Sonntag, 22. April 2007
Amokläufer mit Knarren sind harmloser als Verkehrsanfänger mit Autos
(Eintrag No. 365; Gesellschaft) — Da ich heute eh schon schlechte Laune hab, kann ich gleich mal ein paar Illusionen treten.
Viele Menschen regen sich wegen Ballerspielen auf und paniken herum wegen Amokläufern. Grad eben schnapp ich bei der »Die Welt« ne Zahl zu den Straßenverkehrstoten 2005 in Deutschland auf.
5361 Tote geteilt durch 365 Tage = durchschnittlich 14,68 (aufgerundet also 15) Tote im Straßenverkehr pro Tag.
Es müßte also alle zwei Tage ein Amokläufer 30 Leut umnieten, damit Amokläufer mit Autobarbaren mithalten können.
Wie groß ist das Geschrei wegen Killerspielen? Groß. Wie groß ist das Geschrei wegen Rennfahrsimulationen? Welches Geschrei?
Grummel. Genervtsei.
Erstellt von molosovsky um 11:38
in
Alltag
(Eintrag No. 364; Alltag) — Noch zwei Wochen, bis ich einen 400 €-Aufsichtsjob anfang. Da ich ALG-2 beziehe, bleiben mir von den 400 ca. 150/160 übrig; davon geht dann wieder erstmal ca. 50 € weg für die Fahrkarte, damit ich zur Arbeit komm.
Zudem hab ich erstmal 100 € Schulden machen dürfen, für ein neues Paar schwarze Halbschuhe (weil alle meine anderen Schuhe zu klobig {Doc-Stiefel} oder zu ranzig sind).
Aussicht auf Teilzeit/Vollzeit? Eher nicht. Stundenlohn: keine 7 €, was ca. 56 Stunden im Monat für die 400 € entspricht. Das sind ca. 56 Stunden weniger Zeit zum lesen, schreiben, zeichnen. Hoffentlich erfüllt sich der Mutmachspruch des 3-monatigen Bewerbungstrainings: dass ich über den Job irgendwie neue Kontakte knüpfen kann, und ›weiterkomme‹.
Himmelwärts guck und zeter: »Weshalb bin ich zu doof, mit dem, was ich kann auch Geld zu verdienen!!!« (Weil, wenn Du erlich bist lieber Alex, Du eben das was Du zu können glaubst, nicht wirklich gut, schnell genug kannst, um damit Geld zu verdienen. Siehe Deine lächerlichen Icon-Design-Versuche, Deine ›ganz netten‹ Texte {vom Schreiben leben… PRUHAHA! dafür brauchst Du Legastheniker schlicht zu lange für einen halbwegs abgebbaren Text}.
Vielleicht sollte ich schlicht mal von Frankfurt nach Berlin ziehen (auch wenn ich in Berlin nach kurzer Zeit Ausschlag bekomme). Angeblich braucht man dort ja nicht erwachsen werden, weil alles so billig ist, und sich schnell und genug ›irgendwie-schwarz‹ was verdienen läßt. — DAS ist ja auch das peinliche: ich finde ja nicht mal Schwarzarbeit!
Naja, die ersten Schritte raus aus der Kacke der Erwerbslosigkeit sind immer noch Schritte in der Kacke. Das ist mir schon klar. Trotzdem: diesertage zieht mich das heftigst runter. Zwecks selber-Mut-machen kritzel ich so zwanghaft optimistische Skribbels.