Menükarte: »Verborgene Orte«
(Eintrag No. 333; Lyrik, Juvelinia) — Willkommen zu den »Verborgenen Orten«, zehn Gedichten unstrenger Form über Reisen in imaginär-poetische Terrains, die ich Anfang der 90ger-Jahre in Wien und Hepberg geschrieben habe. Nocturne Meditationen die mir als Überlaufventil für allzu heftigen Gefühls- und Denkanfallüberschwang dienten. Der Titel dieser Sammlung ist eine Homage für die brillianten Comics über die »Cities Obscures« des Künstlers Francois Schuiten und des Autores Benoit Peeters.
Zusammen mit den »Zehn Etüden« (bereits eingepflegt in die Molochronik) , meiner ersten ›brauchbaren‹ Kurzgeschichte und der Novelle »Molosovsky Fragmente« habe ich diese Gedichte versammelt als »Deliterium« zweimal als Privatdruck zugänglich gemacht.
eins: Exodus —Laßt uns auswandern aus diesen Geistesbreiten…
zwei: Zufahrt
—Aus den Tälern des Geistes steigen die Nebel des Summens…
& Cafehaus —Der Mond fällt mitten in den Kaffee…
drei: Wüste
—Wir verrichten unsere Notdurft des Geistes…
vier: Fluß
—Vergesse nicht. Verspreche nichts was du nicht halten kannst…
fünf: Archiv
—In den Regalen tümmeln sich allerlei Exponate…
sechs: Herren der Hölle
—In erstickender Umschlingung würgen sich ihre aufgedunsenen, riesenhaften Schwulstleiber umeinander…
sieben: Vakuum
—Innerhalb eines Tages erreicht mich die Einsamkeit…
acht: Presse
—Sie ist eingesperrt. In einer Kammer…
neun: Brunnen
—Irgendwo in den Gedankengängen gähnt der Brunnen in das Dunkel…
zehn: Horror Vacui
—Aus den dunklen Tunneln schnattert man es zwischen den Schritten hervor…