Cafehaus: das Gedicht
(Eintrag No. 165; Lyrik) — Gibt auch ein dazugehöriges Skribbel. Entstanden in den frühen Neunzigern in Wien … genauer: im damals unschlagbaren Floriani. Ein Muschelragout hatten die, da schwärm ich heut noch für.
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Der Mond fällt mitten in den Kaffee.
Sahne quillt aus deinem Ohr.
Schleim spricht und Herzen rascheln
den Rhythmus der Melone.
Die Blume saugt am Butterbrot.
Salzstangen rauchen Streichhölzer.
Haare hadern und Finger singen
die Hymnen des Tages.
Die Sonne panscht im Kakao.
Butter dämpft die letzten Worte.
Tinte tropft und Köpfe hüpfen
den Sarabande des Gemüts.
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& Zufahrt
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Vorschläge für neue CD-Zusammenstellungen klassischer Komponisten
(Lyrik, Kalauer) – Wird sich der CD-Markt noch so lange halten, daß wir die ein oder andere folgender Ausdifferenzierungen erleben?
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Beethoven zum Bettenmachen und Schubert für Schachpartien.
Mozart für Boxer, Max Bruch für Ärzte, Monteverdi für den Frühjahrsputz und Brahms zur Steuererklärung.
Gluck für Alkoholiker, Debussy zum Duschen, Purcell gegen Falten, Chopin zum Shoppen und Schumann für Scheidungen.
Britten für Franzosen, Scriabin zum Scrabble, di'Lasso zur Lasagne, Händel für Groß- und Einzelshändler und Bach für Broker.
Stockhausen für Verstockte, Stravinski zum Stricken, Wagner für Verzagte, Strauß gegen Stress und Mahler für Blinde.
Berüchtigter Wasservogel
Casanovavogel
Der liebesvolle Haubentaucher
ist bekannt als Taubenhaucher.
Unbefriedigendes Ergebnis
(Lyrik) — In den letzten Tagen versuche ich meine bisherigen Schütelreime aus meinem Papierarchiv zu sammeln, aber ein Dutzend oder so ist wohl weg. Blöd. Oft kann ich mich an den Schüttler erinnern, aber kaum noch an die ganzen Verse. Nun ich tu was ich kann. Hier auf jeden Fall ein weiterer Schüttelreim, den ich bisher noch nirgends beigetragen habe.
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Unbefriedigendes Ergebnis
Der Mathematiker allein in seiner Hängematte,
bedauert, daß er nur eine leere Menge hatte.
Freilaufendes Maul
Erstellt von molosovsky um 11:49
in
Lyrik
(Lyrik) – Beim Stöbern durch alte Tagebücher und Zettelkästen habe ich folgendes Gedicht gefunden. Die dritte Strophe hat Andrea beigetragen.
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Ausreisser
In Alpträumen hab ich geschwitzt,
die ganze letzte Nacht.
Mein Mund hat sich vom Kopf gestohlen
und sich davon gemacht.
Aus meiner Tür, aus meinem Haus,
quer durch die ganze Stadt;
ich weiß nicht wem und wo er was
aufs Ohr gelabert hat.
Mir war das peinlich. Ich konnt nicht ruhn
und hab ihm mit Gewalt,
wie er auch schimpft und beißt und spuckt
den Maulkorb umgeschnallt.
Magische Hygiene
(Lyrik) — Neuer Schüttler, geschlüpft wohl auf dem Morast meiner Badewannensehnsucht, obwohl ich eigentlich ein Duschfreund bin, aber nach Jahren ohne Badewanne beginne sogar ich, mich ab und zu danach zu sehnen Suppenhuhn zu spielen. Aber still mit dem Geplapper. hier der Reim:
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Magische Hygiene
Ich muß in den Zauberkreis der Badewanne
damit ich den Krampf in meiner Wade banne.
Nimbussplitter (6)
(Lyrik) — Eines der unangenehmsten Schnipsel aus meinem Langgedicht.
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Die Alten sind zu fidel.
Es reicht ihre Vereinsamung
noch nicht für eine
effiziente Selbstmordrate.
Nimbussplitter (5)
(Lyrik) — Weiteres Schnipsel aus einem längerem Gedicht von mir.
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Wenn der Mensch dem Menschen ein Wolf ist,
wer läßt dann seine Kinder noch zu Schafen erziehen?
Kammern und Zimmer, Verschläge und Keller.
Manifestations- und Freizeitmenagerie für
Abwegig krampfende Pathologien.
Pastorale Provinz oder schillernder Urbs,
Verbergen den Augen der Masse
Die Räume tatsächlicher Hölle.
Wenn der Mensch dem Menschen ein Wolf ist,
und die Fleischfresserei des Menschen Herz bricht:
Dann heul doch.
Nimbussplitter (4)
(Eintrag No. 91; Lyrik) — Wieder mal kleine Schnibsel aus meinem Langgedicht.
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wir sind die affen
die das raffen nicht raffen
so wie die affen
die das raffen raffen
Ins Becken eines ausgetrockneten Vogelbades schnäubt
ein Kreis alter Männer aus ihren gebrochenen Nasen Blut.
Schweigend schnippen sie Kronkorken ins rinnende Rot,
kreisen die Hüften und scharren mit den Füßen im Kies.
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EDIT-Ergänz 27. Januar 2008:
Siehe auch »Kleines Glosar zum Begriff ›Raff‹«
»Collagen für die Götter«
(Lyrik, Alltag) - Freund und Kollege David Ramirer (siehe Links) hat nun schon nach einem zweiten von mir zugeworfenen Text eine seiner derzeit nur so sprudelnden Collogan gefertigt. Schmählicherweise habe ich bisher versäumt darauf hinzuweisen, aber ich hole nach:
No. 65: Hybris
No. 137:
Tausend Steckdosen liegen rum
und speisen viele Lampen;
Tausend Wände stehen senkrecht,
sonst wärn sie nicht vorhanden.