Molos Wochenrückblick No. 3
Eintrag No. 621 — Am vergangenen Samstag trudelte bei mir »Red Dead Redemption« ein. Ich ärgere mich etwas, denn aus irgendeinem Grund funktioniert bei mir das Soundtrack-Runterladen nicht (für mich der Hauptgrund die 5 € Preisaufschlag für die Limited Editon gelöhnt zu haben).
Bisher habe ich etwa 12% der Story gespielt und kann sagen: zum Schwersten, was ich überhaupt jemals gespielt habe, gehört Pferde einfangen und einreiten! Und ich habe richtig Schiss in gewissen bergigen Gegenden, wo es Pumas gibt (die manchmal sogar zu zweit jagen!). So ein Puma wenn ordentlich hinlangt, ist dein Reittier ratzfatz ein Ex-Pferd, und man selbst höchstwahrscheinlich auch gleich ein Gewesener. — Aber ich sollte eh nicht daddeln, sondern schreiben, übersetzten und lesen.
Netzfunde
- Neal Stephenson, der brillante Autor von »Diamond Age« und »Der BAROCK-ZYKLUS« ist Schirmherr eines ungewöhnlichen Geschichtenwebe-Projekts namens »The Mongoliad«. Los gehen wird es mit Kurzgeschichten von Stephenson, Greg Bear, Nicole Galland, Mark Teppo, und anderen Autoren, die zusammen eine halsbrecherische Abenteuergeschichte im von den Mongolen heimgesuchten Europa des Jahres 1241 vorlegen. Daraufhin sollen unter anderem Kampf-Künstler & -Choreographen, Illustratoren, Programmierer und Spieledesinger weiteres Medienmaterial beisteuern und schließlich den Lesern selbst Gelegenheit gegeben werden, mit eigenen Geschichten zum großen Garn beizutragen. Ich bin bespannt.
- Verkündet wurden die Nominierungen für den Max & Moritz-Preis 2010 (= Comic-Preis, der auf dem Internationalen Comic-Salon in Erlangen verliehen wird). Ich kenne diesmal erstaunlich wenig. — Bin schockiert, dass »Hector Umbra« nominiert wurde. Zeichnerisch ist der Band ja ganz nett, aber Story und Dialoge sind einfach nur geistlos spätpubertär und nervig. — Entschieden habe ich mich für »Spirou & Fantasio Spezial – Ein Portrait des Helden als junger Tor« von Emile Bravo.
- Schöner langer Artikel über Ayn Rand von Corey Robin (mit genau der richtigen Portion sachlicher Häme) am 20. Mai in »The Nation«: Garbage and Gravitas / Abfall und Gravität. Der erste Satz geht so:
Aus dem St. Petersburg der Revolutionszeit stammt Vladimir Nabokov, Isaiah Berlin und Ayn Rand. Der erste war ein ein Romanautor, der zweite ein Philosoph. Die dritte hielt sich für beides, war aber keines davon.
St. Petersburg in revolt gave us Vladimir Nabokov, Isaiah Berlin and Ayn Rand. The first was a novelist, the second a philosopher. The third was neither but thought she was both.
Wortmeldung
- Im SF-Netzwerk habe ich mich in die Debatte um »Schaumschwester«, den neuen Roman von Thor Kunkel, eingeklinkt. Als Fan von Thors bisherigen Veröffentlichungen fühlte ich mich bemüßigt, einige (in meinen Ohren) schrillere Mießmache zu kontern. Meine ersten Einträge in dem Thread überspringe ich mal, hier aber meine Meinung bezüglich »Endstufe« , und dass (seit diesem Roman) mit der literarischen Rezeption von Kunkels Büchern einiges extrem, vielleicht sogar exemplarisch, schief gelaufen ist. (Dummerweise habe ich das Buch erst gestern – Montag, 24. Mai – bekommen, und bin grad erst mal drei Kapitel weit drinn). — Das Bild vom Cover hier habe ich mit einem Link zum Bucheintag beim Perlentaucher versehen. Dort gibts bisher nur die Zusammendampfung der FAZ-Rezi von Sandra Kerschbaumer, die, so finde ich, von Tuten und Blasen nur sehr wenig Ahnung hat. Mehr dazu in meiner Rezi.
- Thomas Klingenmaier hat sich in seinem »Propellerinsel«-Blogeintrag »Batlektüre« als mutigster Batman-Fan aller Zeiten entpuppt.
Zuckerl
- Ihr wollt niedlich? Vergesst Katzen-Content. Die absolut enzückensten Geschöpfe von Mama Natur, die jedes Herz zum Schmelzen bringen (und sogar Dath Vader ein sanftes ›Jööööh‹-Seufzen entlocken würden) sind Faultiere. Genauer: kleine Baby-Faultiere. Gefunden im Blog der amphibienliebenden Filmemacherin Lucy Cooke: »Sloth Love«.
Meet the sloths from Amphibian Avenger on Vimeo.
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