Fünfte und letzte Lieferung der (fast) täglichen kulturellen Link-Bonbons, die mir Freude machen und Kraft spenden und die ich seit meinem Burnout-Zwischenfall mit ›meinen Leuten‹ in einer kleinen Privatmitteilungs-Gruppe bei Twitter teile.
Ab Montag den 17. Dez. bin ich wieder uff der Arbeit und werde nicht mehr so viel Zeit und Musenkraft haben Link-Tipps zu zu teilen, bzw. hier in so langen Sammelbeiträgen aufzubereiten.
Aber ich strebe an, die kurzen Link-, Kultur- und Gott-und-die-Welt-Tipps, die ich bisher hier rausgeballert habe als einzelne Häppchen für ›molochronik reloaded‹ anzubieten.
Hier die vierte Lieferung der (fast) täglichen kulturellen Link-Bonbons, die mir Freude machen und Kraft spenden und die ich seit meinem Burnout-Zwischenfall mit ›meinen Leuten‹ in einer kleinen Privatmitteilungs-Gruppe bei Twitter teile.
Hier die dritte Lieferung mit kulturellen Bonbons, die mir in meiner Burnout-Zeit Freude und Kraft spenden, und die ich in meiner Arkadischen Guerilla-Twitter-PM-Gruppe teile.
Hier die zweite Lieferung mit kulturellen Bonbons, die mir in meiner Burnout-Zeit Freude und Kraft spenden, und die ich in meiner Arkadischen Guerilla-Twitter-PM-Gruppe teile.
Teste drüben bei Wordpress eine neue Blogoberfläche aus, weil mich antville zu sehr deprimiert mit seiner umständlichen, für mich undurchschaubaren Handhabe (und die Hilfsseiten helfen überhaupt nicht weiter, zB um herauszubekommen, wie man das Kopfbild hier ändern könnte … vom CSS will ich gar nicht anfangen).
Allein, dass seit dem neuen Content-Eingabe-System meine geliebten einfachen französischen Anführungszeichenn nicht mehr anwendbar sind, weil eins davon der Tastenkurzbefehl für »Text nach links markieren« ist, macht mich irr.
Bevor ich morgen für ein paar Tage in der Pampas verschwinde (gehe seit langer Zeit mal wieder auf einen Follow-Con, wobei ich nicht so recht weiß, ob es Follow eigentlich noch gibt, bzw. wie weit der langsame Verfall dieses ältesten deutschsprachigen Fantasy-Vereins vorangeschritten ist), will ich den ersten Eintrag der Reihe »PentaLink« loswerden.
Eine der häufigsten Fragen von Molochronik-Lesern lautet: »Wann gibt’s ‘nen neuen Wochenrückblick?« — Offizelle Antwort: so ziemlich sicher gar nimmer mehr. Brotjob, Übersetzen und lektorieren für Golkonda, zwei geheime Übersetzungsprojekte, sowie ein im Werden befindliches Podcast-Projekt halten mich von der nicht unerheblichen Arbeit ab, die so ein Wochenrückblick machte.
Lösung: immer wenn ich fünf Link-Tipps zusammen habe, werde ich die nun weitergeben. Kurz, dreckisch, ohne Terminplan.
Und los gehts.
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Andrea Diener — bekannt als Kommentatorin des Bachmann-Wettlesens, Reisenotizen-Bloggerin, eine der vernünftigen Stimmen bei der FAZ, und als WRINT-Weltenbummlerin — hat nach einigen arbeitsreichen Jahren nun wohl wieder mehr Zeit für sich, und also ein eigenes ›Spaßprojekt‹ begonnen: »Tsundoku«, ein Bücherpodcast. Neuste Folge ist am Sonntag online gegangen — »TSU005: Zen und Zebrafische«.
Ich empfehle auch schwer die beiden Folgen, in denen Andrea Gäste empfängt: einmal »TSU002: Smartphone vs. Distelfink«, wenn sie mit Hanna Lühmann, und dann »TSU004: Ein bisschen wie wachträumen«, wenn sie mit Julia Bähr über Literatur babbelt. Ich beobachte wohlig, wie sich ein kleines Thema einschleicht (bzw. halt zufällig so ergibt): lobende Erwähnung von Phantastik-Literatur (für Leute, die eigentlich keine Phantastik mögen) zum Ende der Sendung (einmal Michael Ende, dann »Die Frau des Zeitreisenden« von Audrey Niffenegger).
Nicht verpassen sollte man seine vierteilige Analyse von »A Clockwork Orange« Teil Eins, Zwei, Drei, Vier.
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Wie gerufen, auasi als kleiner Nachklapp zu meiner ausführlichen Empfehlung des brillanten Comics »The Thrilling Adventures of Lovelace & Babbage«, kommt dieser Auftritt der Schöpferin Sydney Padua bei »Talks at Google«:
Seit ewig und drei Tagen wird wurde das italienische Autorenkollektiv Wu Ming (ehemals Luther Blissett) bei uns von den Verlagen ignoriert, obwohl ihr Debütroman »Q« als Taschenbuch bei Piper vielfache Neuauflagen erfahren hat. Es freut mich, dass nun mit ›Assoziation A‹ ein kleiner Verlag endlich die Eier hat, diesem Ignoranz-Übel entgegen zu wirken und nun die vorzüglichen Werke von Wu Ming auf Deutsch veröffentlicht. Es geht los mit »54«, einem wüsten Mix aus Thriller, Spionage- & Mafia-Farce, wenn Cary Grant, Tito, Heroinschmuggler und Partisanenschicksale aufeinandertreffen.
Eintrag No. 41 - Zuvörderst: Ohne übergreifende Kenntnis der japanischen Geschichte zu haben, ahne ich doch, daß die Art wie sich dieses Land nach den Kanonaden der amerikanischen Schwarzen Schiffe von Anno-ungefähr 1870 öffnen MUSSTE, nicht okey war. Da teile ich jene vagen Symphatien für ein Land, das sehr schmerzlich die Entwicklung der Moderne vollzogen hat. - Also, mal gucken, wie ein US-Film da bestehen kann, obliegt ihm doch sozusagen die Pflicht, eine Versöhnung anzubieten. So zumindest nahm ich den Nimbus des Filmes vor Betreten des Turm-Kinos wahr.
Dem Japanischen wird in der Tat gehuldigt, angefangen mit der hervorragenden Ausstattung (die Samurai-Rüstungen sind beeindruckend), über die exzellenten Kampfszenen (gut vermittelt, daß Schwertkampf quasi tödliches Schnellschach der Körper ist, bei dem die Klingen Matt setzten) bis zum monatelang blühenden Kirschbaum (wie meine Kino-Begleitung Andrea mäkelnd bemerkt hat; aber auf's Mosern über solche Kleinigkeiten muß man immer röhren: "Eyh, das ist ein Film, noch dazu aus Hollywood". Damit wischt man läppische Einwände vom Tisch und spricht zugleich dem US-Studiobetrieb jede echte Mündigkeit ab). Zu meinem Mißfallen aber war es mit derartiger Respektsbezeugung bei der Musik zuende.
Der eigentlich Besseres zu bieten wissende Hans Zimmer (für Flauberts Wörterbuch der Gemeinplätze: "Unser Mann in Hollywood") hat für den Film nicht tief in seine Trickkiste gegriffen und nur eine recht einfaltslose, sich auf Bombast und Schmissigkeit verlassende Filmmusik geschrieben, in der eine japanische Alibi-Flöte und ein paar Trommler das ganze Lokal-Ambiente stemmen müssen. Leider keine stimmige Arbeit wie bei Gladiator, ehr ein Es muß krachen-Score a la The Rock. Herrgott, selbst der futuristische Akira hat mehr traditionelle japanische Musik als The Last Samurai.
Gut gefallen hat mir: das Spiel von Ken Watanabe als Ober-Samurai-Rebell. DAS ist hier der Schauspieler, wegen dem man sich den Film gönnen sollte. / Tom Cruise Eröffnungsauftritt als Propagandaschreier für Winchester-Knarren. Das kann der Bub. Schöne Variante seiner Gerichtsrede in Eine Frage der Ehre oder seines Sextrainerauftritts in Magnolia / Erster Kampf im Nebelwald bis zum Tod des roten Samurai. Dieser Kampf, bei dem eine berittene Rebellen-Samuraiattacke die schlecht ausgebildeten kaiserlichen Armeen westlichen Stils niedermacht. Cruise verteidigt sich atemberaubend, und ein Bogen wird zur Eröffnungsszene des Films gebildet, in der Watanabe von einem wilden weißen Tiger träumt (so voll auf Zen halt). Diese Kampfsequenz legt es darauf an, daß man einfach nicht fassen kann, wie lange sie dauert, wie sehr sich Cuise verausgabt obwohl er umzingelt und unterlegen ist, wie lange er erbittert den Todesstoß abwendet. Sprich: das Schicksal klopft mächtig an die Zuschauerstirn. Wieder mal versucht ein Film zu veranschaulichen, WIE schwer es ist, einen Menschen zu töten. Und Andreas Deutung ist ganz richtig: Cruise und seine scheinbare Unüberwindlichkeit in seinem Todeskampf ist die Urszene, zu der Monty Pythons Die Ritter der Kokusnuß die Parodie ist. Ha, das ist doch nur eine Fleischwunde. Komm her, ich spuck dir in's Auge und blende dich! / Der Ninjaüberaschungsangriff mit Hausgefecht. Bemerkenswert: kämpfendes Kind. Delikater Topos und - ich prophezeie - wird in den nächsten Jahren vermehrt auftauchen. / Erstes Gespräch zwischen Cruise und Watanabe. / Wetten beim Training. / Cruise bei Flucht von Watanabe als Übersamurai, filmisch gestaltet mit Zen-Schnittfolge.
Einige Handlungsstränge (Watanbes Sohn, die Witwe des roten Samurai) hängen noch lose baumelnd herum, aber ich nehme mal an, daß dieser Film von Beginn dahingehend konzipiert wurde, daß er der durch Peter Jackson losgetretenen Special Extended Edition-Welle folgen kann.
Cruise nimmt als herausgestelter Star dem Film viel Kraft, oder anders: läßt ihn in meinen Augen zumindest arg als einen weiteren "Lektion in großer Geschichte für einfache Amerikaner"-Film erscheinen, von denen Steven Spielberg seit Jahren einen nach dem anderen dreht, mal besser, mal schlechter. (Edward Zwick weiß da auch nix besseres und in mir keimt der Verdacht, daß es nicht Herr Zwicks Produzentenhändchen war, welches für die Gelungenheit von Shakespeare in Love verantwortlich war.) Obwohl: inzwischen habe ich gelernt darüber zu schmunzeln und freu mich halt zur Abwechslung bei Filmen wie Master & Commander. Trotzdem: Cruise leistet seinen Karthasisparkur, den die Drehbuchschreiber ihm da ausgelegt haben, mit nervigen 9,2 in der A- und respektablen 8,0 in der B-Note ab.
Ach, und weil ich mit Andrea darüber am meisten diskutiert habe nach dem Film: der schrullige Veteran-Trainer-Offizier der US-Armee zu Beginn war wohl doch nicht John Cleese. Andererseits: selbst bei imdb.com kann ich weder die Rolle noch ihren Darsteller finden und das läßt mich nun wieder glauben, daß dies vielleicht doch ein Cleese-Cameo war.
(Filme, na was sonst) — Folgende Liste mit wohl einer ganz passablen Schar guter Filme, ob Klassiker oder Kult, habe ich bei Anke Groener (die in wunderbaren Filmrezis meistens - nicht immer - eine mir widerstrebende Meinung zu äußern versteht) entdeckt. Ursprünglich war die Regel beim Formatieren der Liste: schon gesehen fett, noch sehen wollen kursiv … könnte ich quasi alles einfetten. Muß ich also auf ein höheres Roß und werde in meinen Augen gelungene fett, mißlungene durchgestrichen und noch gar nicht gesehene kursiv setzten.
Godfather, The (1972)
Shawshank Redemption, The (1994)
Godfather: Part II, The (1974)
Lord of the Rings: The Return of the King, The (2003)
Lord of the Rings: The Two Towers, The (2002)
Casablanca (1942)
Schindlers List (1993)
Shichinin no samurai (1954) (The Seven Samurai)
Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, The (2001)
Citizen Kane (1941)
Star Wars (1977)
One Flew Over the Cuckoos Nest (1975)
Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (1964)
Rear Window (1954)
Star Wars: Episode V - The Empire Strikes Back (1980)
Raiders of the Lost Ark (1981)
Memento (2000)
Usual Suspects, The (1995)
Pulp Fiction (1994)
North by Northwest (1959)
Fabuleux destin dAmelie Poulain, Le (2001) ("The Fabulous Destiny of Amelie Poulain")
Psycho (1960)
12 Angry Men (1957)
Lawrence of Arabia (1962)
Silence of the Lambs, The (1991)
Buono, il brutto, il cattivo, Il (1966) (The Good, the Bad, and the Ugly)
Its a Wonderful Life (1946)
Goodfellas (1990)
American Beauty (1999)
Vertigo (1958)
Sunset Blvd. (1950)
Pianist, The (2002)
Matrix, The (1999)
Apocalypse Now (1979)
To Kill a Mockingbird (1962)
Some Like It Hot (1959)
Taxi Driver (1976)
Paths of Glory (1957)
Third Man, The (1949)
Cera una volta il West (1968) (Once Upon a Time in the West)
Fight Club (1999)
Boot, Das (1981)
Sen to Chihiro no kamikakushi (2001) (Spirited Away)
Double Indemnity (1944)
L.A. Confidential (1997)
Chinatown (1974)
Singin in the Rain (1952)
Requiem for a Dream (2000)
Maltese Falcon, The (1941)
M (1931)
All About Eve (1950)
Bridge on the River Kwai, The (1957)
Monty Python and the Holy Grail (1975)
Se7en (1995)
Saving Private Ryan (1998)
Cidade de Deus (2002) (City of God)
Raging Bull (1980)
Wizard of Oz, The (1939)
Rashemon (1950)
Sting, The (1973)
American History X (1998)
Alien (1979)
Mr. Smith Goes to Washington (1939)
Leon (The Professional) (1994)
2001: A Space Odyssey (1968)
Vita bella, La (1997) (Life Is Beautiful)
Touch of Evil (1958)
Manchurian Candidate, The (1962)
Wo hu cang long (2000) (Crouching Tiger Hidden Dragon)
Kyle Kallgren von den ›hoch erhobenen Augenbrauen‹ gehört — für mich — zu den besten Video-Bloggern überhaupt. Sein jüngstes Meisterwerk ist folgender dreiteiliger Sprachkurs, der knapp und doch umfassend erklärt, wie die wichtigsten Vokabeln und Grammatik-Bestandteile des Filmemachens bezeichnet werden (zumindest auf Englisch).
Nominiert wurde ich von Thomas drüben bei ›Schöner Denken‹. Hier die Antworten auf seine Fragen. — Eigene Nominierungen mit entsprechend neuen Fragen werde ich noch aussprechen.
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Warum bloggst Du eigentlich?
—Das ›eigentlich‹ gefällt mir, denn darin schwingt u.a. so ein ›könntest es auch lassen‹ mit. Tatsächlich war 2014 ein trauriges, weil mageres Jahr. Lag zum Teil daran, dass ich mich als Übersetzer und Lektor Projekten des Golkonda Verlags gewidmet habe (neben einem drögen Brotjob der um die 200 Monatsstunden beansprucht); teilweise aber dem Umstand geschuldet war, dass ich in den letzten Monaten kein gutes Händchen mit Schreiben, Zeichnen und dergleichen hatte.
Was ist das Besondere an Deinem Blog?
—Das könnten (am besten wohlgeneigte) Molochronik-Leser besser als ich beantworten.
Dein Lieblingsfilmzitat?
—Im Alltag komme ich immer wieder auf »Schön beschissen gebastelt« aus »Beetlejuice« zurück … leider ist selten ein passender Baum parat, den ich zur dramaturgisch korrekten Unterstreichung der Aussage umtreten kann.
Welches Blog gefällt Dir am besten?
—Muss ich mich entscheiden? Gibt so viele interessante Blogs, bei denen ich regelmäßig vorbeischaue.
Wie schaust Du Filme? Leinwand? DVD? On Demand?
—Größtenteils zuhause auf einem großen Fernseher (den ich seit ca. November 2014 nach fast 20-jähriger TV-Abstinenz besitze, und dessen Sendersuchlauf ich immer noch nicht benutzt habe), von Blu Ray, DVD & Festplatte oder via ›Arte‹-App bzw. ›Netflix‹-App; oder gerne auch im Kino, wobei das Angebot englischsprachiger OV-Filme (meine Lieblingsbeute) in Ffm seit Weggang der US-Army leider deutlich ausgedünnt ist.
Welche/n RegisseurIn würdest Du gerne interviewen?
—Wenn es darum geht, etwas aus einem Filmemacher rauszukitzeln, wie er so tickt, wie er warum seine kreativen und technischen Entscheidungen trifft, dann am ehesten mit David Fincher.
—Mit Ridley Scott würde ich gerne mal ein ernstes Wörtchen dazu reden, warum er sich im Lauf seiner Karriere zu einem Darling der Produzenzen entwickelt hat, der vor allem pompösen (wenn auch schön anzuschauenden) Schwachfug zusammenschustert, dessen Marketing um Klassen besser ist als das Produkt. Kann mir nicht vorstellen, dass »The Duellists«, »Alien«, »Blade Runner«, »Gladiator« und »Kingdom of Heaven« (Directors Cut) Zufallstreffer waren.
Was ist das nächste große Projekt in Deinem Blog?
—Überhaupt mal wieder mehr Einträge zustandebringen; vielleicht auch endlich mal den Mut und die Disziplin zusammenkratzen, um Podcasts oder vBlogs anzubieten … wer weiß?
Was begeistert Dich an Filmen?
—Im Idealfall das Zusammenspiel aus allem: Drehbuch, Schauspiel, Bilder, Musik, und Schnitt. Ich will die maximale Packung: was fürs Hirn und Herz (selbstverständlich auch für Augen und Ohren); explodierende Außerirdische mit philosophischem Tiefgang; künstlerisch fein gemachte Monster-Sause inklusive gesellschaftlicher Relevanz. Für Animationsfilme (aller Art), Filme, welche die aristotelische Einheit aus Thema, Raum und Zeit einhalten (wie zuletzt »Gott des Gemetzels«) und reine Bild- und Musik-Werke (wie die »Quatsi«-Trio) habe ich eine besondere Schwäche.
Der am meisten unterschätzte Film?
—Ganz aktuell: »Die Legende der Prinzessin Kaguya«. So geht Märchen. Der vielleicht reifste ›Kinderfilm‹, den ich kenne. Insbesondere als Freund der Phantastik bin ich einfach nur überwältigt, mit welch zarten, alltäglichen kleinen Dingen es das Studio Ghibli versteht, mich zu bezaubern. Leider werden die Ghibli-Filme in Deutschland saumäßig für den Lichtspielhausmarkt verwertet; laufen immer mit großer Verzögerung bei uns, in wenigen Kinos, und wenn, dann nur einmal am Tag, möglicherweise nur Wochenends und verschwinden schnell wieder. Sind aber viel zu gut und sehenswert, um vor allem für den Heimkinomarkt vermarktet zu werden.
Bist Du der Filmfestivaltyp?
—Eigentlich schon, denn ich bin früher sehr gerne auf Filmfestivals gegangen. Erinnere mich z.B. gerne an Europa- oder Deutschsprachraum-Premieren von »Akira« (70 mm Projektion!), Lars van Triers »Europa«, »Prospero’s Books« oder der erweiterten & restaurierten Version von »Lawrence of Arabia« in den Neunziger-, und »Prinzessin Mononoke« und »Steamboy« in den und Nullerjahren. Leider ging es sich in den letzten Jahren urlaubsmäßig nicht aus, mir entsprechend Urlaub zu nehmen (ich denke immer zu spät daran, welchen zu beantragen). Wie jedes Jahr, will ich auch 2015 ›wirklich‹ versuchen, mir für das ›Fantasy Film Festival‹ die Woche freizuboxen.
Was hältst Du von Creative Commons?
—Von der zugrundeliegenden Idee eigentlich viel, und alle Beiträge der Molochronik stehen unter CC BY-NC-SA 2.0 DE. Aber ich habe mich schon lange nicht mehr mit der Entwicklung auf dem Gebiet näher beschäftigt.
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BONUS: DVD/Blu Ray von »Die Legende der Prinzessin Kaguya« erscheint im April 2014. Molo befiehlt: besorgen und sich lehren lassen, wie das mit dem Seele erheben und Herz berühren beim Geschichtenerzählen geht.
Siehe dazu auch meinen Tweet, als ich aus dem Kino kam:
Compared with a good #Ghibli flick—e.g. #PrincessKaguya—, 99% of all movies seem to be totally psychotic, unmatured, cruel & cynical.
Deutsch: Verglichen mit einem gutem #Ghibli-Flick — z.B. #PrinzessinKaguya — wirken 99% aller anderen Filme völlig psychopathisch, unreif, grausam & zynisch.