molochronik

Übersicht meiner Übersetzungen von China Miéville-Texten

(Eintrag No. 243; Literatur; Phantastik) — Gerne engagiere ich mich für das Forum und die Fansite zu den Büchern meines derzeitigen phantastischen Lieblingsautors.

  • Für »Magira — Jahrbuch zur Fantasy 2003« habe ich Chinas flappsig-politische Autopsie »Mittelerde trifft Mittelengland« von Tolkien und dessen Mittelerde und Kommentare zum ersten Jackson-Teil übersetzt.
  • Seblon — der Gründer des deutschen Bas-Lag-Forums und der deutschen Miéville-Fansite — hat das Interview (das nur aus den Antworten besteht) »Ein marxistischer Monster-Führer« übersetzt. Ich hab Seblons Übersetzung gegengelesen und bin nun als alleiniger Übersetzter genannt (zuviel der Ehre).
  • Passend zum Erscheinen der deutschen Ausgabe des dritten Bas-Lag-Romanes »Der Eiserne Rat« (Bastei Taschenbuch), hab ich ein langes Interview, das Lou Anders für das Internet-Magazin Believer 2004 geführt hat, übersetzt.
  • Im Juni 2009 hat Miéville drei Gastblogbeiträge für das Amazon-Blog »Omnivoracious« geschrieben. War ein Höllenspaß, die zu übersetzten für die deutsche Fansite (wie wo es die kompletten deutschen Fassungen zu lesen gibt). Hier gehts zu den Molochronik-Trailern.
    1. »Dorthin und zurück: Fünf Gründe warum Tolkien rockt«;
    2. »Weder Vertrag noch Versprechen: Fünf Bewegungen auf die man achten sollte«;
    3. »Schenk eine Idee, nimm eine Idee: Fünf Projekte die jemand anderes unbedingt machen sollte«.

Molosovsky ist wohl ein Geek…

… und ›Geek‹ ist umgangssprachliches Englisch für ›Streber, Stubenhocker‹ (erwachsene Geeks werden oft irre Wissenschaftler u.ä.. Die meisten Bond-Bösewichter von Dr. No über Goldfinger bis zu Bloomfeld sind Geeks auf Abwegen).

Eintrag No. 241 — Was lesen Geeks so? Das hat eine Umfrage des GuardianTechnologyBlog herauszubekommen versucht, wie ich über das SF-Netzwerk erfahren habe. Naja, ungefähr hundert Hanseln haben beim Guardian abgestimmt. So wahnsinnig Wirklichkeitsabbildend ist die Umfrage also nicht. Aber ich war (mal wieder) überrascht, daß ich offenbar mehr mit dem anglo-amerikanischen Geek-Kanon anfangen kann, als mit dem deutschsprachigen der hiesigen Gegenwart (wenn ich da an entsprechende Umfragen denke, deren Gewinner dieses LOTR-Werk vom ollen Tolkien war usw ect pp.).

Hier die vom Guardian ermittelten Top 20 der Geek-Literatur:

  1. »The HitchHiker's Guide to the Galaxy« von Douglas Adams — Klassiker; sollte weltweit Schullektüre ab der 4. Klasse sein.

  2. »Nineteen Eighty-Four« von George Orwell — Klassiker; eines meiner Lieblingsbücher. Vor allem die Ideen über Newspeech fand ich als Teen anregend.

  3. »Brave New World« von Aldous Huxley — Klassiker, wenn auch nicht unbedingt meiner. Ich habs als Frühtwenn auf Deutsch gelesen und fands etwas zäh.

  4. »Do Androids Dream of Electric Sheep?« von Philip Dick — War die Vorlage für den Film »Blade Runner«.

  5. »Neuromancer« von William Gibson — Gilt als Klassiker, zumindest wichtiger Titel des Cyberpunk-Genres. Die politischen, wirtschaftlichen Aspekte fand auch ich erfrischend, aber die Sprache (zumindest der Übersetzung) gefiel mir so gar nicht.

  6. »Dune« von Frank Herbert — Wüstenplanet-Reihe bis Band 3 oder 4 gelesen. Nicht meins; zuviel Militär- und Religionszeug, noch dazu mit lauter Aristokraten-Fuzzis. Band eins läßt sich als Space-Fantasy noch ganz nett an. Find den Film von David Lynch besser als das Buch.

  7. »I, Robot« von Isaac Asimov — Soweit ich mich erinnern kann eine Kurzgeschichtensammlung. Ist mir als fad in Erinnerung geblieben.

  8. »Foundation« von Isaac Asimov — Oberfad. Einmal Gibbons »Aufstieg & Untergang des Römischen Reiches« ins Weltall versetzt.

  9. »The Colour of Magic« von Terry Pratchett — Eines der (noch) schwachen Scheibenweltbücher; nette Parodie auf 08/15-Fantasy.

  10. »Microserfs« von Douglas Coupland — Klassiker; wunderbares Buch über Programmierer-WGs, den Microsoft-Campus und die Schnittstelle Mensch-Technik.

  11. »Snow Crash« von Neal Stephenson — Äktschnreiches Aufeinanderprallen von babylonischer Mythologie und Virtueller Wirklichkeit.

  12. »Watchmen« von Alan Moore & Dave Gibbons — Klassiker; eines der besten Werke über die grundlegenden Stimmungslagen des Übergangs vom Industrie- zum Informationszeitalter.

  13. »Cryptonomicon« von Neal Stephenson — Bin ich noch am Lesen und mach derzeit ca. in der Mitte des Buches eine Pause. Sehr fein, wie Stephenson den Leser an der Gedankenwelt einen Mathematik-Geeks teilhaben läßt.

  14. »Consider Phlebas« von Iain M Banks — (Noch nicht) gelesen.

  15. »Stranger in a Strange Land« von Robert Heinlein — Interessiert mich nicht.

  16. »The Man in the High Castle« von Philip K Dick — Als Teen mal bei einem Kumpel reingeblättert. Les ich irgendwann mal, wenn ich alle Kurzgeschichten von Dick durch hab.

  17. »American Gods« von Neil Gaiman — Schönes Buch über das Ringen von alten und neuen Götterbanden im heutigen Amerika.

  18. »The Diamond Age« von Neal Stephenson — Für mich ein Klassiker. Stephenson ist so gut, daß man seine Bücher kaum im deutschen Literaturblätterwald besprochen findet.

  19. »The Illuminatus! Trilogy« von Robert Shea & Robert Anton Wilson — Lustiges Durcheinander aus ›Sex, Drugs & Rock'n Roll‹, Weltverschwörung, Eso-Kram, Agentenschnmu und manch anderem Deviantem. Soweit ich weiß, haben Bücher wie dieses im anglo-amerikanischen die ›Pop-Literatur‹ geprägt. Wenn ich das mal mit dem langweiligen ›Bälger aus besserem Haus-Ödkram‹ vergleiche, den man bei uns als Pop-Literatur handelt, wird mir flau.

  20. »Trouble with Lichen« von John Wyndham — Kenn ich nicht.

Frankfurter Buchmesse Zweitausendfünf

Eintrag No. 237 — Seit diesem Montag berichtet eine Handvoll Blogger über (und wenn die Pforten sich erst mal geöffnet haben auch von) die (der) Frankfurter Buchmesse: Literaturwelt.de.

Leider hats Werbung in dem Blog, aber dafür werden wir Blogger (auch wenn ich mich selbst ehr als Popelblogger fühle) auch gesponsert und kommen somit in die heilien Hallen.

Molosovsky wird sich auf Phantastik spezialisiert entsprechend von Monstern, fremdartigen Welten, Magie, Gadgets und all so sträingsche Zeugs berichten.

Bisher melde mich hie und da in den Kommentaren zu Wort. Zum Beispeil zum Nobelpreis oder Comics.

Molosovsky und der Science Fiction-Lesezirkel

Eintrag No. 236 — Seit 2005 schreib ich beim SF-Lesezirkel von SF-Netzwerk mit. Abwechselnd nimmt man sich dort mal eine Neuerscheinung, mal einen Klassiker des (schon auch mal im weiteren Sinne so verstandenen) Science Fiction-Genres zur Brust. Allein das ist aufregend und ermuntert mich, monatlich das SF-Angebot zu durchforsten und über Kauflust-Fragen zu reflektieren, wenn die kommenden Lesezirkel-Titel gemeinsam vorgeschlagen und gewählt werden.

Soweit ich das beurteilen kann, nehme ich dort zumeist die Rolle des überspannten, launischen und devianten Lesers ein. Ich kann halt nicht verleugnen, daß mich sowohl sogenannte ›ernste und anspruchsvolle Kunst‹ als auch und sogenannter ›Plup-, Trash- und Kult-Kram‹ geprägt hat.

Als jemand, der sich für das Phantasieren der Menschen aller Zeiten und Kulturen interessiert, muß ich zugeben, daß ich mich in einem SF-Lesezirkel ein wenig fühle wie ein U-Boot fühle, denn meine ästhetischen Vorlieben gelten eben nicht vornehmlich der Science Fiction. Die angenehme Athmosphäre bei SF-Netzwerk mit den freundlich-gewitzten Lesezirkel-Mitlesern (einige von ihnen haben nun auch ein Blog-Zuhause bei SF-Netzwerk), haben mich dazu bewogen, mich nun schon seit zehn Monaten näher dem Strang der SF des endlos geflochtenen Phantastik-Geflechts aus Science Fiction, Horror & Fantasy zu widmen.

Zu den häufig gestellten Fragen (FAQ) des SF-Lesezirkels.

Die Zahl nach dem Titel entspricht meiner Wertung auf einer Skala von Null bis Neun. Eine Erklärung der Werteskala findet sich bei der Übersicht meiner Bewertungen von SF- und Phantastik-Filmen in der Film-Datenbank von SF-Netzwerk.

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Januar — Novität: Matt Ruff: »Ich und die anderen« (Set This House In Order — A romance of souls) 9 Zu Molosovskys Rezension ••• Zum Lesezirkel ••• Zum DB-Eintrag

Februar — Klassiker: H. G. Wells: »Menschen, Göttern gleich« (Men Like Gods) 6 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

März — Novität: Charles Stross: »Singularität« (Singularity) 4 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

April — Klassiker: Gebrüder Strugatzi: »Picknick am Wegesrand« 7 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

Mai — Novität: Justina Robson: »Der Verschmelzung« (Natural History) 7 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

Juni — Klassiker: Ian Banks: »Das Spiel Azad« (A Player of Games) 8 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

Juli — Novität: Michael Marrak: »Morphogenesis« 6 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

August — Klassiker: Theodore Sturgeon: »Die Ersten ihrer Art« (More Than Human) 7 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

September — Novität: Dan Simmons: »Illium« (Illium) Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag Diesen Titel habe ich ausgelassen. Grund eins: ich scheue Mehrteiler, noch dazu wenn er sich aus dicken Schinken zusammensetzten. Nur selten habe ich das Bedürfnis mich einer bereits vertrauten Fiktionswelt hinzugeben, und für diese raren Stimmungen stehen mir schon mehr als genug liebe Reihen parat (Terry Pratchetts Scheibenwelt, Stephen Kings Dunkler Turm, Harry Potter um die mainstreamigeren zu nennen). — Grund zwei: »Illium« bildet zusammen mit »Olympus« einen von Homers »Illias« inspirierten und darauf basierenden Zweiteiler. Grundsätzlich habe nichts dagegen, wenn man vorhandene Stoffe aufgreift, ich mag das bisweilen sogar sehr (bin zum Beispiel fast durchgehend begeistert von Disneys Verwurschtungen klassischer Fiktionen zu unterhaltsamer Animationskunst, von »The Sword in the Stone« bis heute), nur im Fall von ›Troja in Space‹ interessiert es mich so gar nicht.

Oktober — Klassiker: Ken Grimwood: »Replay — Das zweite Spiel« (Replay) 5 Lesezirkel zum Buch ••• Zum DB-Eintrag

Liverollenspieler loben Molochronik.

(Woanders) – Über meine Referrer entdeckt. Markolf Hoffmann hat für das Liverollenspielerportal LORP in einer zweiteiligen Kolumne diesen Monat über deutsche Phantastik-Blogs berichtet.

Teil 1 stellt die Blogs von Thorsten Kueper, Michael Marrak und Oliver Naujoks; Teil 2 die Blogs von Kai Meyer, Dirk van den Boom und eben die Molochronik vor.

Ich werde empfohlen mit den Worten:

Der Blogger Molosovsky, selbsternannter Amœnokrat und Phantast, zeichnet sich durch glänzende Auseinandersetzung mit Neuheiten und Klassikern im SF- und Fantasy-Bereich aus. Wie er mal so nebenbei Tad Williams' neuen Fantasy-Schinken "Der Blumenkrieg" abserviert (garniert mit textnahen Beispielen) oder die Aufregung um Dan Browns "Sakrileg" zurechtrückt, ist schon großartig. Auch sein Einsatz für den Fantasy-Autoren China Mieville sei hier erwähnt. Ein empfehlenswertes Blog, das den Anspruch tatsächlicher Literatur- und Filmkritik erfüllt und trotzdem (dank zahlreicher Glossen, eigener Gedichte und Meinungsäußerungen zu aktuellen Themen) persönlicher daherkommt als ein reines Internetmagazin.
›Bekennender‹ wäre zwar noch genauer als ›selbsternannter‹ (denn ›selbsternannt‹ hat doch zumeist diesen anrüchelnden Beigeschmack, daß eine ›amtliche Ernennungs-Authorität‹ vom Sich-selbst-Ernennenden mißachtet wurde), aber ich freue mich über die lobende Erwähnung. Es ist wohltuend zu erfahren, daß meine für viele Phantastikfreunde sicherlich allzukritischen Anmerkungen schon auch geneigte Leser findet.

Internetforum für China Miéville-Leser

Eintrag No. 224 — Zuerst wars nur eine Mailingliste, und schwupps wurde daraus ein Internetforum mit Mailinglisten-Option.

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Bisher machen dort noch ›nur‹ knapp eine Handvoll Leute mit, aber das kann (und wird sich hoffentlich) im Laufe der Zeit noch ändern.

Ich gebe zu: die Forumsoberfläche ist nicht die knackigste und die Werbeeinblendungen nerven gewaltig. Aber es geht immerhin um einen der interessantesten und phantasie- und wortmächtigsten ›Weird Fiction‹-Autoren den man heutzutage lesen kann.

Also, wer wie ich die auf der Welt Bas-Lag angesiedelten Romane »Perdido Street Station« (»Die Falter« & »Der Weber«), »The Scar« (»Die Narbe« & »Der Leviathan« und »Iron Council« (»Der Eiserne Rat«) mag, dem empfehle ich dort mal vorbeizuschaun. Würde mich freuen, wenn wir uns dort treffen.

––––––––––– Weitere Beiträge zu China Miéville: • Kapitelstruktur der Bas Lag-Romane von China Miéville; • Tolkien als Bilbo; • Hurrah, der zweite Roman aus der Welt Bas-Lag ist da; • Portrait.

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