molochronik

Meine Avatare

Aus den neusten Stand gebracht am 05. Februar 2008.

(Eintrag No. 21; Wartung, Layout, Selbst-Ich) — Für dieses Herumtreiben in der deutschen Internetforenlandschaft habe ich meinen ersten Avatar gebastelt: der »Terminator 3«-Reaktiondiskussion bei SF-Fan.

Ein neuer, farbiger und authentischerer Avatar mußte irgendwann her. Außer dem Monsterauge also alles echt an diesem virtuellen Kopf.

Als ich mich dann (wann genau???) noch beim alten »Bibliotheka Phantastika«-Forum anmeldete, habe ich mittels einen Bildschirmschnappschnusses von »Die Stadt der verlohrenen Kinder« diesen Avatar gepfriemelt … ganz klein kann man meine Visage auf dem schwimmendem Hirn (hoffentlich) erkennen.

Für das Jahr 2007 bin ich dann mit diesem Konterfei durch die Foren geeiert. Noch leicht nervös nach oben schielend, ob nicht doch ein höheres Wesen mir gleich ‘ne Kopfnuss auf den Dötz gibt.

So. Und seit heute (siehe oben) bin ich mit diesem sehr ernsten Bildchen unterwegs. Wer täglich bloggt (oder sich das zumindest für ein — eben dieses — Jahr vornimmt), der meint es ernst. Also ich zumindest. Todernst. So ernst sogar, dass ich keine Kosten und Mühen gescheut habe, und in die Augen dieses Selbst-Ich (und alle seine kleineren Versionen in den verschiedenen Foren) die sauteure und future-fortschritlliche Spionage-Kameras a la ›Panopticon‹ (= ›Department of Ubiquious Intermittent Surveilliance‹) eingebaut habe. Man lese »Bad Monkeys« um zu erfahren, wovon ich fasle.

Molosovsky Avatar, Hut.

Thomas Stearns Eliot (1888-1965)

T. S. Eliot

Eintrag No. 16 — Noch habe ich keine eindeutige Meinung zu T.S. Eliot, aber ich betrachte mich derzeit ganz gerne in seiner Lyrik, oder lasse mir von ihr ins Gemüth gucken... je nachdem, wie man's wendet.

Schrecklich finde ich aber das Geeiere mit dem er in der Suhrkamp Gesammelte Gedichte-Ausgabe von Eva Hesse benachwortet wurde. Wo Eliots Biographie und Werk mit Anekdoten gewürzt umrissen werden, macht das Lesen Freude, aber wehe Frau Hesse läßt raushängen, daß sie'n Papa Freud und Onkel Marx gelesen hat... mein lieber Schwan, schwillt da die Schwummerigkeit im Beschreiben der Intentio Auctoris.

Aber Eliots Gedichte sind auf knackige Art kaputt (The Hollow Men) oder auf pathologische Weise lustig (The Rock; leider nicht im Netz gefunden).

Die Übersetzter kann ich aber nur doppelt bemitleiden: Nicht nur, daß die einzelnen Gedichte sehr heterogen strukturiert sind, und die verschiedenen Phasen seines Schaffens sich gegenseitig schroff abkanzeln, noch dazu dürfen die Übersetzter im Sinne des Verlags mit Hang bundesweites Ministerium für ernste Bücher sein zu wollen, nicht aus dem vollen (Nach)Schöpfen, sondern sollen behutsam nahebringen. Aber hier muß man Frau Hesse loben, wenn sie offenbart, daß sie die schlimmsten Auswüchse des dem deutschen Leser Entgegenbringens und Beschönigens von Eliots Abgründigkeiten bereinigt hat, wo er selbst gar nicht wuchten wollte.

Zu Eliots religiöser Volte: Ich kann mir ja gut vorstellen, daß er wirklich aus lauter Verkorkstheit irgendwann zwischen 1920 und 1930 eine Frau umgebracht hat, und wegen unerträglich anschwellenden Schuldgefühlen seine berühmte fundamental-anglikanische Kehrtwende hingelegte.

Völlig belanglos als Argument dazu, aber eben auffällig für mich: Eliot wurde im September 1888 geboren, dem Monat der größten Aktivität von Jack the Ripper. (Auffällig ist da wohl nur meine Assoziation...)

Allen Misanthropen, Lovecraft-Pfadfindern und Houellebecq-Babies sei zuletzt noch folgender Satz von T.S. Eliot zur aufrichtigen Beherzigung anempfohlen:

»Der Haß auf das Leben ist eine wichtige Phase, sogar eine mystische Erfahrung, wenn man will, im Leben selbst.«

Stoiber von Punkten umzingelt.

Zu einer Zeit, als Edmund Stoiber sich noch mit allen Vieren an den Brüsten der Frauenkirche festhielt, nicht nur um den Anschein zu wahren, aus München, seiner Landeshauptstadt, nicht weg zu wollen … er wollte damals, also Januar 2000, wahrscheinlich wirklich alles andere als nach Berlin für die, äh, die CSU, äh, die CDU/CSU, da brachte der Spiegel mein immer noch Lieblingsbild vom damaligen Niemalskanzlerkanidat.

Und weil Herr Stoiber seine Presseauftritte so schön absolviert, daß meine zwei »Äh’s« im vorherigen Absatz schon obsolete dumme Gags sind, gibt's hier meine Interpretation des Händereibenden.

Edmund Stoiber

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Edmund Stoiber Surrounded By Dots Based on a photography in Der Spiegel (weekly magazine). Drawn in January 2000, before the Minister President of Bavaria Edmund Stoiber thought about candidating for Federal Chancellor (which he did later and lost).

Versäumen Sie nicht die anderen Portaits von Unions-Größen wie:

Don't miss other portraits of politicians from the CDU/CSU-Union (conservativ Democratic/Socialist Christian Partiy): Wolfgang Schäuble, Roland Koch, Helmut Kohl, Angela Merkel.

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