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Buchregal-Führung (7): Schopenhauer, Hofstadter & Miszellen

Eintrag No. 744 — Zweites Brett von oben, des nördlichsten 80-cm-Billys der Westwand. Ein für mich sehr wichtiges Regalbrett, aber inhaltlich vieleicht ein wenig langweilig, denn vorne stehen eben lauter Bücher …

… — von und über Arthur Schopenhauer: die einzige wirklich Ausgabe nach letzter Hand aus dem Haffmans-Verlag (heutzutage über Zweitausendeins zu haben); die Vorlesungen aus dem handschriftlichen Nachlass; der sonstige handschriftliche Nachlass, sowie das Reisetagebuch, verschiedene Anekdoten- und Über Schopenhauer-Büchleins (oben auf). — Als leichten Einstieg zu Schopenhauer empfehle ich den zweiten Band von »Parerga und Paralipomena« (Vereinzelte, jedoch systematisch geordnete Gedanken über vielerlei Gegenstände).

— Die vier großen Wälzer von Douglas R. Hofstadter (einmal, bei »Einsicht ins Ich«, mit Daniel C. Dennett als Co-Herausgeber).

— Der Beginn meiner Umberto Eco-Bibliothek mit Sachbüchern über Schönheit im Mitterlalter, das offene Kunstwerk, die Grenzen der Interpretation und Ähnlichem. In der zweiten Reihe stehen Nachschlage- & Sekundärwerke zu Ecos Romanen, sowie zwei dtv-Einzelausgaben kurzer Texte, die ich nun in einem großen Band gesammelt habe. — Eco ist was die Menge dessen, was ich im Regel stehen und von ihm gelesen habe, einer der wichtigsten Autor für mich. Wer kann auch schon mit dieser Bandbreite mithalten? Der Mann ist vorzüglicher Romancier, Essayist, Satiriker, politische Kassandra, Plaudertasche, Wissenschaftler. Bester Einstieg: eben der Sammelband »Sämtliche Glossen und Parodien« oder »Baudolino« (im Herbst erscheint der neue Roman »Der Friedhof von Prag« auf Deutsch).

Oben auf liegen: »Die Masken der Sexualität« von Paglia (wenn man dieses Monster nicht zu ernst nimmt, ein sehr anregender Band); die empfehlenswerten »Grundzüge der Literaturwissenschaft« von dtv und »Literaturkritik« von von Anz & Baasner; das »Baghdad Blog« von Salem Pax; immer in Griffweite habe ich billige englische Ausgaben von Virginia Woolfs »Orlando« und »Mrs. Dalloway«.

In der zweiten Reihe herrscht ein Durcheinander mit Sachen, die ich bei Büchereiabverkäufen gerettet habe. Ganz links aber erstmal eine Hesse-Werksausgabe, die ich auf der Straße gefunden habe. Wie viele Jugendliche, habe ich einiges von Hesse gelesen. Ein seltsamer Autor. Niemand, den ich kenne, schätzt ihn wirlich (inkl. mir). Dennoch hat er was. Ich mag vor allem seine Sekundär-Sachen.

Erwähnenswert, weil feine Zwischendurchlektüre, sind die Essays von Boswell, Emerson und R. L. Stephenson. Auch habe ich hier solche Kuriosa wie eine englische Auswahl mit Lichtenberg-Aphorismen, ein Sachbuch über Ballonfahrt-Pioniere.

Zwei noch nicht gelesene Romane von Orhan Pamuk stehen hier, schmale Biographien über Eco, Tolkien, Luxenburg und Wilde. Und um das Regal etwas aufzupeppen ist hier auch ein dickes Ding von Hunter S. Thompson untergebracht.

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