molochronik
Sonntag, 27. Januar 2008

Kleines Glosar zum Begriff ›Raff‹

(Eintrag No. 450; Alltag, Kurzweil) — Heute aus Zeitmangel wieder Archivmaterial. Diesmal Notizen aus meinem Tagebuch »Anima Obscura«, igendwann vom Januar 1993, Ingolstadt. Entstanden bei einem Geblödel mit Freund Klaus W.

  • Den Raff haben oder etwas gerafft haben — Etwas/alles verstehen.
  • Keinen Raff haben oder nichts gerafft haben — Etwas nicht/Nichts verstehen.
  • Raffst Du noch alle? — Vorwurf oder Sorge um geistiges Wohl des Gegenübers.
  • Voll den Raff oder Das ist ja voll der Raff — Etwas als sehr kompliziert einstufen.
  • Auf Raff 7 gehen — Denkanstrengung erhöhen. Siehe »Star Trek« und Lichtgeschwindigkeit.
  • Raffgier — Krankheit des unbotnmäßigen Wissens- & Erkenntnistriebes.
  • Raffgiere — Typen, die zuviel raffen.
  • Gieraffen — Typen, die nix raffen.
  • Raffinieren — Typen, die zuviel denken und ihren Lebensunterhalt ohne körperliche Arbeit verdienen.
  • Es hat ihn/sie/es dahingerafft — Wenn jmd. am Denken zugrunde gegangen ist.
  • Sich aufraffen — Weiterbilden.
  • Raffthaus — Ein Haus, in dem vornehmlich gedacht wird.
  • Rafftafari — Großer weiser Veteran der Denkkriege.

Siehe auch »Nimbussplitter (4)«

Samstag, 26. Januar 2008

Portrait: Jaques Cazotte

(Eintrag No. 449; Portrait, Franzose, »Bibliothek von Babel«-Autor) — Vor lauter html-Designarbeiten, ausmisten von Küchenschränken (Beginn der Frühjahrputzwochen; Mensch muss sich dem Wetter anpassen), essen von Andreas köstlicher Tarte und lauschen von Tschaikowsky-Symphonien, habe ich fast mein Versprechen vergessen, 2008 täglich einen Eintrag hier zu leisten.

Da ich wohl noch nicht mit meiner vierten Folge »Babel«-Wanderungen fertig werde bis Mitternacht und morgen »Schirn«-Dienst habe, hier schon mal der konterfeite Jaques Cazotte (1719 - 1792 guillotiniert), Autor von »Der verliebte Teufel«. — So die Musen hold sind, gehts baldiger als sonst weiter in meiner »Babel«-Reihe mit William Beckfords »Vathek«.

Jaques Cazotte. Autor von »Der verliebte Teufel«, dem 6. Band der 30-bändigen, von J. L. Borges herausgegeben »Bibliothek von Babel«.
Freitag, 25. Januar 2008

Mein Vorschlag: Verfilmt »Die Andere Seite« von Alfred Kubin

(Eintrag No. 448; Woanders, Film, Phantastik-Genre in Deutschland) — Oli sinniert in seinem Blog über einen Artikel des aktuellen »Filmdienst«, wo über das Symposium »<a href="www.f-lm.de"target="_blank" title="Programmankündigung im »F.LM«-Blog">Die dämonische Leinwand. Zur Wiederbelebung des phantastischen Genrefilms in Deutschland« berichtet wurde. Hier der von Oli zitierte Abschnitt, der auch mich heiß-kalt umtreibt, weil er sich voll deckt mit meinen entsprechenden Verdachtsmomenten:

Zwar signalisierten die Produzenten, dass Interesse am Phantastischen bestehe, die Widerstände bei dessen Umsetzung seien aber beträchtlich. Ein Stolperstein sei, dass die Förderanstalten entsprechenden Stoffen nicht hold zu sein scheinen. Zusammen mit der Tatsache, dass die Ambitionen und Möglichkeiten der Fernsehredakteure, ihnen auf den Weg zu helfen, eher gering sind, sind das schlechte Voraussetzungen für die Filmproduktion, für die die Gelder aus diesen Quellen existenziell sind. Auch der Rückhalt bei Genre-Freunden und damit die Marktchancen wurden als prekär eingeschätzt: Rainer Stefan (Fantasy Filmfest) meinte, die Fans würden heimischen Produkten mit Misstrauen begegnen — da muss wohl durch Pionierleistungen erst wieder der Boden bereitet werden.
Hier zu meinem Kommentar im »OliBlog« zu dieser Sache.
Donnerstag, 24. Januar 2008

Portrait Peter Handke

(Eintrag 447; Portrait, Literat) — Gestern habe ich in einem Beitrag meiner Literaturweltkollegin Regula ein wenig html-Code verbessert. Daraufhin vermeldete sie, ich solle doch »ganze Arbeit leisten und noch das Cover seines neusten Buches einpflegen«. Da hab ich doch was besseres, nämlich dieses Portrait des Meisters der ›nix passiert wirklich‹-Prosa. Bitteschön: der ganze Handke beim Grübeln unterm Baum.

Nach einem Photo von Isolde Ohlbaum aus der »Literaturen« Nr. 03/2002; ca. 180 x 280 mm, 19. Januar 2002, Frankfurt/M. Peter Handke: »Frieden machen, auf!« — In der Nähe von Modena, beim Ausruhen. Nach einem Photo von Isolde Ohlbaum

Und hier ein Detail für alle, die sich schwer tun den Lieben zu erkennen: Peter Handke

Mittwoch, 23. Januar 2008

»Zwischen«

(Eintrag No. 446; Lyrik, Juvenilia) — Auch heute wieder wenig Zeit und deshalb nur etwas aus meinem Archiv. Heute ein Künstlergedicht, über Kunstschulenschülerbefindlichkeiten, geschrieben am 10. Mai 1992 in Wien (3. Bezirk).

•••

ZWISCHEN

Ich schlage ein Buch auf und fange an zwischen den Zeilen gelesen zu werden. —»Verdammich!«

Links von mir fällt eine braunfleckige Banane gravitätisch bodenwärts. —›Flatsch!‹

Die knarrende Hirnklappe öffnet sich und die verfluchte Muse räkelt herein… …»AchDubist’s«…

…zeigt mir spitzfingrig entnervt ‘nen Vogel und geht gelassen zurück in ihr Chaos. —›Knaaarz‹

Das Bett in dem ich lüge erscheint mir wieder mal viel zu groß für mich und meinen Schwanz. —›Seufz!‹

Breitbeinig aus der Ecke grient das Klavier unverschämt bulldoggig zu mir herüber. —›Plink‹

Ich hab aber keine Lust heut schon wieder keine Lust zu haben nur weil ich keine Lust hab’… …»Nixda!«

Ich schaue meine müde müde Hand an und da fällt mir ein kleines Skribbel aus dem Finger. —›Skrääätsch‹

Ich schlage ein Buch auf und krieg’ prompt von der Schlauheit eine gelangt. —›Patsch!‹

Dienstag, 22. Januar 2008

Kleines Gepfriemel

(Eintrag No. 445; Wartung, Grafiken) — Bis zurück zum Sloterdijk-Portrait habe ich die Grafiken der Molochronik nun mustergültig mit dem entsprechenden antville-Code eingebunden. Was für ein Gefrickel! Dadurch liegt nun der horizontale Ziertrennbalken zwischen den einzelnen Beitragen rechtsbündig mit der vertikalen Zierleiste bündig an, ohne kleinen gelben Rand. Bei den älteren Beiträgen tritt dieser Minifehler immer noch auf. Da aber bei Veränderungen im html-Code von alten Beiträgen diese Beiträge auch wieder in der ReAktion-Leiste in der linken Säule zuoberst auftauchen, werde ich diese Verbesserungsmaßnahme pö a pö erledigen.

Seid also nicht irritiert. Wenn Ihr in der ReAktionsleiste gucken wollt, wer zuletzt hier was kommentiert hat, müßt ihr im Augenblick (für eine kleine Weile) ein bischen runterschubbern.

Verzeiht den Umstand.

Ich hab ‘ne Band!

(Naja, zumindest ein Albumcover)

(Eintrag No. 444; Alltag, Kurzweil) — Lustige Spielerei, über »Wos waas a Fremda?« gefunden, der’s von Freund »Cynx« hat und viele andere haben sich den Spaß auch gegönnt.

Man klicke …

  1. … hier für einen Zufalls-Wikiartikel (engl.) und nehme von dort die Wörter der ersten Überschrift der Eintragsstruktur. In meinem Fall von der Seite ›Sony CISC‹, wobei ich nur die ersten beiden Worte ausschnitt. — Ergibt den Gruppennamen.
  2. … hier für ein Zufalls-Zitat (engl.) und nehme die letzten vier Worte des letzten Zitats. In meinem Fall Seeing ourselves as others see us would probably confirm our worst suspicions about them, einem Ausspruch des amerikanischen Journalisten Franklin Pierce Adams. — Ergibt den Albumnamen.
  3. … und hier für ein Zufalls-Flickrbild, in meinem Falle diese ›Bubba Bubbles‹. — Liefert das Albumcover.

Dann schütte man das alles in ein Bildbearbeitungsprogramm, rühre und pfusche solange mit konzentriert herausspitzelnder Zunge herum, bis ein CD/Plattencover rauskommt bei.

Voila! — Meine erste Platte meiner ersten ›Freestyle Impro Postpunk Progrock Schublattl Accapella‹-Band.

Für die Font-Freaks: Ich habe ›Kaiserzeit Gotisch‹, ›Distro Distrob‹ und ›Music Hall‹ verwendet.

Montag, 21. Januar 2008

»Am Herzen Herumhängen III — Arbeiten für den Inkubus Teil 2«

(Eintrag No. 443; Musik, instrumentaler Klavierwahnwitz, ImprovisationMelomanie) — Zur sicherlich schönsten Zeit meines Lebens gehört die Phase, als ich in Wien (Magareten) in einer Künstler-WG zusammen mit zwei anderen Erzkreativisten zusammengelebt habe (Kollege, und mein Menschlichkeitsmentor David brilliert bis heute und offeriert mit amœnokratischer Großzügigkeit seine Gedanken und ezellenten Werke in seinem alten, nicht mehr gepflegten antville-Blog, und seinem neuen, feinen twoday-Blog).

Immer wieder überkommen mich nostalgische Erinnerungen an diese Tage, als ich bei McDonalds (gegenüber dem Opernkino nahe des Opernplatzes; krasse Begegnungen mit und Erzählungen von Balkankonflikt-Flüchtlingen) in der Küche stand und ansonsten ein rechtes Hallodri-Dasein pflegte. Wir drei waren (und sind’s wohl noch) damals große, romatisch-affektierte Fans von Oberimpromagus Keith Jarrett gewesen, haben uns gegenseitig mit Klaviermusik die Tage verschönt und zuweilen auch gemeinsam miteinander Free-Jazz-Krach gemacht.

Zu den absoluten Höhepunkten meines (nicht nur musikalischen) Gewurschtels gehört die »Am Herzen Herumhängen«-Reihe mit sechs Improvisations-Sessions auf dem zum Niederknien großartigen Steinway von Haberer H.. — Da ich mir für das Jahr 2008 fest vorgenommen habe, jeden Tag einen Beitrag hier zu bringen, stieg ich hinab in mein Archiv und habe die letzte Impro-Aufnahme aus dem Jahre 1993 heute auf Vordermann gebracht (hoffentlich habe ich alle richtigen Garageband-Knöpfchen zur Klangveredelung gedrückt und die Tonqualität damit zumutbar gemacht). Ich weiß, für alle, die mit einem ähnlich lahmen Computer durch’s Netzl stromern wie ich, ist die große Musikdatei (43,2 MB!!!) ein kleines Ärgernis.

Aber ich gebe mich der Hoffnung hin, dass es Molochronik-Leser gibt, die eine ähnliche Begeisterung für ungebändigten Stegreifwahn hegen. Schnallt Euch also die Kopfhörer um (macht nicht zu laut, denn das folgende Stück fährt bisweilen ganz schön arg auf), lehnt Euch also zurück, legt die Beine die Beine hoch und genießt die ??? Sekunden.

Mein ganz besonderer, vom Herzen kommender Dank geht an T.H., der mir den nötigen Platz auf seinem Server für solche Sachen zur Verfügung stellt!

Service-EDIT: Damit hier nicht immer gleich alles zum Kriechen und Schleichen anfängt, sobald dieser Eintrag auf der Frontpage der Molochronik auftaucht (beim Vor- & Zurückblättern), stelle ich die Musik-Datei hier in den ersten Kommentar.

Sonntag, 20. Januar 2008

Verschönerung & Volkszählung

(Eintrag No. 442; Wartung, Gestaltungsarbeiten, Sicherheitstschäck) — Die ganze Nacht durchdesignt, ge-htmlt und ge-logomapt. Nun ist die Molochronik breiter und hat zudem ein neues Topic (Themenfach): Musik. — Ta-da!

Wer von Euch noch ein etwas zerschossenes Auftreten der Molochronik auf dem Bildschirm hat, denen sei empfohlen, solange ›Reload‹ zu klicken, bis das Cache Eures Browsers geschnallt hat, dass es hier neue vertikale Zierleisten und Abteilungs-Logos in der rechten und linken Säule gibt.

Zudem habe ich gestern Vormittag alle angemeldeten Molochronik-Mitglieder per Privatmail um eine Re-Aktion sprich Mail-Bestätigung ihres Menschseins gebeten.

Ich bat, bis zum Dienstag, den 19. Februar 2008 zu bestätigen, dass ich es hier mit Leuten und Lesern zu tun habe. Danach werde ich alle sehr zweifelhaften Mitgliederkonten löschen!!!

Und jetzt, 7:23h fall ich in’s wohlverdiente Koma.

Samstag, 19. Januar 2008

Farbige Acrylimproscape: »Die Zähmung des Zornes«

(Eintrag No. 441; Grafimente, Improvisation, Schriebtischzierde) — Folgende Großimpro habe ich im April 1997 in Wien gemalt. Das Original habe ich dann einer damals arg unglücklichen ebenfalls aus Deutschland Ausgewanderten geschenkt.

Klick auf das Bild öffnet ein Fenster mit einer großen Version, die als Desktop-Wallpaper geeignet ist. GROSSE DATEI mit etwa 700 kb.

Ca. 387 x 260 mm. — Leider weiß ich die Marke der flüssigen Acrylfarbe nicht mehr. Es handelte sich dabei auf jeden Fall um Acrylfarbe, die eigentlich für Airbrush verwendet wird, die ich aber wie (extrem schnell trocknende!) Aquarellfarbe verwendete. Das zwingt zum flotten Arbeiten und hält vom unnötigen Denken ab.

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