsächlich wieder eher etwas für gefühlsstumpfe MachtErfüllungsPhantasieJunkies sein, werd ich halt ›etwas‹ mehr saufen müssen, um das Spiel ›voll‹ zu genießen zu können. Ein Abstrich, den ich gern mach.

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