molochronik
Montag, 27. Juni 2005

John Dowland: »Come when I call«(A Dialogue)

(Literatur, Lyrik) – Text und Übersetzung eines Liedes des englischen Renaissance-Komponisten und Lautisten John Dowland (1563-1626).

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1st Voice: Come when I call, or tarry when I come; it you be deaf I must prove dumb.

2nd Voice: Stay awhile, my heavenly joy, I come with wings of love, when envious eyes Time shall remove.

1st Voice: If thy desire ever knew the grief of delay, no danger could stand in thy way.

2nd Voice: O do not add this sorrow to my grief that languish here wanting relief.

1st Voice: What need we languish? can Love quickly fly? Fear ever hurts more than jealousy.

Both: Then securely Envy scorning, let us end with joy our mourning, jealousy still defy, and love till we die.

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Erste Stimme: Komm wenn ich rufe, oder warte bis ich komme; wenn du taub bist muß ich mich stumm erweisen.

Zweite Stimme: Verweile doch, mein himmlischer Spaß, ich komme mit Flügeln der Liebe, wenn die Zeit ihre neidischen Augen abwendet.

Erste Stimme: Würde dein Verlangen jemals den Kummer der Verzögerung erfahren, keine Gefahr könnte sich dir in den Weg stellen.

Zweite Stimme: O füge diese Sorge nicht meinem Kummer hinzu, daß ich von meinem Schmachten erlößt werden will.

Erste Stimme: Was brauchen wir schmachten? Kann Liebe nicht flink fliegen? Furcht schmerz allemal schlimmer als Eifersucht.

Beide: Vorsichtig laßt uns dem Neid grollen und mit Freude unser Klagen enden, ruhig der Eifersucht trotzen und uns lieben bis wir sterben.

Aus »The Third Booke of Songs«, 1603.

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