molochronik
Montag, 13. April 2009

Lebenszeichen & bescheidgeb wegen »Magira 2009 – Jahrbuch zur Fantasy«

(Eintrag No. 547; Alltag, Literatur, Musik) — Einige Freunde meiner chaotischen Schreiberei haben ja enttäuscht (zurecht) nen Flunsch gezogen, weil im letztjährigen »Magira« nur meine Matt Ruff-Werkschau nebst Interview zu finden war, und ich es nicht geschafft habe, meine aus den Jahren 2007 und 2006 gewohnte Sammelrezi fertigzustellen.

Fast hätte ich auch dieses Jahr wieder das Handtuch schmeißen müssen. Zu oft sind meine freien Tage weggeschmolzen, weil es auffe Arbeit drunter und drüber ging. — Aber Dank einer Verschiebung der Deadline wurde es doch noch etwas. Heute habe ich meine diesjährige Sammelrezi abgeschickt (fast 90.000 Zeichen zu 7 Büchern).

Was war sonst?

Ich habe einen Erste Hilfe-Kurs besucht. War hochinteressant. Nur beim Abschlusstest habe ich gnadenlos versagt. Immer zwei mussten vor die Tür treten, die anderen Kursteilnehmern haben sich dann einen Fall ausgedacht, der dann simuliert wurde. Bei meinem Kammeraden und mir hat gabs statt grober Schnittwunde oder Sonnenstich dann einen Patienten mit Herzattacke. Da gibts außer Kragen öffnen und gut zureden nicht viel zu tun. Und weil es eben nichts zum zupacken gab und der simulierende Kurskollege exzellent gespielt hat, verfiel ich vor lauter Schreck in Redestarre. — Trotzdem: hat Spaß gemacht und ich fühle mich nun um einiges besser vorbereitet, sollte mal einem Besucher der Kunsthalle Schirn etwas zustoßen.

Lesend habe ich »Drood« von Dan Simmons beendet (mein erster Simmons) und bin begeistert. Werde wohl bald auch seinen anderen historischen Roman aus der Viktorianischen Zeit, »The Terror« verköstigen.

Heute vormittag habe ich den Sloterdijk-Schinken »Du musst Dein Leben ändern« fertig gelesen. Sehr lohnende Lektüre für meinen Geschmack. Vor allem, wie Sloti diesmal die alles und nichts bedeuten könnende Rumpelkistebegriffe ›Kultur‹ und ›Religion‹ zurechterklärt, hat Eindruck bei mir gemacht.

Derzeitiger Lesestoff ist ein Kim Newman-Sammelband mit den drei Romanen »Anno Dracula«, »Der Rote Baron« und (endlich auf Deutsch!) »Dracula Cha-Cha-Cha«. Bei Heyne erschien das alles auf fast 1300 Seiten für schlappe 15 Euronen unter dem Titel »Die Vampire« (Fantasy-Völker-Verkaufsstrategie, ick hör Dir stampfen). Das Cover ist leider leider leider Schrott. — Aber ich bin hin und weg von Newmans Schreibe. Habe die ersten beiden Titel vor über 10 Jahren als Ersterscheinung des Haffmans Verlages schon gelesen und bin baff, wie gut mir Newman immer noch taugt, bzw. wie sehr er meinen Geschmack geprägt hat. Das ist einfach richtig gut gemachter, nichtflacher Trash (noch dazu gut übertragen von Thomas Mohr. Bin schon gespannt, wie Frank Böhmerts Übersetzung von »Dracula Cha-Cha-Cha« geworden ist).

Mukke: Obwohl der Kauf eigentlich eher meiner Fanship fürs Comic geschuldet ist, habe ich mir den »Watchmen«-Score von Tyler Bates angeschafft. Ist ganz nettes Geplänkel auf den Spuren des Achtzigerjahresounds a la Vangelis (»Blade Runner«) und Tangerine Dream, und bei weitem nicht so dolle wie der geniale Wagner/Orff-Metal-Orient-Mix von »300«.

So. Jetzt falle ich erstmal in Erholungsstarre.

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