molochronik
Freitag, 27. Februar 2004

Die Schleusenkammer — Kommentierte Links

(Eintrag No. 67; Alltag, Woanders) Version 4.1 vom 28. Oktober 2006: Merzung von Fehlern, Formulierungen gekürzt bzw. ergänzt. Version 5 mit neuen vielen Links in alphabethischer Sortierung folgt in Bälde. | Version 4 vom 23. März 2006: Kleine Änderung an den erklärenden Zeichen sowie (endlich) viele neue Links. | Version 3 vom 07. April 2005: Kleine Änderung am Link zu »Le monde«. | Version 2 vom 17. November 2004:

Einfach mal ins Blaue einem Link folgen kann als böse Überraschung enden … seltsame Fandoms und Subkulturen offenbahren sich, verwirrende Faken bedrängen einen und womöglich geänderte URLs leiten den Klickenden ins Nichts (bestenfalls). So ist es nur recht und billig, wenn ich anbiete, sich anhand dieser Kommentare zu orientieren, was einen Klick wert sein mag und was nicht.

•••••••••• BLOGS aus/um FFM BLOGS ANDERSWO FILM LITERATUR AUTOREN PHANTASTIK PHILOSOPHIE KUNST ••••••••••

Obligatorisch … erstmal der Hinweis, daß ich für die Inhalte der verlinkten Seiten keine Verantwortung trage und deshalb auch nicht übernehmen kann. Wie auch bei allen anderen von molosovsky gelegten Links, führte keiner davon zum Zeitpunkt seiner Erstellung in grauenhaft anstößige, sprich die Grenzen von Gesetz, Anstand und Moral veletztende Regionen der Netzwelt.

Sollte jemand das Gefühl haben, daß ein Link kaputt ist, oder nicht mehr dorthin linkt, wo er wohl hinlinken sollte, freue ich mich natürlich, wenn er mittels einer Re-Aktion hier oder per eMail Bescheid gibt: molosovsky@yahoo.de* (Sternchen weglassen).

Und nein, obwohl es vielleicht so anmuten mag, spiele ich nicht beim Ich link Dich, Du linkst mich-Spiel mit. — Wer aber auf mich linkt und sich verwundert in meinen Links nicht wiederfindet, wurde vielleicht bisher von mir einfach noch nicht entdeckt. Das soll die eventuell Betroffenen nicht abwerten oder beleidigen. Sollten andere Phantasten oder Amœnokraten hier einen Link zu seinem/ihrem Blog oder seiner/ihrer Webseite vermissen, einfach Bescheid geben, siehe eMail oder Re-Aktion. (und ich schau dann mal vorbei).

Bleibt mir, viel Spaß im Netz zu wünschen. Euer Alex / molosovsky

•••••••••• = Neueste Links
E = Teilweise oder ganz Englisch
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BLOGS aus/um FFMZurück

Reisenotizen aus der Realität von Andrea Diener, die Hausmuse der Wohnung, aus der auch molochronik gebloggt wird. Andrea ist studierte Kunstgeschichtlerin und Anglistin und geht öfter aus dem Haus als ich. Schöne Digi-Photos, Sprachkritisches, Kulturbezogenes und immer wieder genau Beobachtetes unterhaltsam gibt sie zum Besten. ••• Member of the Alvorada-Posse.

Grüner Zweig Andreas Blog zu allem, was mit Pflanzen zu tun hat, weniger im Sinne eins praktischen Gartenhandwerk-Bogs, als vielmehr mit der Absicht, ein kulturgeschichtlich Interessantes zu allem was mit Flora zu tun hat zu behandeln. Noch in der gemächlichen Anlaufphase. Da Andrea mittlerweile eine kleine Bonsai-Meisterin ist, ist dieses Blog besonders allen Freunden der kleinen Bäume anempfohlen.

Ju's Journal von Ju kommt aus dem selben Frankfurtstadtteil wie molochronik und reisenotizen, wird aber größtenteils auf Englisch geführt. Ju ist eine hervorragende Musikerin, Filkerin ließt und schreibt auch gerne Phantastik. Ihre Erklärungen deutscher Sonderlichkeiten für ihre anglo-amerikanischen Leser sind durchwegs supberb.

tinowa weniger über Gott, aber doch sehr über die Welt, oder doch zumindest den Alltag als Frankfurter Kunstnektarsammlerin.

Schlaflos in FfM und Demokratie & Alltag sind zwei erfreulich augenzwinkernd-politische Blogs aus der einzigen Global-City Deutschlands.

iFlows Blog kam aus Darmstadt und lieferte ungewöhnliche Gedanken zu Technik, Politik und Phantastik (letzteres im weitesten Sinne). Wurde mittlerweile eingestellt, aber Flow blogt weiter im Gruppenblog EnBlog.

Wetterdistel ebenfalls aus Darmstadt. Ebenfalls eine querbeet stöberne Leseratte mit erfeulich kritischem Blick auf Phantastik und Gesellschaft. Fällt auch mit Frustverarbeitungsbeiträgen auf, z.B. über Familiengründung und Hausbau.

Eoraptors Log wird von einem waschechten Wissenschaftler geführt der es ebenfalls mit Phantastik gut meint.

Volker & Kat Gehören ebenfalls zur angenehmen Geschmacksverwandtschaft.

Bembelkandidat Immer ein toller Plausch-Partner, wenn ich ihn auf den Straßen oder Räumlichkeiten Frankfurts begegne. Politisch viel aktiver als ich und mittlerweile ein umtrieber vernetzter der Frankfurter Blogger.

•••••••••• BLOGS ANDERSWOZurück

Randnotizen von David Ramirer aus Wien, mit dem molosovsky dortselbst zusammen Kunst studierte, in einer WG und künstlerisch kollaborierte. Nicht nur Freund und ›Kollege‹ (mit ihm verglichen fühl ich mich zu minder, planlos und faul, um mich ohne Anführungszeichen als Ebenbürtiger bezeichnen zu können), sondern zudem einer meiner besten Kunst- und Lebens-Lehrer. David nutzt sein Blog besonders zur Menschheitsbeglückung indem er Augenmanna in Form seiner digitalen Collagen dem geneigten Betrachter spendiert. Themenanregungen und Wünsche können bei ihm abgegeben werden. Große Kunst im 500 x 500 Pixelformat. Mittlerweile führt David auch noch ein textorientierteres Zweitblog und ist ein umtriebiger Flickerer.

Wos waas a Fremda? von TH aka thegrendel, einem weiteren Freund und Lebenslehrer von mir in Wien, der mir z.B. die wunderbare Welt des Apple-Computers eröffnete. TH ist ein Geek im besten Sinne, Erz-Phantast, hat einen geschätzten IQ von 290 und nimmt die Welt entsprechend wahr. ••• Member of the Alvorada-Posse.

Otium wird von einem angehenden Historiker geschrieben, der zwar bisher selten schreibt, was aber dafür, wenn er's tut, nur um so erfreulicher ist. ••• Member of the Alvorada-Posse.

dd denkt laut von deedee, einem länger aus den Augen verlohrenen, aber über antville wiedergefundenen Freund aus meinen delirischen Tagen in Wien. Ein Plattenaufleger, Experte für seltsame (U-)Musik und ab und an mit Fnord! grüßender Pragmahedonist. Sprich: sein Gemüth schwebt, aber seine Sohlen haben Bodenhaftung.

Cynx Cynical World kommt aus Marburg an der Lahn und liefert schöne Berichte aus der Welt eines Rollenspiel- und Phantastik-Freundes. Obwohl Cynx viel mehr kommerzigeres Zeug empfiehlt oder kommentiert als ich hier, besticht sein guter Geschmack.

IT&W Industrie, Technology & Witchcraft… ja ich bin ein Macianer und labe mich entsprechend an diesem prominenten Blog über Apple und die Welt.

typo von Oliver Gassner der sich erfreulich für alle Facetten (ob im Netz oder gedruckt) an Literatur engagiert.

rebellenmarkt für Rebellen ohne Markt, die nicht wissen was sie tun sollen … von »Liquide«-Autor Don Alphonso, der wie molosovsky auch aus dem großen ›Kaff-Reservat‹ Ingolstadt stammt, dort aber noch weilt, und einen dementsprechend hemdsärmeligen Blick auf solche Groß-Kaffs wie München oder Mega-Kaffs wie Berlin hat.

Paperback Fighter von Hella aus Bremen, die wunderbar über Hurz und Eiteitei des Literatur- und Kulturbetriebes lästern kann. Auf ihrer Seite gibt es auch Runterladeklicks zu ihrem Roman »Höhere Welten«. Hella ist Bob Dylan und Thomas Mann-Wertschätzrin, und obwohl, oder vielleicht grad weil, ich diese beiden Kunst-Idole aberwitzig schröcklich finde, hat sich die kluge, humorgesegnte und bissige Hella in mein Herz geschrieben.

Chuzpe das Blog zu Radiosendung aus München. Die deutschsprachige Blogosphäre könnte noch viel solch einnehmend respektlos-gewitzte und klug-kritische Seiten vertragen.

instant nirvana von Markus Hammerschmitt, ein kurzatmiges aber nicht langweiliges Blog. Hammerschmitt ist Autor und Journalist und seine Science-Fiction ist angenehm anspruchsvoll und sprachmächtig und alles andere als Genre-Zeug. Zudem ist Markus für mich der beste Telepolis-Autor. Wohl deshalb, weil er es als relevanter SF-Autor versteht, einen besonders aufmerksamen Scan-Blick über Zeitgeist und Welt gleiten zu lassen.

Die Dschungel.Anderswelt ist das Netztagebuch von geradezu cornukopischen Alban Nicolai Herbst, dem Autor der außergewöhnlichen Phantastik-Romane »Wolpertinger oder Das Blau«, »Thetis.Anderswelt« und »Bueons Aires. Anderswelt«, der auch als emsiger Radiokünstler glänzt. Zudem kann man bei Alban eine wachsende Blog-Poetik, aktuelle Romanentwicklungen als Work-in-Progress, spannende Einsichten in den Literaturbetrieb, sowie erhellende Gedanken zur anthropologischen Wende genießen.

Frank Schulz hat mit »Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien« einen sehr feinen, wirren und vergnüglichen Roman vorgelegt und führt in wöchentlichen Rhythmus sein Blog (Gerd Haffmans bei Zweitausendeins-Autor der er ist, entsprechend) als Rabentier. Mittlerweile abgeschlossen und beendet. Aber dennoch (grad drumm) lohnt es sich, hier zu stöbern.

Gunkl vom meinem Lieblingskabertisten Günther Paal aus Wien, den ich für einen der bedeutensten zeitgenössischen philosophisch-satirischen Literaten der deutschen Sprache halte … schade, daß es seine Programme nicht als Buch gibt. Gunkl führt zwar kein richtiges Blog, aber sein (no-na, täglicher) Tip des Tages bietet trotz Kürze oft Stoff genug für schlafloses Gedankenwalken. Besonders auf die Einträge bezüglich Babelusiuen sollte man achten (mit dem verglichen das Moers'sche Zamonien unkompliziert und zahm — was aber bitteschön nur als Relations- nicht als Hierarchie-Wertung gemeint ist. Zamonien ist, halt anders, auch genial.).

Rippingtons Golem-Blog Eine erfahrene Fantasy-Leserin guten Geschmacks gibt Empfehlungen und gewährt Einblicke über ihre phantastischen Leseerfahrungen. Wunderbar ihre Idee zu einer Rubrik über ›Religionssysteme in der Fantasy‹. Da freut sich der Amœnokrat. Auch Rippington führt ein Zweit-Blog: in Kladde Band 3 wird über Nicht-Phantastisches berichtet.

Lovecrafts Blog Ein (wie ich glaube) jüngerer Phantastikfreund, der zwar selten viiiiiele Worte macht, aber flott und plausibel schreibt.

•••••••••• FILMZurück

IMDB, sprich: ›International Film Database‹. Hier findet man so gut wie alle Infos zu Filmen und deren Machern, die man nie in dieser Fülle haben wollte. Wer also wissen will, warum ich vor »Bowling for Columbine« bei dem Namen Michael Moore an »Indiana Jones« denken mußte, kann das hier herausfinden (Tip: 2nd Unit. Der Mann hat z.B. die munter-fiese LKW-Verfolgungsjagd in Indy 1 inszeniert.)

Angelaufen ist die deutsche Feuillitonrundschau in Sachen Lichtspielunterhaltung. Sehr nützlich, reicht leider nicht sehr weit in die Vergangenheit.

InsideKino liefert harte Daten, Neuigkeiten zu anstehenden Projekten und über Einspielergebnisse und andere Tabellenfetischismen rund um Filme.

EAin't It Cool News bietet schwungvolle Filmbesprechungen und auch Berichte von Testvorführungen, Filmfestivals und Setbesuchen. Die ›gnadenlose‹ Kritik läßt die Studiobosse in ›Hollywood‹ zittern.— Vorbildlich, wie hier Trash- und Edel-Streifen mit den jeweils angebrachten Fingerspitzengefühl abgeklopft werden.

E • Bei Dark Horizons gibt es vor Infos zum Genre- und Spektakelkino. Ziemlich zuverlässig sind die Produktionsstatus-, Casting- und Drehbuchmeldungen. Wenn hier was gemeldet wird, dann tickert es meist bald darauf auch durch die Neuigkeits-Spalten der entsprechenden deutschen Foren und Genre-Sites.

E • Die Quatsi-Trio von Godfrey Reggio sind bis heute für mich einsame Gipfel der Lichtspielkunst. Ganz wenig (zu lesender) Text , ansonsten nur Bider in verschiedenen Verfremdungshärten und natürlich die Musik von Philip Glass, feddich ist das Meisterwerk.

•••••••••• LITERATURZurück

Volltext aus Wien hat nicht nur einen schönen Netzauftritt und bietet mit seiner ReziRundschau eine willkommene Ergänzung zu den Perlentauchern, sondern liefert manche der sehr lesenswerten Beiträge der Print-Ausgabe auch Netzlesern an. Hier gabs bereits exzellente Artikel von und/oder mit Daniel Kehlmann, Helmut Krausser, Thor Kunkel, Arno Schmidt und Dietmar Dath.

Telepolis Kultur: Heise hat einen Ruf, oder genauer zwei: einmal einen zurecht guten als deutsches Internetmagazin, desweiteren einen fragwürdigen als Kommentar-Dickicht, in dem sich immer wieder kapitale Troll-Röhrer vernehmen lassen. Zweiteres kann mir Wurscht sein, denn ich les bei Heise zumeist nur die überwiegend erhellenden und oftmals herrlich launischen, kritischen, polemischen Artikel zu Kunst, Medien, Gesellschaft und Politik.

Literaturkritik.de kommt aus Marburg an der Lahn und ich darf mich rühmen, dort zwei Rezensionen beigetragen zu haben (zu Gerhard Haderer und F.K. Waechter). Zudem veröffentlicht dort auch einer meiner Namenszwillinge (weshalb ich mich ein wenig zu unwohl fühle, dort noch mehr mitzumachen. Zudem bin ich nur ein Mittlere Reife-Dilettant und bei Literaturkritik machen halt sonst nur richtige Lit-Wissenschaftler mit). Gut lesbare Kritiken auf anspruchsvollem Niveau, sowohl von Alten Hasen als auch Nachwuchs-Kritikern. Auch hat dort mal gearbeitet (und trägt freilich noch weiterhin bei:)

Lutz Hagestedt, der z.B. ein Helmut Krausser- und Robert Gernhard- und Rainald Goetz-Experte ist. Klingt nach einem unmöglichen Spagat? Keineswegs, wie Lutz mit Bravour vorführt. Lesenswert sind natürlich auch seine anderen Besprechungen und Essays.

Das Gruppenblog Literaturwelt wurde eröffnet als Live-Blog zur Frankfurter Buchmesse 2005. Ich trete dort in der Rolle des launischen Phantastik-Fachdepps auf, und berichte von meiner Pirsch durch Blätterwald der Buchmesse. Große Linksammlung zu literarischen Blogs!

Kritische Ausgabe & Blog Angenehm vielseitiges, ideenreiches und aufgeschlossenes Literaturbetrachtungsprojekt von der Uni in Bonn.

Blogs! Buch Blog ist das Gruppen-Blog der Macher und Antholgierten des Buchs »Blogs! – Text und Form im Internet«. Über das Buch und drumrumm, über die Blogosphäre und das Leben mit Web-Residenz, und den Rest. Hier wird Web 2.0-Scharlatanerie belästert, und entsprechend polemisch gehts bisweilen in den meist schnellsprudelnden Kommentaren zu.

E • Daniel Chandler ist ein hochergiebiger Semiotiker aus Wales, der den besten Text zum Thema Genre im Netz stehen hat, den ich kenne. Auch interssiert es sich besonders für das sich entwickelnde Medien-Verhalten und -Verständnis von Kindern (und sind wir angesichts des Info-Sturms um uns nicht alle manchmal verschüchtere Infanten?)

E • The Modern Word ist ein herrliches Portal für interationale qualitativ respektierte Grenzgängerliteratur der Moderne. Vielen von mir hochgeschätzten Autoren wie Umberto Eco, Jorge Luis Borges, Philip K. Dick und Mervyn Peake sind hier ausführliche Seiten gewidmet. Wer mit realistischer Prosa nix anfangen kann, ist hier genau richtig. — Kann man mir bitte mal ein Stipendium dafür geben, diese Site zu übersetzten? Warum gibt es nichts Vergleichbares auf Deutsch?

EArts & Letters Daily: Eine Feuilleton- und Essay-Rundschau des englischsprachigen Kulturraums.

Le monde diplomatique ist meine Lieblingszeitung. Erscheint monatlich und wer die taz verpaßt, wo sie billig beiligt, muß teuer zahlen um diese hervorragenden Berichte über Weltpolitik zu lesen. — Ach ja: ich bin ein taz-Leser. Aber das dürfte so mancher Leser der Molochronik sich schon gedacht haben. Mich aber deshalb gleich als ›linke Zecke‹ zu beschimpfen halte ich dennoch für unbotsam. Wenn schon, möchte ich von den Gesinnngs-Antipoden als ›spinnende Zecke‹ beschimpft werden. Das wird meiner Phantastikleidenschaft gerechter, und richtige Rechte die was auf sich halten, sollten schon gerecht sein. Und Leute (z.B. Bakunin-Pfadfinder) die mich von weiter Links herabwürdigen wollen, sollten zwecks Umsicht auf Kontext-Hygiene ebenfalls besser anthropologische statt ideologische Herabwürdigunsattribute nutzen. Ist ehrlicher und ich fühl mich nicht mißverstanden. Ehrlichkeit gegenüber dem Gegener erachte ich für eine der höchsten, wenn auch undankbarsten, Tugenden, die anzustreben möglich ist.

Zwiebelfisch ist eine humorige und doch höcht-relevante Einrichtung von SpiegelOnline. Finden Sie dort zum Beispiel heraus, wie schlimm mittlerweile die Apostrophie und der Barbarismus in unserer Sprachlandschaft wüten. Inzwischen ist Zwiebelfisch-Schöpfer Bastian Sick mehrfacher Buchautor und hat, wie sonst nur noch wenige andere in den letzten Jahren, enorm dazu beigetragen, daß legasthenische Schlamp-Formulierer wie ich, sich bei ortho- und grammatikalisch disziplinierteren Kreativen zwecks Selbstverbesserung orientieren und hochziehen können. Oder auch: Zwiebelfisch ist eine prächtige Locke des bitter nötigen Münchhausen'schen Zopfes, mit dem man sich aus dem Sumpf der Schlächtschreibperformance ziehen kann.

Gutenberg deutsch: Noch eine löbliche Site von SpiegelOnline. Mittlerweile findet man einen ganzen Haufen schöner Texte hier. Leider ist die Aufbereitung z.T. sadistisch. Wer als Korrekturleser mitmachen und helfen möchete, das erbärmlich langsam wachsende deutschsprachige eText-Angebot zu düngen, kann/sollte sich bei Gemeinsam an Gutenberg arbeiten (GAGA) anmelden.

EOnline Books und EProject Gutenberg sind beides sehr gute Übersichtseiten zu kostenlosen englischen und internationalen eTexten. Die Auswahl an Klassikern ist überwältigend.

EBlackmask Online Ebenfalls ein Verzeichnis zu kostenlosen eTexten, aber mit Schwerpunkt Pulp, Romance, SF, Crime, Mystery & Horror. Hier gibts »The Shadow«, R.E. Howard, Zane Gray und Co, aber auch helle Texte Renaissance und Enlightment findet man hier.

EEnglish Emblem Books bietet einen übersichtlichen Einstieg in die wundersame Welt der Emblematik (beachtenswürdig zu diesem Thema ist der Erz-Ahne der modernen Großphantastik: Baltasar Gracian und sein »Das Kritikon«). Hach ja, was trieb die Kunst der Emblematik in England nicht für erquickliche Blüten. Eine umfassende Kulturgeschichte der ikonographischen Phantastik von Amuletten, Glücksbringern, Sigeln, Münzen, Illustrationen, Verehrugns- und Kalenderbildchen bis hin zur heutigen Trading Cards-Phantastik steht noch aus. Diese Art von phantastisch-spirituellen Holismus, wie sie die alten englischen Emblembüchleins bieten, find ich sympathisch, und die Originalscans eignen sich als passender Augenschmauß fürs Lauschen des von mir so innig verehrten Renaissance-Konponisten John Dowland.

Die Andere Bibliothek ist der Verlag von Montaigne, Humboldt und der Enzyklopädie. Eigentlich jenseits meines Geldbeutelhorizonts, aber eine bevorzugte Beute meiner Ramsch- und Antiquariats-Pirsch.

Reiseberichte Edition Erdmann veröffentlicht historische Reiseberichte in schöner Aufmachung (wenn auch — kleines ›Leider!‹ — zumeist gekürzt und geglättet aufbereitet für heutige Leser; aber nicht so dolle, daß ich ernsthaft jammern müßte). Kann man nicht daneben greifen. Wer sich mal umtun möchte etwas über die Wurzeln der modernen Phantastik zu entdecken, wird hier auf alle Fälle fündig, oder auch: »Lektüre aus den Windeltagen der Globalisierung«.

•••••••••• AUTORENZurück

• Wir erheben uns für die Arno Schmidt Stiftung. Natürlich ist er (und nicht etwa Ohweh Johnson oder so) der bedeutenste deutsche (tote) Nachkriegsschriftsteller (neben Wolf von Niebelschütz, aber über den gibts {noch} keine schöne Site).

• Die FanSite über Helmut Krausser vom Bernd Pleis. Seit Anfang 2006 in neuer, schönerer und übersichticherer Gestaltung. Werksübersicht und eine Zusammenstellung von beachtenswerten Besprechungen zu Helmuts Roman »Ultrachronos« und vieles mehr. Meine erste Krausser-Lektüre war ja die Taschenbuchausgabe der Mai.Juni-Tagebücher Anfag der Neunziger, der dann bald »Fette Welt« und »Melodien« folgten … und ich wurde in den Jahren seitdem von keinem Krausser-Buch, -Bühnen- oder Sound-Werk enttäuscht.

Thor Kunkel sein »Schwarzlicht-Terrarium« verordne ich als Pflichtlektüre jedem, der noch nicht tot ist. Das berüchtigte »Endstufe« habe ich mit Gewinn goutiert … dieses angeblich vehemment revanchistische, Holocaustleugbuch in dem es um die Scheiß-egal-Schikaria im Führerdeutschland, Pornos und das Jubelnde Fleisch geht.

Ablan Nicolai Herbst hat nicht nur sein Dschungelblog sondern auch diesen angenehmen Fiktionsraum. Großzügig kann man hier in interessanten Texten stöbern, wenn die auch zum Teil seeeehr hermeneutisch anmuten mögen.

Michael Marrak Phantastik-Autor und Illustrator und ein guter Ideenschleuderer. Legte mit »Morphogenesis« einen keck durchmischten, augenzwinkernden Alptraum über moderne Höllenreisen vor. Anregende Beiträge und gut gestaltete ›German New Weird‹-Site. — Mit Michael war ich in Wien mal ca. 72 Stunden am Stück wach und wir sind wildbabbelnd durch die Stadt getaumelt. Heutzutage sind wir freilich gesetztere Burschen.

EMervyn Peake: Dieser Autor und Maler gilt vor allem hierzulande immer noch ehr als Geheimtip unter den ›berühmten Meistern‹ der verdrehteren Phantastik. Unschlagbar sein morbid-groteskes ›Puppenspiel‹ der »Gormenghast«-Trilogie. Als britischer War-Artist war er einer der ersten, die zum Ende des 2. Weltkrieges die Konzentrationslager ›besichtigt‹ haben. Neben Lewis Carroll, H.P. Lovecraft, H.G. Wells und Lord Dunsany einer der Kardinäle, vielleicht sogar der Papst des ›Old Weird‹.

P. K. Dick: Obwohl ich bisher hauptsächlich die vielen Kurzgeschichten, sowie Essayistik von und Sekundäres über Dick gelesen habe, bannt mich dieser Autor, der sich bei mir weiterhin als einer der Weltliteraturklassiker des letzten Jahrhunderts hält.

EClive Barker: Ihn schätze ich seit gut 20 Jahren als einen guten Unterhaltungsautoren, Dramatiker und Illustratoren, dem immer wieder künstlerische Hohenflüge gelingen. Als Schöpfer der Cenobiten ist er wohl einer der berühmtesten Monster-Schöpfer der Moderne, der mit seiner anatomischen Horror-Ästhetik neue Körperwelten eröffnete.

ENeil Gaimans Blog: Er ist einer meiner Knochenmark- und derzeit wohl einer der einflußreichsten und gehaltvolsten Phantastikautoren. Nur leider: auf Deutsch verschwendet man seine Knete an mittelprächtige Übersetzung in liebloser Gradmalso-Ausstattung. Deshalb kann ich seine Romane »Neverwhere«, »Stardust« (nur mit den Illustrationen von Charles Vess der volle Genuß) und »American Gods« vornehmlich in den Originalausgaben empfehlen. Das Blog von Neil Gaiman ist auch deshalb interessant, weil er ein Engländer ist, der mittlerweile mit Frau, Kindern und Katzenvolk in den USA lebt, und entsprechende Beobachtungen eines Zugroastn (oder wie die Amis das nennen) bieten.

ENeal Stephenson hat mich mit seinem Neo-Viktorianischen Science-Fiction Flick »Diamond Age« angefixt und mit dem dreitausendseitigen »Barock-Zyklus« auf eine atemberaubende historische Weltreise mit so manchem erfrischenden Gehirnstürm mitgenommen. Ich finde es zum Heulen, wie beharrlich spärlich der hiesige Literaturmeinungsblätterwald diesen Über-Autoren bespricht, was ich als Bankrott-Eingeständnis des heimischen Rezensionsgewerbes zu nehmen weiß.

EMatt Ruff schreibt seine Romane bedächtig langsam und hat deshalb in14 Jahren erst drei Bücher abgeliefert … aber was für welche! Auf seiner Website kann man unter anderem die Playlisten der Musik finden, die Matt bei der Arbeit zu »Fool on the Hill« (1988), »Sewer, Gas & Electric« (1997, dt. »G.A.S. – Trilogie der Stadtwerke«) und »Set This House In Order« (2003, dt. »Ich und die anderen«) gehört hat.

Die bezaubernd schöne FanSite über China Miéville von Seblon. Seit ich 2002/2003 »Perdido Street Station« gelesen habe, bin ich diesem ›Weird Fiction‹-Autor und UK-Sozialisten verfallen. Derzeit der beste Grenzgänger-Phantast, sowohl zwischen Genres, als auch zwischen low-, middle und high-brow-Ebene.

Jeff VanderMeers Blog: Hat 2005 mit »Stadt der Heiligen und Verrückten« ein wundersames Artefakt vorgelegt und sich dabei in die Gruppe meiner persönlichen Phantastik-Olympier geschrieben. Blitzgescheiter, elegant streitbarer Kommentator vieler aber vor allem eben ästhetischer Dinge, die zumeist irgendwie phantastisch und/oder amœnokratisch angehaucht sind. Exzellent z.B. seine Essays über die ›New Weird-Problematik‹, ›Tradition der dunklen Romantik‹ und ›Fantasy und Politik‹.

•••••••••• PHANTASTIKZurück

• Das Magira Jahrbuch zur Fantasy bei dem mitzuarbeiten (Rezensionen, Illustrationen und Übersetzung) mir eine Ehre und ein Vergnügen ist. Sammelt Neuigkeiten über Stand und Entwicklung des Genres und liefert Rezis, Interviews, Autoren- und Künstler-Portrais, sowie sachliche und auch mal launigere Essays.

Alien Contact Magazin ist für mich das beste (weil anspruchsvollste und vielfälltigste) deutschsprachige Netz-Magazin in Sachen Phantastik. Sieht zwar auf den ersten Blick so aus, als ob Alien Contact ehr Science-Fiction-lastig wäre, dem ist aber nicht so, fängt man erstmal in den Artikeln und Rezis an zu stöbern.

Bas-Lag Forum: Hier leb ich mich als ›Fan‹ aus und liefere Material für Linklisten, Übersetzungen und Lesezirkel.

Phantastik Uni Heidelberg: Feines Projekt, auch wenn ›typischerweise‹ Phantastik wieder im Verbund Kinder- und Jugendliteratur betrachtet wird. Netter Start, wenn man sich in der literaturwissenschaftlichen Begrifflichkeit verirren will.

Bibliotheka Phantastika & Forum: Gehört ebenfalls zu den besten deutschen Seiten über Fantasy-Literatur im besonderen und Phantastik allgemein. Gut bestückte Rezidatenbank und informative Seiten über Theorie der Fantasy. Im Forum hab ich in der Pose des ›New Weird‹-Agitatoren meinen Fettnäpfcheneinstand gegeben.

Fictionfantasy & Forum: Immer wieder überraschende Querbeet-FanSite mit einigen echten Gemmen, z.B. der Übersicht zu »Akria«. Hab angefangen dort mitzuwerkeln, wenn ich auch bisher (Okt. 2006) erschreckend verzagt kaum zu Potte komme.

• Die Foren von Forum: SF-Fan und Forum: SF-Netzwerk sind angenehm und intelligent und ab und zu melde ich mich dort zu Wort, stimme bei einer Umfrage ab, pflege Buchdatenbank und werte Filme in der Film-Datenbank.

Edition Phantasia: Ein kleiner aber sehr feiner und berwundernswert engagierter Verlag für gute Phantastik. Liefert die endgültige deutsche H.P. Lovecraft-Edition und führt ein bejubelnswertes Taschebuchprogramm, z.B. mit Fritz Leiber, Ray Bradbury und Richard Adams.

Klett-Cotta Fantasy / Hobbit Presse: Obwohl hier dem prof. Tolkien‡ sein zu einflußreiches Mittelerde-Werk, und die in meinen größtenteils läppischen Werke von Tad Williams verlegt werden, bin ich seit Jugendtagen ein großer Bewunderer der Phantastik-Sparte des Hauses Klett-Cotta. Überwiegend wunderbar gestaltete und überdurchschnittlich gut gefertigte Bücher. Zudem pflegt man dort ein glückliches Händchen bei der Programmauswahl. ‡Den ich ja mit einer mich inspirierenden Hass-Liebe lese. HDR find ich ziemlich plump und hohlklingend, aber »Das Silmarillion« und »Der kleine Hobbit« find auch ich als Tolkien-Skeptiker hinreißend.

EFantastic Metropolis Magazine ist eine jüngere englische Plattform für wildere Phantastik, bei der New Wave-Altmeister Michael Moorcock als einer der Herausgeber der Next Wave auf den Weg hilft. Gute Essays, Besprechungen und Kurzgeschichten.

EFantasy Column von Jeff Gardiner bei Alien Online bieten für meinen Geschmack den fundiertesten und lesbarsten Aufstieg zum Überblick auf das Phantastik-Genre der bei uns sogenannten ›Fantasy‹ an. Wer die Beiträge von Gardiner studiert merkt schnell: ›Fäntäsy‹ ist eine mißverstanden importierte Vokabel ist, denn im anglo-amerikanischen versteht man unter ›Fantasy‹ eher das, was man bei uns allgemein als ›Phantastik‹ zu bezeichnen pflegt.

EThe L-Space ist der Reiseführer für Scheibenwelt-Touristen und Fundgrube für alle Leser des englischen Phantastik-Satirikers Terry Prattchet.

E • Willkommen Ambergris. Genießt erstmal das irr-schöne Bild von Scott Eagle und dann die Kostproben aus Amber von Jeff Vandermeer. Doch Vorsicht: beim Fest des Süßwasserkalmars ist schon so mancher Hopps und/oder Baden gegangen.

•••••••••• PHILOSOPHIEZurück

Das Gruppenblog Küchenkabinett von der Alvorada-Posse und ihren Freunden ist ein munteres und aufmerksames Polit-Blog, von denen es immer zu wenig auf Deutsch gibt.

E • Die Gruppenblogs Long Sunday und E Crooked Timber brauch ich immer wieder als Stärkung, wenn ich mich an besonders niveau- und gehaltvollen Diskursen zu ergötzen will. — Das Beispiel der Blogger vom krummen Holze beweißt, wie locker Akademiker sich auch äußern können, ohne dabei intellektuelle Nährstoffe einzubüßen zu müssen.

• Ein Link zur Arthur Schopenhauer-Gesellschaft als meine Respektsbezeugung, denn er war der erste Philosoph, den ich ich als Teen komplett durchgeackert hab (natürlich in der Ausgabe letzter Hand).

Humboldt-Portal: Unser großer Weltenentdecker, dem Daniel Kehlmann in »Die Vermessung der Welt« eine löbliche Würdigung angedeihen ließ, hat mit »Kosmos« ein Buch vorgelegt, daß für mich einen der Höhepunkte an Echtwelt-Phantastik darstellt. Und wie Schopenhauer war ihm der verdammte Hegel mit seiner locker geflochtenen Afterphilosophie suspekt. Ich oute mich also hiermit und bin gegenüber entsprechend wohlgesinnten Freimaurern aufgeschlossen (wenn es die geben sollte).

Peter Sloterdijk ist mein lebender Lieblingsphilosoph, Moderator der besten TV-Sendung überhaupt (dem »Philosophischem Quartett« im ZDF … guck ich aber so gut wie nie, denn ich hasse ja Fernsehen) und Autor sehr anregender, unterhaltender und der Amœnokratie zuarbeitender Bücher wie der »Sphären«-Trilogie. Für einem hyperaktiven Fibberer wie mich dient Peter als willkommener Sparingspartner, von dessen gedanken-kecken Phlegma ich mir gern den ein oder anderen anregenden (ja, darf ich sagen: erzieherischen?) Hieb verpassen lasse. — Mittlerweile kenn ich auch seine Arbeiten zur zynischen Vernunft (dem Klassiker der Achziger, in dem, wie ich von Dritten vernehme, damals viele kritisch-modern Interessierten bis zur Unlesbarmachung herumunterstrichen), zur Weltfremdheit (gute Hintergrundlektüre für alle Phantasten) und jüngst zum Kristallpalast der Gegenwart und über Zorn und Zeit. — Nebenbei: so erfeulich und löblich das Angebot im ZDF-Archiv der Glashaus-Sendung ist, kann ich als reiner Radio-GEZ-Gebührenzahler nicht nachvollziehen, warum ich für meinen Apple eine eigene Gebührt nachreichen soll.

ELabyrinth für alle, die sich gar nicht genug verlaufen können. Nicht verwechseln: hier gehts wirklich um die Wege- und Gängeknäuel. Weiter unten bei der Kunst gibt es eine sehr ähnlich benamste Seite zu phantastischer Kunst!

EGodchecker: Munteres Auftreten und ergiebige, wenn auch flappsige (ach was: Götterseidank!), Rundumübersicht zu Göttern und ähnlichem Gesocks aller Weltgegenden und Zeiten.

•••••••••• KUNSTZurück

stadt land kunst ist ein sich um Gegenwartskunst in und aus Frankfurt kümmendes Blog von tinova.

Pückler Museum: Der ›grüne‹ Fürst Pückler hat sich für die Idee des (englischen) Landschaftsgartens ruiniert und liegt in einer Erdpyramide begraben, die aus einem See ragt. Wichtiges Teil-Vorbild für den Baron Münchhausen und entsprechend war sein Ruf, der in Empörung und Erstaunen den tatsächlichen Abenteuern und Leistungen Pücklers bis heute immer nur hinterherhinken kann. Jemand mit Händchen für historische Äktschn sollte mal einen Bio-Pic von dem Herren drehen.

EThe Believer: Äußerst edel gestaltetes Print- und Onlinemagazin. Zugegegeben: Vieles sagt mir nix, aber wenn ich hier Perlen find, dann immer äußerst glänzende.

EWilliam Hogarth ist ein unerreichter Meister des gesellschaftskritischen Kupferstichs. Ich habe sein Haus in Chiswick besucht und trinke heute noch mein Bier aus einem Pint-Glas mit Beer Street-Motiv druff.

Labyrinthe – Gesellschaft für phantastische und visionäre Künste: Atemberaubend umfangreiche (und dabei noch wachsende) Seite mit Material und Links zu phantastischer Kunst, Literatur und Parks (sic!). Hervorragendes Journal, oder auch Spaziergänge durch das surreale Paris. An Malern sind hier u.a. Edgar Ende, Ernst Fuchs, H.R. Giger und Fabius von Gugel vertreten, an Autoren sind u.a. Hans Benmann, Herbert Rosendorfer diesem Projekt wohlgesonnen. Bin sehr gespannt, was hier alles noch geboten wird! Jetzt schon enorm interessant, könnte sich diese Site zu einem exzellenten Portal für Phantasten und Amœnokraten entwickeln.

EPatrick Woodroffe: Endlich hat dieser außergewöhnliche Fantasy-Künstler (oder englischer Vertreter des Wiener Magischen Realismus?) seinen Platz im Netz. Genrefreunde kennen ihn vielleicht als Jerry Cornelius-Coverkünstler für Moorcock (›damals‹ bei Bastei, diese schwarzen Teile). Patrick bietet auf seiner Seite überaus schöne Bildschirmhintergründe (sogenannte ›Wallpaper‹ oder ›Desktop‹-Bilder).

Enki Bilal {fr.} hat schon früh mit seinen Phantastik- und Polit-Comics, der Bildromanreihe um Nikopol, und jüngst auch als Filmemacher meine ikonographischen SF-Vorlieben bediemnt. So melancholisch-dystopisch, daß mir dabei ganz idyllisch werden könnt.

EScott McCloud ist der Theoretiker der Bildliteratur. Sein »Understanding Comics« ist Pflichtlektüre für alle, denen semiotische Sachbücher ohne Bildchen zu kompliziert sind.

EDave McKean hat die legendären Cover zu Neil Gaimans »The Sandman«-Epos gestaltet und ist Autor und Zeichner des unglaublichen Bildromans »Cages«. Mit »Mirrormask«, seiner Film/Bildband-Kollaboration mit Gaiman, stieg er in die Klasse der Filmemacher auf. Ich bin gespannt, was dieser Magier noch alles in Zukunft gestalten wird.

ERalph Steadman ist bekannt als das graphische Gesicht von Hunter S. Thompsons Gonzo-Reportagen. Auch Steadtman begleitet mich seit Teenagertagen. Kein Illustrator spritzt so schön quer übers Blatt wie er. Wunderbar auch seine eigenen Werke über GOtt, Leonardo, Siggi Freud und Whiskey. Zudem: ein politisch-grotesker Karikaturist nach meinem Geschmack.

E • Die Fansite zu den Obscure Cities {fr.}, den »Geheimnisvollen Städten«, der Belgier Schuiten und Peeters. Vielleicht die europäischsten Comic-Geschichten wo's dieser Tage gibt. Historie, SF, Fantasy und Architektur werden hier zu einer einzigartig reichhaltigen Phantastik verwoben. Comic-Skeptiker, die aber solch elaborierte Phantastik wie die Kurzgeschiche »Tlön, Uqbar, Orbis, Tertius« von J. L. Borges, oder Klassiker wie Jules Verne wertschätzen, werden hier garantiert freudvolle Illustratuions-Funde machen, selbst wenn ihnen Bildergeschichten weiterhin suspekt bleiben.

art sabotage ist nur eine Einstiegspforte in einen Netzwinkel, in dem es mir nach einiger Lesezeit immer so wunderbar schwummerig ums Hirn wird. Dennoch sollte man sich vom Staunen und Grübeln nicht abhalten lassen.

EThe Invisibles: Granatenstarke Übersicht zur großphantastischen SF-Polit-Äktschn-Fantasy des Comic-Autoren Grant Morrisson (und seiner vielen zeichnerischen Mitstreiter), die von September 1994 bis Juni 2000 bei DC/Vertico erschien. Warum gibts die noch nicht auf Deutsch! Ich stünde bereit als (Mit-)Übersetzer, bzw. beratender Korrespondent.

  • deedee523

    • 29.02.04, 19:34

    *pragmahedonist" - darf ich mir das auf die visitkarte schreiben ?
    :-)

    • molosovsky Besitzerin

      • 29.02.04, 20:39

      Ja aber selbstverfreilichst.

    • thgrendel

      • 24.11.04, 23:09

      Gefällt mir. Mach ich vielleicht noch eine extra website zu.

      Wenn ich zuviel Zeit hab.

    • menteith

      • 25.11.04, 14:25

      Allerdings. Wird sicherlich ein eigenartiger Fund für die Alvorada Presseabteilung. Und überhaupt gehen hier die Warnlichter an. Wein diesjähriger Wientrip wird immer unwahrscheinlicher und ich bin schon auf 3.5 Kilogramm runter.

    • molosovsky Besitzerin

      • 25.11.04, 18:10

      … die Werbemenschen- und Pressefuzzis von Alvorada, wenn sie uns Posse entdecken und das gut finden, so Blogger, die ihre Worten im ersten Koffeinrausch des Alvoradamorgens finden, lesen und tippen. Nein, ernsthaft, wäre ich ein Schtaaar, ich würde meine Promimime, meinen Hintern, meine ganze Credebility in die Kameras und Mikrophone der Weltöffentlichkeit halten und tönen, daß ich nur Alvoradakaffee aus der Presskanne trinke und sonst nix.

      Vielleicht machen wir mal ein Alvorada-Posse-Treffen und setzten dabei ein Schreiben auf und gründen eine Firma, die sich um das Genußmittelsponsoring und -Placement in den Kulturmedien kümmert: Jens Jessen* schreibt nur mit Tralala-Tee im Blut, Fritz Göttler** raucht nach seinen täglichen Kinobesuch immer nur Hurzt-Zigarillos … oder so.
      ••••••••••
      * Bezahlter öffentlicher Meinungsschieber bei der »Die Zeit«
      ** Bezahlter Kinogeher und Medienvermittler für die »Süddeutsche Zeitung«.

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