molochronik
Dienstag, 15. November 2005

Molosovsky ist wohl ein Geek…

… und ›Geek‹ ist umgangssprachliches Englisch für ›Streber, Stubenhocker‹ (erwachsene Geeks werden oft irre Wissenschaftler u.ä.. Die meisten Bond-Bösewichter von Dr. No über Goldfinger bis zu Bloomfeld sind Geeks auf Abwegen).

Eintrag No. 241 — Was lesen Geeks so? Das hat eine Umfrage des GuardianTechnologyBlog herauszubekommen versucht, wie ich über das SF-Netzwerk erfahren habe. Naja, ungefähr hundert Hanseln haben beim Guardian abgestimmt. So wahnsinnig Wirklichkeitsabbildend ist die Umfrage also nicht. Aber ich war (mal wieder) überrascht, daß ich offenbar mehr mit dem anglo-amerikanischen Geek-Kanon anfangen kann, als mit dem deutschsprachigen der hiesigen Gegenwart (wenn ich da an entsprechende Umfragen denke, deren Gewinner dieses LOTR-Werk vom ollen Tolkien war usw ect pp.).

Hier die vom Guardian ermittelten Top 20 der Geek-Literatur:

  1. »The HitchHiker's Guide to the Galaxy« von Douglas Adams — Klassiker; sollte weltweit Schullektüre ab der 4. Klasse sein.

  2. »Nineteen Eighty-Four« von George Orwell — Klassiker; eines meiner Lieblingsbücher. Vor allem die Ideen über Newspeech fand ich als Teen anregend.

  3. »Brave New World« von Aldous Huxley — Klassiker, wenn auch nicht unbedingt meiner. Ich habs als Frühtwenn auf Deutsch gelesen und fands etwas zäh.

  4. »Do Androids Dream of Electric Sheep?« von Philip Dick — War die Vorlage für den Film »Blade Runner«.

  5. »Neuromancer« von William Gibson — Gilt als Klassiker, zumindest wichtiger Titel des Cyberpunk-Genres. Die politischen, wirtschaftlichen Aspekte fand auch ich erfrischend, aber die Sprache (zumindest der Übersetzung) gefiel mir so gar nicht.

  6. »Dune« von Frank Herbert — Wüstenplanet-Reihe bis Band 3 oder 4 gelesen. Nicht meins; zuviel Militär- und Religionszeug, noch dazu mit lauter Aristokraten-Fuzzis. Band eins läßt sich als Space-Fantasy noch ganz nett an. Find den Film von David Lynch besser als das Buch.

  7. »I, Robot« von Isaac Asimov — Soweit ich mich erinnern kann eine Kurzgeschichtensammlung. Ist mir als fad in Erinnerung geblieben.

  8. »Foundation« von Isaac Asimov — Oberfad. Einmal Gibbons »Aufstieg & Untergang des Römischen Reiches« ins Weltall versetzt.

  9. »The Colour of Magic« von Terry Pratchett — Eines der (noch) schwachen Scheibenweltbücher; nette Parodie auf 08/15-Fantasy.

  10. »Microserfs« von Douglas Coupland — Klassiker; wunderbares Buch über Programmierer-WGs, den Microsoft-Campus und die Schnittstelle Mensch-Technik.

  11. »Snow Crash« von Neal Stephenson — Äktschnreiches Aufeinanderprallen von babylonischer Mythologie und Virtueller Wirklichkeit.

  12. »Watchmen« von Alan Moore & Dave Gibbons — Klassiker; eines der besten Werke über die grundlegenden Stimmungslagen des Übergangs vom Industrie- zum Informationszeitalter.

  13. »Cryptonomicon« von Neal Stephenson — Bin ich noch am Lesen und mach derzeit ca. in der Mitte des Buches eine Pause. Sehr fein, wie Stephenson den Leser an der Gedankenwelt einen Mathematik-Geeks teilhaben läßt.

  14. »Consider Phlebas« von Iain M Banks — (Noch nicht) gelesen.

  15. »Stranger in a Strange Land« von Robert Heinlein — Interessiert mich nicht.

  16. »The Man in the High Castle« von Philip K Dick — Als Teen mal bei einem Kumpel reingeblättert. Les ich irgendwann mal, wenn ich alle Kurzgeschichten von Dick durch hab.

  17. »American Gods« von Neil Gaiman — Schönes Buch über das Ringen von alten und neuen Götterbanden im heutigen Amerika.

  18. »The Diamond Age« von Neal Stephenson — Für mich ein Klassiker. Stephenson ist so gut, daß man seine Bücher kaum im deutschen Literaturblätterwald besprochen findet.

  19. »The Illuminatus! Trilogy« von Robert Shea & Robert Anton Wilson — Lustiges Durcheinander aus ›Sex, Drugs & Rock'n Roll‹, Weltverschwörung, Eso-Kram, Agentenschnmu und manch anderem Deviantem. Soweit ich weiß, haben Bücher wie dieses im anglo-amerikanischen die ›Pop-Literatur‹ geprägt. Wenn ich das mal mit dem langweiligen ›Bälger aus besserem Haus-Ödkram‹ vergleiche, den man bei uns als Pop-Literatur handelt, wird mir flau.

  20. »Trouble with Lichen« von John Wyndham — Kenn ich nicht.

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