Grob gesagt: meine bisher erfolgreichsten Tweets. — Nein Quaterly (= Eric Jarosinski) gehört zu den Twitteren, denen ich schon seit längerem folge. Er beweist sehr vergnüglich, wie man Spaß mit Nihilimus & kritischer Theorie haben kann. Unter anderem kalauert er immer wieder mit einigen der großen Literaten des letzten Jahrhunderts herum, darunter auch meinem Helden Jorge Luis Borges.
Gestern Abend sind mir zwei Kalauer in ›Nein‹-Manier aus dem Hirn gefallen, die ich der geschätzten Molochronik-Leserschaft nicht vorenthalten möchte.
@neinquarterly Borges walks into a tattoo shop, says: »I’d like to get a tattoo of myself in the scale of an inch to an inch.«
Münchner Verwaltungsgerichtshof-Richter haben entschieden & das Bundesverwaltungsgericht-Richter haben bestätigt, dass Leuten, die kiffen & Alkohol konsumiern der Führerschein entzogen werden kann … selbst dann, wenn gar nicht berauscht Auto gefahren worden ist.
Warum?
Weil der Mischkonsum von Allohoool und Graaas grundsätzlich die Verkehrsuntüchtigkeit von jemanden beweist. — Das kommt mir in etwa so fortschrittlich vor, wie Leuten das Recht abzusprechen, ihre Kinder zu erziehen, nur weil sie keine monogame Ehe führen.
Wissen die denn nicht, dass Kiffer in der Regel vorsichtiger fahren und dass man richtig heftige Mengen THC-potentes Zeug konsumieren muss, bis man sooo langsam oder übermütig fährt, um eine Verkehrsgefährdung zu sein.
Hatte am Samstag Arbeit und mir deshalb erst am Sonntag die Eurovision-Beiträge via YouTube anguggen & auf Twitter kommentieren können. Hier mein gesammelter Senf.
Frankreich: Morphing-Mitte zwischen Tina Turner & Barbara Streisand. Mitstampf-Klage, vermutlich (kein kein Französisch).
Lithauen: Och ist der süüüß. Holt der schon Stöckchen? Kann’er Männchen machen?
Moldavien: Lavakönigin mit Sahnetopping liefert brauchbaren Galaauftritt ab.
Finnland: Lollipop-Chainsaw CosPlay ohne Kettensäge?! Geh mir fort!
Spanien: Trotz sehr feinem Gaita-Tröten sowas von harmlos. Putze Fingernägel.
Belgien: Brautloser Sänger dem zwei Hupfdohlen aus Palmers »Addicted To Love«-Video zugelaufen sind.
Estland: Haben vergessen, die Farb-TV-Gebühr komplett zu zahlen. Bisher domierten die biederen.
Belarus: Das Zeug auf den Beinen der Trällermaus ist sicher auch gut für Edelholz- & Lederpflege.
Malta: Soll das ein Song sein oder ein Pitch für eine freundliche Vorabendserie über Social Media-Nutzer?
Russland: Ach diese Tartarinnen die ›bauwer‹ statt ›power‹ singen.—Kein Kaviar mehr im Kühlschrank. Argh! Grumpf!
Deutschland: Wiederhole; Puntschkrapfen-Umpfta-Pop von der Stange (nach der Mode des vergangenen Jahres).
Armenien: LeZepp & Black Sabbath als Inspiration? Wenigstens gibts mal eGitarren. Männer-Duschgelwerbung-tauglich.
Niederlande: Erster Sympathie-Bonus von mir für gnadenloses Moll & vom Dach purzelnde toooote Vögel. Ich freu mich!
Rumänien: Als Ming der Grausame noch Haare hatte! Der Schmerz! Bleib mir weg mit dem Gom-Jabbar!
England: Bonnie Tyler liefert unvermeidliche Hausfrauen-Ballade. Gott ist das öde & fad & unendlich langweilig.
Schweden: Der Junge mit der Ereaserhead-Frisur hat seine Mutti verloren & will aus dem Jodelparadies abgeholt werden!
Ungarn: Mitleid überflutet mein kleines karges Gemüt. In Ungarn Herzeige-Nerd sein ist wohl echt hart.
Dänemark: Diese Flöte hat nur eine Melodie. Der Rest ist auch von exquisit weichgebügelter Monothonie.
Island: Oh, der Labrador kann auch singen. Diese Hundepreisschauen werden immer raffinierter.
Azerbajian: Unterm Strich schmerzen orientalische Schwiegermütter-Träume mich nicht so sehr wie die westlichen.
Griechenland: Ne Niedersauffhymne mit trad. Akkustikinstrumenten & SkaRhythmus. Gebongt!
Ukraine: Hodor! Boah. Das ist die fröhlichste Nihilisten-Hymne, die ich seit langem gehört habe.
Italien: Na, dieser gutangezogene, geschmackvolle Schmachtfetzen hat wenigstens mal Hand & Fuß. Trotzdem: ital. Robbie-Williams-Klon
Norwegen: Wenigstens EIN Titel mit fett Elektromukke, wenn auch das Lied selbst mega-mäh ist.
Georgien: Liefern diesmal den Albano & Romina Power-Tribute. Alarmsirenen-Idyllik, bäh!
Irland: Man merkt, daß die Iren richtig gut Übung haben im planlos peinlich sein.
Mad Max 3: Beyond the Powerdrone
The Little Shop of Drones
The Assassination of Jesse James by the Coward Drone
It’s a Mad, Mad, Mad, Mad Drone
Droneanisqatsi
Drone of Arabia
28 Drones Later
The Drone That Roared
Gone With the Drone
Dronespotting
Drone Fiction
What’s Up, Drone?
Drone Runner
Drone, the Wrath of God
Irma la Drone
Drone of the Dead
Akira Kurosawa's Drones
Drone & The City
Drone Soup
The Rocky Horror Picture Drone
Independence Drone
The Curious Drone of Benjamin Button
A Series of Unfortunate Drones
Der ›Hugo Award‹ gehört zu den bekanntesten, ältesten, wichtigsten und wohl auch zu den angeseheneren Preisen für Science Fiction-Literatur (& Filme). — Gestern hatte ich nach der Arbeit ca. drei Stunden lang meinen Spaß (fett!) mit dem Lesen, Favoritisieren, Retweeten & Selber-Schreiben von Tweets zu dem Stichwort (= ›hashtag‹) ›Falsche Hugo-Award-Kategorien‹ (#FakeHugoAwardCategories), auf das ich ich durch einen Tweet von Matt Ruff gestolpert bin:
Best Use of Cover Art to Alienate Potential Readers.
— Beste Verwendung der Umschlags-/Titelbildgestaltung zur Befremdung von potentiellen Lesern — Link
Hier nun meine Beiträge (ursprünglich auf Englisch geschrieben, von mir selbst übersetzt. Hoffentlich um alle Flüchgtiekitzfehler breenigit):
The ›Háček‹ = fantastic exotism by way of using typography and/or spelling-Award. #FakeHugoAwardCategories #WineStainsTabaccoCrumbsOnManuscript ••• Der ›Háček‹ = Bester Einsatz von Typographie und/oder Schreibung zur Erzeugung von Phantastik-Exotismen. #FalscheHugoAwardKategorien #WeinFleckenTabackKrümelAufManuskript
Best techno babble rephrasing of traditional spirituality/religion. ••• Bester Neuaufguss traditionaller spiritueller/religiöser Konzepte mit Hilfe von Technobabbel.
Award for biggest pile of worldbuilding exposition without payoff. ••• Preis für größte Anhäufung von Weltenbau-Exposition, die sich nicht auszahlt.
Best approximation of naturalist/realistic literature (Flaubert, Zola ect) in a Space Opera setting. ••• Beste Annäherung naturalistisch-realistischer Literaturtradition (Flaubert, Zola usw.) mit einer Weltraumabenteuer-Szenerie.
Best stand alone novel so dense other writers would’ve made at least a trilogy out. ••• Bester abgeschlossener Einzelroman, der so prall ist, dass andere Autoren mindestens eine Trilogie daraus gemacht hätten.
Best story that represents the middleground between John Norman and Samuel R. Delany. ••• Preis für die Geschichte, die sich am besten der Mitte zwischen John Norman und Samuel R. Delany annähert.
Most daring use of onomatopoetic words in a totally serious context. ••• Gewagteste Verwendung onomatopoetischer Wörter in einem völlig ernst gemeinten Zusammenhang.
Best appendix and/or glossary that is way more intriguing than the story itself. ••• Bester Anhang und/oder Glossar, die um ‘ne ganze Ecke interessanter sind als die Geschichte selbst.
Special Classicist-Revival-Trophy for first 21-century-SF-epic actually written in hexameters. ••• Klassizismus-Sondertrophäe für das erste SF-Epos des 21sten Jahrhunderts, das tatsächlich in Hexametern geschrieben wurde.
Most mindboggling Rube Goldberg machine like plot just for the fun to describe stuff going BOOOM! ••• Preis für die abgefahrenste Rube Goldberg-Maschinen-artige Handlung die zu nichts anderem dient, als zu beschreiben, wie Zeugs in die Luft fliegt.
Best poetic appreciation of nature incorporated in a story about cosmological horror. ••• Schönste poetische Natur-Wertschätzung im Rahmen einer Geschichte über das kosmologische Grauen.
Most effective meme bomb that causes readers to forsake all mundane trappings & become a (deadly) hermit. ••• Wirkungsvollste Meme-Granate, die ihre Leser dazu bringt, alle weltlichen Verstrickungen hinter sich zu lassen, um ein (tödlicher) Einsiedler zu werden.
Best SF-homage to classic philosophical dialogues (aka »Anathem«-Award). ••• Beste Science Fiction-Würdigung der Form des klassischen philosophischen Dialoges (auch bekannt als: »Anathem«-Preis).
Most sensitive failing of Bechdel test. ••• Für das empfindsamste Scheitern des Bechdel-Tests.
Best skiping at least 1000 years halfway through the story-Award. ••• Bestes Überspringen von mindestens 1000 Jahren mitten in der Handlung.
Best intimidation of editor to spineless coward-Award. ••• Beste Einschüchterung seines Lektors zu einem rückgratlosen Feigling.
Best follower of the *suggestions* made by PR- & Consumer Research-Office-Award. ••• Bestes Befolgen der ›Anregungen‹ von PR- & Marktforschungs-Abteilungen.
The Joseph Campbell Monomyth Bullsh*t Bingo-Award. ••• Der Joseph Campbell-Monomythos-Schwirrwort-Bingo-Kacke-Preis.
The Gibbon-Asimov-Award for best remaking of literary classic into a SF story. ••• Der Gibbon-Asimov-Preis für den besten Wiederaufguss eines literarischen Klassikers als SF-Geschichte.
Most courageous utilization of deus ex machina after having written story into a cul de sac. ••• Mutigster Einsatz eines deus es machina, nachdem man sich mit der Geschichte in die Ecke geschrieben hat.
Best application of irony to hide the fact that author is a cynical square. ••• Beste Verwendung von Ironie um zu verbergen, dass der Autor ein zynischer Spießer ist.
Habe heute Nacht beim Twittern über die Oscar-Verleihung einen Mordsfehler gemacht, als ich schrieb:
#oscars Wären seine Ohren größer, ginge Shatner glatt als Great Nagus durch #ds9
Internet- & Genre-Phantastik-Kamerad <a href="twitter.com" target"_blank">Merlin Thomas vom <a href="" target"_blank">›Wortwerken‹-Blog hat mich auf groben Schnitzer hingewiesen und auch angedeutet, wie ich den Zorn der SF-Götter mildern kann.
@molosovsky Ich bin entgeistert. Bitte bloggen Sie 500 mal "Ich darf den Grand Nagus nicht Great Nagus nennen." #DS9
Superaktuell mit ein paar Tagen Verspätung hier mein Schnelldurchlauf der Teilnehmer des Vorentscheides zum diesjährigen Eurovisions-Wettbewerb. — Ursprünglich pro Song als Einzelzwitscher in meinem Twitter-Kanal abgesetzt. — Sortiert in der Reihenfolge der Endwerdung. Tippfehler-Bereinigt (hoffentlich alle gfenuedn.)
Cascada: Puntschkrapfen-Umpfta-Pop von der Stange (nach der Mode des vergangenen Jahres).
LaBrass Banda: Blechbläser-Sca von den Wohlfühlbayern. Schlechte Intonation, dafür voll Red Bull mit Weizen-kompatibel.
Söhne Mannheims: Leerer Poser-Pop, so über-cool, dass die Seelenlosigkeit als Eis-Skulptur geschnitzt werden könnte.
Saint Lu: Aus einer Kneipe, wo die spielen, würd ich nicht fliehen … trotz der Möchtegern-Antastasia-Knödelei.
{NonTweet-Ergänz: Also, die hätten meine 12 Punkte bekommen. (Lessest of twelve evils)}
Nica & Joe: Albano & Romina-Power Mk. 2 Reloaded als überschwerer Floskel-Cluster der droht, zu einem schwarzem Loch zu implodieren.
Blitzkids: Angriff der nostalgisch-depressiven Elektropop-Romulaner mit Mirrorball-Fell tragender Kampfbarbie.
Ben Ivory: Depri-Gegreine (verkrampfter männlicher Gaga-Refflex) getarnt als Roboter-Popper Abzählreim-Elektropop.
Betty Dietrich: Werbejingle-taugliches Retro-Trällerchen mit (Achtung: Originalitäts- & Individualitäts-Alarm!) Ukulele.
Finn Martin: VHS-Trommelgruppe übt für mögliches Aid-für-Jeansjacken-Konzert.
Die Priester: Wer so was für den Bewerb zulässt, braucht sich nicht wundern, wenn kurz darauf irgendwo auf der Welt Meteore runterknallen.
Mobilée: Scheitert am musikalischen Grundmissverständnis, man bräuchte beim (in diesem Fall Rock)Rezitativ keine Noten zu treffen.
Mia Diekow: Viel zu unautentisch-verkopft für Gutelaune-Pettycoat-Liedchen (»Skrupel« im Refrain, sag ich nur).