Harold als Morpheus.
(Gesellschaft, Literatur) — Kaum begeistert mich ’ne Lit-Nobelpreisrede, schon finde ich mich wieder in einer Ecke, aus der man nur noch verwundert auf die bezahlten Meinungsschieber gucken kann. Von wegen, daß Harold Pinters Rede dem ›Niveau‹ des Nobelpreises unwürdig wäre.
Ich zumindest finde es ausgesprochen erfreulich, daß ein alter Knacker wie Pinter seine Erklärung anbietet, was die Matrix unserer Zeit sei:
Oder, wie ich das wahrnehme: Die ganzen ›sauberen‹ Routinen des Kalten Krieges dienen weiterhin dazu, die Konkurrenz im Verwöhnungsressourcenkampf auszutricksen.
Und mir nun nicht wie Harold ›Antiamerikanismus‹ vorwerfen, denn ich denke nicht, daß ›die USA‹, oder ›die Amerikaner‹ die Schuldigen sind. Die USA sind selbst ja nur ein ablenkendes Tarnmäskchen, oder genauer: das A-Liga-Spielbrett des Hartbandagenkampes um die Zukunft. Wir leben im Zeitalter des Infowars, ein weiterer Abschnitt des Kampfs der Utopien.