»Kunstmaschinen Maschinenkunst«
(Eintrag No. 417; Alltag, Arbeit, Kunst) — Seit Mai dieses Jahres arbeite ich ja als Aufsicht in der Frankfurter Schirn, und es ist eine Wonne, dort das (größtenteils) begeisterte Publikum der feinen Ausstellung »Kunstmaschinen Maschinenkunst« zu erleben (noch bis 27. Januar 2008). Zwei Drei der dort ausgestellten Werke kann man auch im Intetnet zuhause und jederzeit genießen.
Schwer beliebt ist der net.art.generator von Cornelia Sollfrank. Unter ›Artist‹ gibt man (wenn man will) den eigenen Namen ein, unter ›Title‹ einen oder mehrere Begriffe, wählt noch die Größe und das Bilddateiformat, klickt auf ›Create‹ dann sucht der Generator über Google nach Bildern (mindestens 2, maximal 8) die irgendwie miteinander kombiniert werden (mit Betonung auf ›irgendwie‹). Hier ein Beispiel mit dem Suchbegriff ›Molochronik‹.
Mein persönlicher Liebeling ist iPollock von Miltos Manetas. In der Schirn ist dieses kleine, elegante Malprogramm superluxuriös aufgebaut, mit großen Beamern und ohne den kleinen Pixel-Pollock. Mit diesem Programm kann jeder ein Jackson Pollock-artiges Bild zusammenklecksen. Eine andere Oberfläche wird bei jacksonpollock.org geboten. — Allemal eine Alternative zu Solitaire, Moorhuhn und Mindsweep, wenn sich im Büro mal wieder Ödnis wie dichter Nebel breit macht.
Leider funktioniert auf meinem alten Mac das sehr schöne Programm I Said If von Lia nicht. Probiert es aber mal aus. Wenns klappt, dann hat man hier eine sehr feine, mathematisch-musikalische Meditationshilfe.
Viel Spaß beim Kreativieren!
david ramirer
also "I Said If" ist der tollste link, den ich in diesem jahr mitgeteilt bekommen habe... konstruktivismus lebt hier, kandinsky hätte seine freude daran, nein: er würde vor neid erblassen.
die anderen beiden tools sind hübsch, aber wenig originell.
:-)
molosovsky Besitzerin
November November, a link to remember
for circles and lines and dots…
Freut mich Kollege :)
merzmensch
Ja, das war eine schöne Ausstellung, und Lia habe ich gleich nach dem Nachhausekommen genossen. Im Museum war alles von kindern umlagert, da konnte man der eigenen Inspiration nicht einmal freien Raum geben...
molosovsky Besitzerin
Freut mich, dass Dir die Ausstellung taugt, merzmensch.
Das mit den Kindern ist freilich so eine Sache. Einerseits natürlich doof, wenn einem durch Kinder der Museumsbesuch getrübt wird. Andererseits stellt sich anhand eines diesbezüglichen Grolls schnell mal ein schlechtes Gewissen ein, denn gard die Kinder sollen ja Freiheit und so genießen können in einem Museum.
Als Besucher empfände ich da sicherlich anders, denn in meiner tatsächlichen Stellung als Aufsicht. Als Aufsicht ist es eine schöne Sache, wenn eine Ausstellung gut besucht ist, und auch viele Kinder durchs Haus stromern. Bringt einfach mehr Leben in die Bude.