molochronik
Samstag, 17. September 2005

Trauer um F.K.W.

(Alltag, trauriger) — F. K. Waechter ist tot. Dahingerafft vom Lungenkrebs. So sieht das Leben der Zeichner und Schriftsteller aus: am Arbeitstisch sitzen, stricheln (selten mal radieren), pinseln, qualmen, zwischendurch 'n Schlückchen Wein oder Wasser, ab und an kommt die Muse und gibt einen Schmatzer auf die Nase oder zwickt die Backe und meint: »Das zeichnest Du nochmal ordentlich.«

Waechter hatte irgendwann genug vom Posten eines Volksbespaßers und hat als Visionär der er war, sich dem Kindertheater und Kinderbuch verschrieben.

Doch schon als ›lustiger Bilderwitzkünstler‹ hat Waechter mich ewiges Kind beglückt und erzogen wie nur wenige seiner Zunft.

Molosovsky wäre nicht der Spinner der er ist, ohne diese vier Bücher von Friedrich Karl:

»Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein« (1978) — enthält ›Ich liebe Dich; Ich wisch Dich ab‹; »Es lebe die Freihei« (1981) — enthält ›Objekt Nr. 26‹; »Männer auf verlohrenen Posten« (1983) — enthält einen volktümlichen Denkmalsentwurf zu Goethe und Schiller; »Glückliche Stunde« (1986) — enthält ›The Biggest Splash‹.

Wer keine Lust hat, durch Antiquariate zu robben um diese vergriffenen Schätze zu bergen, dem sei als Ausweichbuch der Band »Waechter« empfohlen. Alle erwähnten Titel erschienen bei Diogenes, die auch einen schönen kleinen Magazin-Beitrag zu Waechter anbieten.

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