molochronik

Molos Wochenrückblick No. 62

Eintrag No. 733 — Keine Zeit. Keine Einleitung. Hier die Links.

Politik, Gesellschaft & Hochkultur:

(Deutschrachige) Phantastik-Links

  • Großartige Nachricht bei ›SF-Fan‹: »Encyclopedia of Science Fiction« – bald online und kostenlos!.
  • Großartiger Essay bei ›Bibliotheka Phantastika‹: Die Redaktion hat unter dem hinreissenden Stichwort ›Metaflöz‹ Acht Argumente für Fantasy & Phantastik zusammengestellt, die flappsig in etwa so gehen:
    1. Beurteile ein Buch nicht nach seinem Umschlag! (Ja schon klar, dass viele Fantasy-Cover einfach nur ›würg‹ sind … das wurmt anspruchsvolle Fantasy-Leser mit Geschmack ganz besonders).
    2. Die großen Fantasy-Erfolge liefern keine gute Orientierung dazu, was Fantasy alles ist (bzw. sein kann). Ein bischen schwächelt dieses Argument finde ich, denn die großen Fantasy-Erfolge der letzten Jahre sind schon ziemlich typische Vertreter ihres Genres. Kommt halt darauf an, wie sehr man sich auf diese ›Ideal-Vertreter‹ kapriziert und von ihnen bei seinen Betrachtungen des Genres (ab)lenken lässt.
    3. Mythen, Romantik und überhaupt die ehrenvolle Ahnen-Traditionslinie des Genres!
    4. Zitier ich den anfänglichen Kernsatz ganz, denn dieses Argument ist m.E. kommt etwas schwach und verglückt rüber:
      Fantasy erlaubt, Probleme der realen Welt durchzuspielen, ohne exakt an die Nachzeichnung realer Umstände gebunden zu sein oder irgendjemandem aus ebendieser realen Welt mit Schuldzuweisungen etc. auf die Füße zu treten – sei es, dass es um allgemeingültige Schwierigkeiten geht, die in Mittelerde ebenso auftreten wie in Mitteleuropa, sei es, dass bestimmte Dinge im weitesten Sinne symbolisch zu verstehen sind

      Die Sache mit dem ›tritt niemanden auf die Füsse‹ wäre für mich eher eine Schwäche, statt eine Stärke.

    5. Fantasy ist eine ›Was wäre wenn?‹-Experimentierwiese. Hmmm, … ist das nicht jegliche Art von Fiktion?
    6. (Gute) Fantasy bietet den Reiz des ganz anderen, des Unbekannten.
    7. Zur Abwechslung eine geschwollene Umschreibung des Arguments, soweit ich es im Guten zu verstehen glaube: Fantasy gemahnt an die mythische Geworfenheit des Einzelnen in einer für diesen nur zum kleinsten Teil durchschaubaren Welt, die sich einem letztendlichen Verstehen sowie der vollkommenen Kontrolle entzieht. Gerade deshalb also bitte erst fühlen, denken und ethisch-moralische Folgen abwägen, dann drauf los handeln.
    8. Fantasy hat einen ästhetischen Wert. ›Jupp‹.
  • Großartige Rezi im ›Fantasyguide‹-Blog: Oliver schweift denkanregend über »Kraken« von China Miéville ab. Wenn Extremisten verschiedener Weltanschauungen gemeinsam etwas unternehmen.
  • Hoffnungsstiftende Nachricht im ›Feenfeuer‹-Blog: Die ›Phantastische Akademie e.V.‹ ruft den ›Seraph Literaturpreis‹ ins Leben.

Zuckerl: Popkultur & Kunst

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Molos Wochenrückblick No. 59 / 60

Eintrag No. 725 — Derweil nur die Links. Leider sehe ich mich nicht vor Freitag dazu kommen, auch etwas über die Lektüren und Filmsichtungen der vergangenen 14 Tage zu schreiben.

Nur soviel auf die Schnelle: »Blödmaschinen« von Georg Seeßlen und Marcus Metz war für mich die ganzen vielen 780 Seiten spannend und ertragreich. Absolute leseempfehlung meinerseits.

Und das neue Opus von Terrence Malick, »Tree of Life«, gefällt mir zwar nicht ganz so gut wie »Thin Red Line« und »The New World«, führt aber dennoch exzellent vor, wie toll, tief und kunstvoll Kino sein kann.

Hier die Rückblick-Links, teilweise auf Hau-Ruck-Art.

Netzfunde

(Deutschrachige) Phantastik-Links

  • Jubiläum: 25 Jahre ist es (echt schon…?; : !) her, dass Alan Moores & Dave Gibbons Meisterwerk »Watchmen« erschienen ist. Guter Grund für ein Sachbuch (»Under the Hood – Die Verweis-Struktur der Watchmen« von Hans-Joachim Backe) zu diesen lecker-schmecker semiotischen Spaghetti unter den Graphic Novels und eine Besprechung desselben für den ›Tagesspiegel‹ durch Lars von Tröne: Pop-Exegese: Forschungen in der Parallelwelt.
  • Für ›Omnivoracious‹ unterhält der eine Meister der zeitgenössischen Phantastik, der Amerikaner Jeff Vandermeer, sich mit dem anderen, dem Engländer China Miéville, über den neuesten Roman von letzteren: »Embassytown«.
  • Was dein Lieblings-»Alien«-Film über Dich verrät (engl.) — Meredith Woerner hat für ›io9‹ diesen Persönlichkeits-Bespiegelung ausbaldowert. Mich spricht demnach die kalte, dunkle Welt des Unbekannten an, denn mein Favorit ist immer noch der erste »Alien« von Ridley Scott (allein schon wegen der Pionierleistung).

Zuckerl

  • Verrückte Skulptur-Kunst von Tim Hawkinson stellt ›Indianpolis Museum of Modern Art‹ vor: irre Mischung aus Modellbau und Mathematik, dieses Möbiusband-Schiff.
  • TGWTG No 1: Stimme den Entscheidungen des ›Nostalgia Critic‹ in allen Punkten zu, wenn er bei seiner neusten Ausgabe von ›Alt vs. Neu‹ der Coen-Brüder-Fassung von »True Gritt« gegenüber der John Wayne-Fassung den Sieg einräumt: Old vs New: »True Grit«.
  • TGWTG Nr. 2: Wer Popkorn- und Genre-Knall-Bumm mag und dennoch einen (Anstands-)Rest Geschmack und Hirn nicht missen möchte, kann sich Bestätigungswonnen verschaffen bei Mathew ›Film Brains‹ Buck genüsslicher Zerlegung von Michael Bays »Transformer 2 – The Revenge of the Fallen« (zweites Video von oben ist der fast einstündige komplette Megacut).
  • Laaange und sehr kluge Besprechung mit reichlich Zeitgeschichts- und Kultur-Erklärung zu Thomas Pynchons »Inherent Vice« hat John Carvill für ›Bright Lights‹ geschrieben: The ›Bong‹ Goodbye (engl.).
  • Filmpalaver: was kommt raus, wenn sich zwei Regiesseure, deren Werk ich sehr schätze, ungezwungen unterhalten? Gebt Euch den Wahn mit Lars van Trier und Paul Thomas Anderson (engl.) auf ›Cigarettes & Red Vines‹.
  • Kurz vor Schluss ließ mir Andrea einen Link-Tipp zukommen. Vorsicht: Über-Putzigkeit voraus! Hier kommt der kleine Eichhörnchen-Nachwuchs im ›flickr‹-Blog.

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Molos Wochenrückblick No. 57

Eintrag No. 720Lektüre: Gefunden beim Buchhändler meines Vertrauens für Englischsprachiges, habe ich mir nun einen Klassiker des Steampunk-Genres vorgenommen: »Infernal Devices«, geschrieben von K. W. Jeter, dem Mann, der 1987 in einem Leserbrief an das SF-Magazin ›Locus‹ den Begriff scherzhaft geprägt hat:

{…} Personally, I think Victorian fantasies are going to be the next big thing, as long as we can come up with a fitting collective for Powers, Blaylock and myself. Something based on the appropriate technology of that era; like ›steampunks‹, perhaps… .

—K.W. Jeter

Molos Schnellübersetzung: {…} Ich selbst glaube, dass Viktorianische Phantasien bald groß rauskommen werden, vorausgesetzt, wir finden einen passenden Sammelbegriff für Powers, Blaylock und meine Wenigkeit. Vielleicht ein Name, der zu der dieser Epoche entsprechenden Technologie passt, zum Beispiel ›Steampunks‹… .

—K.W. Jeter

K. W. Jeter: »Infernal Devices«, Taschenbuch-Neuausgabe bei Angry Robot Books, 2011.»Infernal Devices« erschien erstmals 1987 (auf Deutsch bei Ullstein 1990 als »Das Erbe des Uhrmachers«). Habe etwa die Hälfte des 340 Seiten umfassenden Romanes gelesen und bin angetan. Man folgt den Aufzeichnungen von Geroge Dower, einem eher bequemen und durchschnittlichen, wenn auch gelangweilten Londoner Gentleman, der die Uhrmacher- und Feinmechanik-Werkstatt seines Vaters geerbt hat, nicht jedoch dessen Genialität. Jeter versteht es vorzüglich, die Erzähl- und Räsonier-Umständlichkeit der viktorianischen Epoche zu beschwören, sie jedoch flockig lesbar zu gestalten. — Bisher hat sich noch nicht allzu viel getan, außer Geraune von Geheimgesellschaften, Weltvernichtungsmaschinen und den Versuchen Georges, mehr über die merkwürdigen Kunden zu erfahren, die seinen geruhsamen Alltag durcheinander gebracht haben. Bisher ist es sehr vergnüglich, wie George in einem (natürlich!) nebelverschleierten London unterwegs ist, um mehr über obskure Münzen mit Fischmenschen-Portraits und die Schöpfungen seines Vaters herauszubekommen. — Ich kann dem Klappentext und Blurbs bisher zufrieden Recht geben, wenn sie »Infernal Devices« als gelungene Mischung aus H. G. Wells, Arthur Conan Doyle und Lovecraft beschreiben.

Netzfunde

  • Herr Damaschke informiert uns in seinen Notizen dankenswerter Weise, dass Bernhard Sorg einen lesenwerten Aufsatz zum Spätwerk von Arno Schmidt als PDF anbietet: »Leviathanische Tage ohne Goldrand«.
  • Hier eine traurig & wütend machende Meldung (bei ›Telepolis‹) zum Stand der Staudamm- & Wasserkraftwerk-Entwicklung am Xingu-Fluss. Da haben James Cameron (siehe »Eine Nachricht von Pandora«-Doku der Extended Collector’s Cut-Version von »Avatar«) und andere Promis noch versucht, im Protest die Weltaufmerksamkeit auf dieses Wahnwitzunternehmen zu richten, aber geholfen hat es nichts: Brasilien genehmigt gigantisches Belo-Monte-Wasserkraftwerk.
  • Ein wie ich finde wirres aber seltsames PDF: 15 Thesen zur nächsten Gesellschaft von Dirk Baecker von der Zeppelin Universitat Berlin. — Für ›Telepolis‹ versucht Jörg Wittkewitz die Thesen verständlich und kritisch auszudeuten, aber die bleiben für mich trotzdem von ausgesuchter Undurchschaubarkeit: Die nächste Gesellschaft. Wittekitz deutet es schon an, dass Baecker im Grunde versucht, Gesellschafts-Prognosen mit Technik-Sprache zu betreiben … ich gehe weiter und meine, dass Baecker im Grunde keine Wissenschaft sondern Poesie betreibt. Seine »15 Thesen« würden sich vielleicht besser als Warmschreibtext für ein Science Fiction-Szenario machen. — Mein Favorit lautet:
    Das Individuum der nächsten Gesellschaft spielt, wettet, lacht und ist ratlos. Es zählt wie in der Stammesgesellschaft, fühlt wie in der Antike, denkt wie in der Moderne und muss sich dennoch jetzt und heute an der Gesellschaft beteiligen.
    Ein Satz von überwältigender Unbrauchbarkeit.

(Deutschrachige) Phantastik-Links

  • Die neueste Science Fiction- und Fantasy-Rundschau von Josefson für den ›Der Standard‹: Intelligente Wolken und Drogennebel, diesmal mit Rezensionen zu Büchern von Hannu Rajaniemi, Karsten Kruschel, Ken Scholes, Lavie Tidhar, Nir Yaniv, Kazuo Ishiguro, Chris Wooding, Andreas Brandhorst, Nnedi Okorafor, Jeff Somers, Kai Meyer. — Ist diesmal nichts dabei, was ich (schon) kenne, oder worauf ich (nun) neugierig geworden bin. Schade eigentlich.
  • Es freut mich, dass für die ›TAZ‹ Ulrich Gutmair ein großes Lob auf den neuesten Roman von William Gibson anstimmt: Der Kommunismus der Dinge.
  • Was machen, wenn man sich teure Hirmer-Bildbände nicht leisten kann? Wenigstens gute Rezi-Zusammenfassungen des Inhalts genießen, wie Cathrin Nielsens Besprechung Gegenwelten über Werner Hofmanns »Phantasiestücke. Über das Phantastische in der Kunst«.

Zuckerl

  • Wohlverdienter Sieg beim Wettbewerb um’s beste Photo mit einem ›Last Exit Nowhere‹-T-Shirt: Best Picture of May 2011. — (Zur Info: Gewinnerin Emily Rogers trägt ein T-Shirt mit dem Firmenlogo von ›Wayland-Yukatami‹, der großen, mächtigen Firma, die in dem SF-Weltenbau von »Alien« & Nachfolgern die Fäden zieht.)
  • Die Mannschaft des ›Clockworker‹-Blogs hat mich auf die Zentrifugal-Geburtsmaschine aufmerksam gemacht. Ob die jemals getestet wurde?
  • Schräge Blog-Idee: Thom Dicomidis spinnt jede Woche ein Gedankenspiel zusammen, wie ein Zweikampf zwischen X und China Miéville verlaufen würde … offensichtlich ist Thom ein um einige Dimensionen ärgerer Miéville-Fan als ich. Bisher hat noch niemand gegen C.M. gesiegt: Could They Beat Up China Miéville.
  • Apropos China Miéville: der Meister selbst pflegt ja ein ziemlich inspiriertes Blog, ›Rejectamentalist Manifesto‹, in dem er Fundstücke teilt. Mein Liebling der letzten Zeit: Such acts of worship are conducted with a fervour that seems wholehearted but defensive (in etwa: ›Diese Gesten der Huldigung werden mit einer Inbrunst vollzogen, die von ganzen Herzen zu kommen, aber auch zurückhaltend scheint‹).
  • Naturkunde die stinkt und kracht: beginnt etwas dröge, steigert sich aber wunderbar von den seichteren zu den heftigeren Reaktionen der Alkalimetalle Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium auf Luft und Wasser: Alkali Metals In Water (via ›BussFeed‹).
  • Dank eines Hinweises von ›a3kHH‹ in seinem SF-Dinosaurier-Blog habe ich mich vergangene Woche köstlich beim Stöbern im Clients From Hell-Blog amüsiert.
  • Ich weiß, ich bin spät dran damit FreddieW’s Youtube-Kanal zu empfehlen.
  • Über die VBlog-Besprechung von »X-Men: First Class« durch Nostalgic Chicks Linsey & Nella habe ich vom Bechdel-Test erfahren. Ein Film besteht den Test, wenn er die folgenden drei Kirtierien erfüllt:

    1. Mindestens zwei Frauen kommen in dem Film vor … 2. … die miteinander reden … 3. … und zwar (auch) über etwas anderes als Männer.

    Erstaunlich, welche Filme bei diesem Test durchfallen! (Infoschwall: Der Test wurde inspieriert durch den Comic-Strip »The Rule« von Alison Bechdel. Ja genau, die Autorin von »Fun Home«. Hier bei ›Femenist Frequency‹ werden die Regeln als Filmchen erklärt.)
  • Zum Abschluss ein wunderschöner Zeichentrick-Kurzfilm, Abschlussarbeit von Ya-ting Yu, sowie Yeh Ya-hsuan und Chung Ling, an der Nationalen Hochschule für Künste Taiwans: Out of Sight.

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Molos Wochenrückblick No. 54

Eintrag No. 716 — Der Berliner Phantastik-Buchladens Otherland hat mich gebeten, für den Mai-Newsletter eine kurze Empfehlung zu Jesse Bullingtons »Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart« zu schreiben. Hier der Text:

Jesse Bullington liefert mit seinem Debütroman allen ein Geschenk, die sich nach Abwechslung auf dem Gebiet der Fantasy sehnen. Als studierter Geschichts- und Volkskundler versteht es Bullington vorzüglich, aus dem Vollem zu schöpfen, um eine mittelalterliche Welt zu entwerfen, in der sich gefährliche Mantikors, pestilenzialische Höllendämonen, zähe Hexen und verführerische Nixen tummeln. Die Wahl seiner »Helden« ist jedoch die erfrischenste Überraschung, denn die Brüder Grossbart sind rücksichtslose, fiese Grabräuber und Dank einer Mischung aus misstrauischer Verschlagenheit und selbstgefälliger Tumbheit faszinierende Gestalten. Von den winterlichen Wäldern Süddeutschlands über die Alpen, durch Norditalien, Venedig bis in die Wüste von Ägypten folgt ihnen der Leser auf ihrer Suche nach der großen Beute. Durch seine aberwitzigen Debatten über Glauben und Aberglauben, seine derbe Magie- und  brutalen Kampfschilderungen empfiehlt sich der Roman für unerschrockene Leser, die bereit sind, am Leben von sowohl Unheil verbreitenden wie anziehenden Bösewichtern teilzuhaben.

Jesse Bullington: »The Enterprise of Death«.Apropos Bullington: Der Bastei Verlag wird seinen zweiten Roman »The Enterprise of Death« Anfang 2012 auf Deutsch unter dem etwas seltsamen Totel »Vom Tode verwest« herausbringen. — Wieder bekomme ich beim Vergleich der Original-Gestaltung und der Bastei-Ausgabe Koipfschmerzen. Das Original-Cover bedient sich eines Details eines Stiches des im Roman auch auftretendenden Maler-Söldners Niklaus Manuel Deutsch (und es wird auch erzählt, wie diese Zeichnung zustande kommt, so nachts auf dem Friedhof, Künstler und Nekromantin-Hexe und einige Untote). — Ich gebe zu, dieser Werbe-Blurb links oben muss nicht sein, ja der stört sogar sehr. Dafür ist der Font schön und das graphische Motiv wird auf dem Buchrücken in Klein wiederholt (macht sich fein im Regal).

Jesse Bullington: »Vom Tode verwest«.Das deutsche Cover ist, für meinen Geschmack, allerdings wieder Mal ein Griff ins Klo. Okey, ein Zauberbuch spielt in dem Roman schon eine wichtige Rolle. Aber es sieht nicht so aus, wie hier, was Format, Beschlag und Symbol betrifft. Der Font ist schräcklich und auch die Titel-Übersetzung bzw. Neu-Erfindung finde ich bedenklich / gewöhnungsbedürftig. — Naja. Hoffentlich spricht sich ja diesertage mit »Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart« herum, dass Bullington sich lohnt und »Vom Tode verwest« findet trotz doofer Gestaltung seine LeseInnen.

Netzfunde

  • Endlich hat in einer deutscher Zeitung mal jemand, nämlich Jürgen Kaube für die ›FAZ‹, gerafft, wie großartig die RSA Animate-Filmchen sind (Molochronik-Leser wissen, dass ich in meinen Wochenrückblicken diese illustrierten Vorträge schon seit einiger Zeit empfehle, auch wenn ich den Inhalten nicht immer zustimme … aber die Form der Aufbereitung ist atemberaubend): Der Kommentar: Zeichentrickvorlesung. Kurzfassung.
  • Ich habe den nächsten Daddel-Wahn von Rockstar Games bereits vorbestellt und am Freitag, den 20. Mai ist es soweit: dann erscheint bei uns »L. A. Noire«, das Open World Polizei-Abenteuer im Los Angeles der 40-er-Jahre. Für mich als Dashiel Hammett-, James Cagney-, Bogart- und Edward G. Robinson-Fan natürlich ein wahrgewordener Traum. Auf der Website zum Spiel haben sich mittlerweile irre Dinge getan. »L. A. Noire« für die Playstation 3.Erstens hat Rockstar ein Büschel Autoren dafür gewonnen, stimmungsvolle Krimi-Kurzgeschichten beizusteuern: Original Short Fiction Series. Bisher sind bereits »See the Woman« von Lawrence Block, »Hell of an Affair« von Duane Swierczynski und »What's in a Name?« von Jonathan Santlofer für umme zu lesen. Es werden noch Geschichten von Megan Abbott, Joe R. Lansdale (Yeah!), Joyce Carol Oates (Jupp!), Andrew Vachss (Jau!) und Francine Prose folgen. — Zweitens haben die Rockstar-Helden eine erste Folge mit Film-Empfehlungen klassischer Crime Noir-Flicks zusammengestellt: A Film Noir Round Up (Part One) mit Trailern zu »The Big Sleep«, »Sunset Boulevard«, »The Lady from Shanghai«, »The Third Man«, »The Killing«, »Double Indemnity«. — Drittens kann man sich nun einiges von der Musik die im Spiel vorkommen wird anhören: »L. A. Noire« Soundtrack. Schon bei »GTA IV« dudelte im Autoradio bei mir oft der Jazz-Radiosender.

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

  • Die elektronische Zwischen-Musik (fiieps, piepsel-blipp) finde ich immer noch schräcklich, aber Kleinigkeit, denn beim neusten Schriftsonar-Podcast (Folge 41) empfehlen Schneiberg und Stoffel drei gute Bücher — »Biokrieg« (»The Windup Girl«) von Paolo Biacigalupi, »Die Stadt & Die Stadt« (»The City & The City«) von China Miéville und »Die Rückkehr des Captain Future« von Edmond Hamilton — und ein viertes, das ich, schändlicherweise, nicht kenne (»Weltraumkrieger«-Antho hrsg. von Dirk van den Boom und Oliver Naujoks).
  • Annalee Newitz hat für ›io9‹ eine Liste zusammengestellt, 10 works of science fiction that are really fantasy, die ich ganz interessant finde und der ich teilweise heftig zustimme.
  • Da überkommen mich Nostalgie-Wallungen: Roland Kruse hat in seinem Blog ›Der Comic-Neurotiker‹ in der Reihe ›Klassiker-Therapie‹ Richard Corbens »DEN: Die Reise nach Nirgendwo« einen Eintrag gewidmet.
  • In der British Library zu London kann man vom 20. Mai bis zum 25. September dieses Jahres die Ausstellung »Out of this World: Science Fiction but not as you know it« zur Geschichte der Science Fiction besuchen. Der ›Guardian‹ hat dazu eine kleine Diaschau auf seiner Website eingerichtet: Science fiction: Images from other worlds; — bei diesem Quiz des ›Guardian‹ kann man sein (unnützes) SF-Geek-Wissen testen: Quiz: Science fiction facts (ich hatte 9 von 10 richtig; Frage 3 hatte ich falsch; bei Frage 1 hatte richtig geraten); — und hier eine erste Pressemitteilung der British Library zur Ausstellung: The Brontës' secret science fiction stories.

Zuckerl

  • Dan & Tom Heyerman haben auf ihrer Website ›Pants Are Overrated‹ mal Bill Watersons großartige »Calvin & Hobbes«-Comics Comic weitergesponnen: Calvin und Susi haben geheiratet und nun eine Tochter namens Bacon: Hobbes and Bacon (1); — Hobbes and Bacon (2).
  • Hier ein Naturkunde-Filmchen, der in erschlagender Einfachheit die irre schöne Komplexität von Pendel-Schwingungen veranschaulicht. Man nehme 15 Kugeln, deren Pendelgeschwindigkeit stufenweise so abnimmt, dass die schnellste Kugel 65 Mal, und die langsamste 51 Mal in der Minute hin- und herschwingen. Entsprechend offenbart der Tanz der Kugeln auf hypnotische Weise die Magie der Zahlen. Dargebracht von ›Harvard Natural Sciences Lecture Demonstrations‹. — Schöne Idee für ein Wochenend-Bastelprojekt.
  • Kyle ›Oancitizen‹ Kallgren ist meine jüngste VBlogger-Entdeckung. Dieser Brusche aus Washington D.C. rezensiert in der Reihe »Brows Held High« mit Können, Wissen und Humor Kunstkinofilme für die Portale ›Reviewtopia‹ und ›That Guy With The Glasses‹. Folgende drei Folgen kann ich als Einstieg empfehlen: : Shakespeare, Film and Kenneth Branagh – A Retrospective (endlich jemand der, wie auch ich, Branaghs »Hamlet«, trotz aller Schwächen und Nervigkeiten, für durchaus sehenswert hält); — Naked Lunch (hatte lange das Plakat des Filmes im Zimmer hängen); — Zardoz (der durchgeknallteste Connery-Film ever).
  • Zum Schluss ein kleines Klassikmusik-Häppchen, wenn Igudesman & Joo hörbar machen, wie es klänge, wenn Mozart von James Bond gekidnappt würde: Mozart Bond.

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Molos Wochenrückblick No. 52

Eintrag No. 713{Entschuldigt die Verspätung. Habe diesen Beitrag am Dienstag, kurz vor Mitternacht abgeschickt, jedoch versehentlich nicht ›sichtbar‹ und ›öffentlich‹, sondern nur ›geschlossen‹ und ›versteckt‹.}

Aus dem Urlaub zurück, und werde auf der Arbeit gleich frühest morgens empfangen von einem aufgelösten jungen Mädel, das wohl die Nacht durchgemacht hat, und der von gemeinen Kerln die Handtasche geklaut wurde, und die nun ohne Kohle, ohne Ausweis, ohne MobTel, kurz: ohne alles verzweifelt jemanden braucht, der sie mal telephonieren lässt, damit ihr Beau oder Bruder oder Pappa oder Onkel sie abholen kommt. Tja, das ist die Stunde für einen hilfsbereiten Sicherheitsmensch.

Nach diesem Stress habe ich mir eine Streicheleinheit für die Seele verdient, also her mit der Schmalzgranate »Dolphins Make Me Cry« von Martyn Joseph. (»Ducks Make Me Laugh« oder »Hyenas Make Me Nervous« würd ich ja verstehen.).

Lektüre: Noch während meines Berlin-Urlaubs gekauft (im Otherland-Buchladen) und dann ziemlich flott gelesen: »Horror als Alltag. Texte zu ›Buffy the Vampire Slayer‹«, herausgegeben von Annika Beckmann, Ruth Hatlapa, Oliver Jelinski und Birgit Ziener mit insgesamt 9 Texten (nicht nur zu »Buffy«, sondern auch zu dem Ableger »Angel«), die ich alle für lesenswert und kurzweilig halte. — Besondere Freude hat mir (wieder mal) Dietmar Dath bereitet, der sich in seinem Beitrag »Versuch, ›Restless‹ zu verstehen« einer besonders außergewöhnlichen Folge von »Buffy« annimmt. Gegen Ende seines Textes bringt er etwas schön auf den Punkt, was auch eine Prämisse meiner ›Hyper-Mega-Maxi-Phantastik‹-Theorie ist (S. 122):

Die Wirklichkeit ist ein Dreieck: Du, ich, die Sachverhalte. Niemand erlebt Tatsachen. (Das heißt nicht, wie unverständige Leute lehren, dass es keine Tatsachen gibt.) Was man aber erleben kann, sind Tatsachen in ihrer Beziehung zu den Vorstellungen, die wir uns von ihnen machen. (Das heißt nicht, wie unverständige Leute lehren, dass es nur Vorstellungen gibt. Die Vorstellungen sind ja Vorstellungen von etwas, also muss es etwas geben, daß für die Vorstellung ihr Anderes ist, auf das sie sich beziehen lassen.) Weil sich all das so verhält, ist jede realistische Kunst, das heißt: jede Kunst, die sich dafür interessiert, wie die Welt der Menschen wirklich ist, zwingend zugleich fantastische Kunst – sie stellt ihre Beobachtungen in den Zusammenhang der kollektiven Fantasien, die bei Menschen jede Beobachtung begleiten, vorbereiten, verarbeiten, auslegen helfen.

Eine orientierende Übersicht zu dem Band liefert das ›Melange‹-Blog, sowie die Empfehlung Der Horror und das Mädchen von Zoé Sona für die ›TAZ‹.

Letzte Woche konnte ich schon Neues von Master Neal Stephenson melden, und es geht diese Woche munter weiter.

Über die Website von Stephenson habe ich entdeckt, dass er einen Text zum neuesten von Bill Bryson herausgegebenen Buch »Seeing Further – The Story of Science, Discovery, and the Genius of the Royal Society« beigetragen hat. Stephenson beleuchtet in seinem Text »Atoms of Cognition: Metaphysics in the Royal Society, 1715-2010« ein Thema, das auch in seinem gloriosen »Barock-Zyklus« eine bedeutende Rolle spielt: die Konkurrenz zwischen Isaac Newton und Gottfired Wilhelm Leibnitz. Die zweite Hälfte des Beitrages bietet eine gelungene und verständliche Zusammenfassung der Monaden-Theorie von Leibniz, also der Idee, dass kleinste ›denkenden‹ Einheiten die Grundbausteine des Universums sind, und wie diese Idee im Lauf der Zeit aufgegriffen und weiterentwickelt wurde. — Zu den 21 Autoren und Autorinnen des reichlich bebilderten Buches gehören unter anderem Margaret Atwood, Richard Dawkins, Paul Davis und Ian Steward.

Netzfunde

  • Eine beängstigende Veranschaulichung zu dem im Golf von Mexico ausgelaufenen Öl hat Chris Harmon gestaltet: Oil’d.

Oil'd from Chris Harmon on Vimeo.

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

  • Rüdiger Suchsland, bespricht wie (fast) immer amüsant einen Genre-Knaller. Diesmal den nordgöttischen FußballSuperheldenfilm von Kenneth Brannah, »Thor«: Kampfstern Galactica mit Hörnern am Helm. Leider werde ich diesen Flick wohl erst auf DVD sehen können, denn in Frankfurt läuft er nur zu für mich blöden Zeiten auf Englisch.
  • Für ›Der Standard‹ hat Josefson wieder eine seiner wunderbaren SF- und Fantasy-Sammelrezensionen geschrieben: Weiterwursteln nach dem Weltuntergang? — Diesmal mit Rezensionen zu Büchern von Will McIntosh, Alastair Reynolds, Larry Niven & Edward M. Lerner, Daryl Gregory, George R. R. Martin (ja ja, ich sollte, könnte eigentlich etwas zu den ersten drei Folgen der TV-Umsetzungen von »A Game of Thrones« sagen, aber ich bin bisher noch so unterwältigt, dass ich mich lieber zurückhalte; prinzipiell halt offenbar nicht meine Tasse Tee), Peter Clines, Paul Melko, K. J. Parker, Lorna Freeman, Michael Marcus Thurner sowie einer Übersicht zu Büchern über Retrofuturismus.
  • Matthew Cheney hat sich dem Wahnsinnsunternehmen gewidmet, Neil Gaimans »The Sandman« komplett zu lesen und Heft/Kapitel für Heft/Kapitel seine Eindrücke zu beschreiben: Sandman Meditations. Besonders interessant ist dieses Projekt deshalb, weil Cheney freimütig zugibt, nicht viel Ahnung von Comics/Graphic Novels zu haben.
  • Jess Nevins erinnert für ›io9‹ an die ›Geburt‹ des Science Fiction-Genres im 19. Jahrhundert: May Day, 1871: The Day »Science Fiction« Was Invented.
  • Ich freue mich, eine neue SF- & Fantasy-Podcast-Show entdeckt zu haben, die mir gefällt und die ich allen Phantastik-Interessierten mit gutem Gewissen empfehlen kann: Geeks Guide to the Galaxy. Ich habe mir gleich mal die Folgen mit Charles Yu, Paolo Bacigalupi und Cherie Preist geholt.
  • Jeff Vandermeer hat in seinem Blog ›Ecstatic Days‹ eine kurzweilige Zusammenfassung seiner Erfahrungen und Erkenntnisse bezüglich SF- und Fantasy-Cons veröffentlicht: Convention Truths.
Zur Erinnerung: Hinweise auf bemerkenswerte deutschsprachige Internet-Beiträge zum Thema Phantastik (in allen ihren U- & E-Spielarten) bitte per eMail an …

molosovsky {ät} yahoo {punkt} de

… schicken. — Willkommen sind vor allem Hinweise zu Texten, die wenig beachtete Phantastikwerke behandeln (z.B. also Einzelwerke statt Seriensachen), oder die über Autoren, Theorie und Traditionsentwicklungen berichten.

Zuckerl

  • Supertoll!!! Quentin Tarantinos nächster Film steht fest: Django Unchained. Als Dasteller dieses Westerns stehen (gerüchteweise) bereits Christoph Walz und Franco Nero in den Startlöchern.
  • Ich bin immer noch auf dem Kubrik-Tripp, und finde dementsprechend diese von Martin Woutisseth gestaltete, animierte Rückschau auf die Werke des Meisters einfach schön: Stanley Kubrick – A Filmography.

Stanley Kubrick - a filmography - from Martin Woutisseth on Vimeo.

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Wochenrückblick Doppel-No. 47 / 48

Eintrag No. 709 — Doppelnummer, damit die Wochenzählung nicht aus dem Tritt kommt.

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Charles Yu: »How to Live Safley in a Science Fictional UniverseLektüre: Große Freude bescherte mir »How to Live Safely in a Science Fictional Universe«, der schmale, aber keineswegs schale, Debütroman des jungen amerikanischen Autors Charles Yu. Hier meine grobe Übersetzung des Klappentextes:
In einer Minute wird Charles Yu sich umbringen. Wieder einmal.
Charles arbeitet als Zeitmaschinen-Reperatur-Techniker. Er hat eine Lizenz zum Instandsetzen aller chronogrammatischen Fahrzeuge der T-Klasse, ist angestellt bei Time Warner Time, und verrichtet seine Arbeit aus dem Unter-Universum 31 heraus, einer etwas kaputten, unfertigen Raum-Zeit-Struktur & Unterhaltungskomplex. Der Job sollte eigentlich super sein: er hat seine eigene TM-31-Zeitmaschine die auf dem neuesten Stand der Technik ist; er darf sich sein Betriebssystem selbst aussuchen (er wählt TAMMY – kastanienbraunes Haar, dunkelbraune Augen hinter Bibliothekarinnen-Brille und eine Stimme wie die einer Prinzessin); er hat eine coole, gefährlich aussehende Wumme (eine paradox-neutralisierende Waffe); und er hat einen imaginären Hund namens Ed.
Warum steckt Charles nun so in der Klemme? Er ist (was sich mit einer Zeitmaschine leicht machen lässt) die längste Zeit eines Jahrzehntes seiner Arbeit und seinen Programm-Chef Phil (Microsoft Middle Manager 3.0) aus dem Weg gegangen. Er hat stattdessen die Zeit genutzt 39 alternative Versionen seines Ichs auszuspionieren (und entdeckt, dass 35 davon totale Arschlöcher sind). Und er hat sich sozusagen in TAMMY verliebt, was schlecht ist, denn dafür hat sie kein Modul.
So gesehen ist es vielleicht nicht überraschend, dass er, als er einem seiner Ichs aus der Zukunft begegnet, diesem in den Bauch schießt. Für einen Zeitmaschienen-Reperatur-Techniker ein Anfängerfehler. Nun ist Charles in einer Zeitschleife gefangen, dreht sich für immer im Kreise. Alles was er hat, in ein in braunes Papier eingewickeltes Buch, das ihm sein zukünftiges Ich geben wollte, als Charles ihn erschossen hat. Es heißt »Wie man unbescholten in einem Science-Fictionalem Universum lebt«. Und er, Charles, ist der Autor. Und irgendwo in dem Buch verbirgt sich die Information, die Charles retten könnte.

Kurz: Metaphysische & metafiktionale Kniffe en masse erwarten den Leser. Vorsicht: der plauderhafte, undisziplinierte Gedankenstrom-Stil (sprich: immer wieder laaaange, scheinbar planlos umherschweifende Sätze) und Aufbau (wenig Äktschn, viel Reflektion) sind sicherlich nichts für jedermann. Das Buch ist größtenteils eine autobiographische Selbsterforschung von Charles, die immer wieder unterbrochen wird von knappen sachlichen Einträgen eines Glossars zum Titel-Thema des Buches. — Mir hat allerdings sehr gefallen, wie der Roman das Motiv der Zeitreise nutzt, um anregende Überlegungen (fast möchte ich sagen: Meditationen) zum Thema Bewußtsein, Selbsterkenntnis und Erinnerung auszubreiten. — Ich wünsche der deutschsprachige SF-Gemeinschaft, dass dieser Roman übersetzt wird (und bringe dem, der die Übersetzung leisten soll jetzt schon mein kollegiales Mitleid entgegen).

Hier geht es zu einem ausführlichen Gespräch, das ›io9‹ mit Charles Yu über den Roman geführt hat.

Netzfunde

  • Marcus Hammerschmitt berichtet für ›Telepolis‹, mit welchen empörenden Umtrieben in USA versucht wird, den öffnetlichen Büchereien Geld abzuknöpfen: Die Plünderer kommen.
  • Passend zu dem Themenkomplex, jedoch bezüglich heimischen Gefilden, auch dieser Essay von Matthias Spielkamp für ›Perlentaucher‹: Leistungsschutzrechte schaden – auch den Verlagen.
  • Ich mache derzeit eine heftige Stanley Kubrick-Phase durch, erwerbe als Schnäppchen seine Filme auf Blue Ray, gönne mir die ganzen Dokus nebenbei. — Hier eine Auswahl der Photographien, die der junge Kubrick für das ›Look Magazine‹ angefertigt hat: Chicago, im Archiv der ›Library of Congress‹. — Hier einige Aufnahmen, die im italienischen ›Vogue‹ anlässlich einer Ausstellung gezeigt werden. — Hier eine plauschige Talkrunde mit Kubrick-Witwe Christiane, Freund, Produzenten (ergänz: & Schwager) Jan Harlan und Kollegen-Bewunderer Martin Scorcese in der »Charlie Rose«-Show anlässlich des Dokumentar-Portraits »A Life in Pictures« (welchselbigen man hier gucken kann).
  • ›Literaturkritik.de‹ hat in den letzten Tagen drei lesenswerte Rezensionen angeboten: — Eine Rose ist eine Rose, aber nur dem Namen nach von Anett Kollmann über die Bio- und die Monographie zu Umberto Eco von Michael Nerlich. Die Rowohlt-Monographie habe ich (schon) gelesen und kann sie unumwunden empfehlen. — Klaus Hammer lobt den Katalog von Ingrid Pfeiffer und Max Hollein zur derzeit in der Schirn Kunsthalle Frankfurt laufenden Ausstellung »Surreale Dinge«: Der Surrealismus – eine unerschöpfliche Inspirationsquelle des 20. Jahrhunderts. — Und Walter Delabar fand Joe R. Lansdales »Kahlschlag« aus ›meinem‹ Golkonda Verlag richtig gut (zu meiner Rezi des Buches geht es hier entlang): Sunset, die sich wehrt.
  • Beim Stöbern entdeckte Natur- und Menschenkunde: Das Tree of Life-Web Projekt; — und das Antropolgi-Blog. Muss ich noch prüfen, machen aber beide einen sehr interessanten ersten Eindruck.

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

  • Anubis hat in seinem Blog ›Lake Hermanstadt‹ eine lesenswerte Rezension zu Thomas Plischkes »Die Zwerge von Amboss« geschrieben. Mein Urteil zu dem Buch ist ja eher kritisch, aber ich finde, Anubis bringt die Stärken des Romanes von Thomas Plischke fair und ohne peinliche Lobhudelei gut auf den Punkt. Muss ja nicht jeder meinen Geschmack haben.
  • Kai Müller blickt für ›Der Tagesspiegel‹ auf das Manga »Akira« zurück: Heller als tausend Sonnen.
  • PDF-Link: Fandomobserver 262 ist da. Redakteur: Florian Breitsameter. Noch keine Zeit gehabt, ausführlicher zu lesen … leider.
  • ›Der Standard‹ sollte eigentlich mal einen Preis der deutschsprachigen Phantastik-Szene dafür bekommen, die einzige (mir bekannte) große Zeitung unserer Zunge zu sein, die (im Internet) eine hochqualitative und anregend zu lesende Science Fiction & Fantasy-Rundschau pflegt. Neueste Ausgabe, zusammengestellt von Josefson: Die Wiederentdeckung des Menschen mit Rezensionen zu Büchern von Cordwainer Smith, Paolo Bacigalupi, Gerd Ruebenstrunk, Jack McDevitt, Adam Roberts, David & Leigh Eddings, Karl Schroeder, Sergej Lukianenko, Neal Asher, Patrick Lee, Edmond Hamilton, Kevin Shamel.
Zur Erinnerung: Hinweise auf bemerkenswerte deutschsprachige Internet-Beiträge zum Thema Phantastik (in allen ihren U- & E-Spielarten) bitte per eMail an …

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… schicken. — Willkommen sind vor allem Hinweise zu Texten, die wenig beachtete Phantastikwerke behandeln (z.B. also Einzelwerke statt Seriensachen), oder die über Autoren, Theorie und Traditionsentwicklungen berichten.

Zuckerl

  • Den derzeit teuersten Schießprügel der Welt stellt ›BornRich‹ vor: VO Falcon Edition. Zu haben für ca. 620.000 €. Natürlich alles handgemacht.
  • Für etwas weniger Kohle bekommt man schon den Playmobil Apple Store bei ›Think Geek‹ für seinen Nachwuchs.
  • So muss Pop-Art, bzw. Agitpop, bzw. Straßenkunst heute gehen: die Italienische Gruppe orticanoodles hat es Dank ausgefeilter Stencil-Technik richtig druff. Meine Lieblinge: der Adi mit verschiedenen Färbungen (u.a. US-Fahne) Pop Never Dies und der Sepp (auch bekannt als Pipst, Pupst oder Papst) auf der Grafik The Black Pope.
  • Der Schweizer Architekt Michael Hansmeyer zeigt, wie man mit dem Rechner komplizierte Schönheit schafft.
  • Adam Wheatley kombiniert nette Gegenstände mit Waffen.
  • Der Spieleentwickler meines Vertrauens, ›Rockstar‹, hat mkt Recht stolz vermeldet, dass es ihr (hoffentlich) im Mai erscheinender Titel »L. A. Noir« als erstes Videospiel in die offizielle Auswahl eines Filmfestivals geschafft hat.
  • Austin Kleon berichtet ist seinem Blog von einem Artikel, in dem die ursprüngliche Karte des Ortes Twin Peaks von David Lynch vorgestellt wird.
  • Ein ganz großes Bonbon für alle, die wie ich den Anime-Meister Hayao Miyazaki verehren: Das englische ›Ghibli‹-Blog präsentiert »Mononoke Hime« aus dem Jahre 1980, ein bezauberndes Bilderbuch-Comic.
  • Für die ›Los Angeles Times‹ schildert Tony DiTerlizzi (mir aus »Plainscape«-Zeiten, heute den meisten wohl als »Spiderwick«-Macher bekannt), durch welche blöden Dusseligkeiten es in den 1960er-Jahren nicht dazu gekommen ist, dass der Illustrator- & Bilderbuch-Legende Maurice Sendak (am bekanntesten für das Kinderbuch »Wo die wilden Kerle wohnen«) Tolkiens »Der kleine Hobitt« bebildert: A masterwork that could have been.
  • John Norman, Autor der berüchtigten (und von mir selbst nicht geschätzten) »Gor«-Romane, hat ›io9‹ ein Interview gegönnt. John Norman, der Philosophie-Professor, der die barbarische Welt »Gor« ersonnen hat.

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Molos Wochenrückblick No. 46

Eintrag No. 708 — In der vergangenen Woche besuchte ich den Unterricht für die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe. — (Die schriftliche & mündliche Prüfung habe ich am gestrigen Montag souverän bestanden. Danke der Nachfrage.) — Weniger weil ich groß büffeln musste, eher schon, um meine Nerven zu schonen und mein Gedächtnis nicht unnötig zu belasten, habe ich mich mit Herumstromern im Internet zurückgehalten, und mich stattedessen der Muse hingegeben und viel gelesen und Filme geguckt.

Derzeit erfreuen wir uns der wohl schönsten Tage des Jahres. Noch ist die Luft frisch wie Quellwasser, die Sonne wärmt bereits so angenehm, dass es eine Wonne ist, draussen zu sein, ohne dabei belästigt zu werden, denn – ›Hurrah!‹ – die Insekten sind noch nicht aus ihren Startlöchern gekrochen.

•••

Lewis Trondheim & Yoann: »Fennek« bei Reprodukt.Lektüre: Was gibt es also passenderes, als das wunderschöne neue Comic aus der Feder von Meister Lewis Trondheim auf einer Flußuferbank zu genießen: »Fennek«. Ich habe ja eine Schwäche für kleine, kecke Viecher und da gibt es wenige, die mein Herz so hüpfen lassen wie Wüstenfüchse. Die leuchtenden Aquarell-Zeichnungen von Yoann fangen die prächtige Lichtstimmung der afrikanischen Savanne brillant ein, in der sich der kleine Fennek auf der Flucht vor nervigen Schlangen auf die Suche nach dem Halsband des Schamanen macht. Mit seinem anarchistischen Humor versteht es Trondheim, diese Tierfabel amüsant aufzupeppen, und mir gefällt es besonders, wie der kleine Fennek seine Zufallsbegegungen bisweilen einfach auffrisst, wenn sie ihm zu sehr auf den Geist gehen.

Mervyn Peake »Der letzte Lord Groan« (= ›Gormenghast‹ Band 3), bei Klett-Cotta.Seit meinem letzten Lektüre-Bericht habe ich »Der Letzte Lord Groan« und (den aus dem Nachlass von Witwe Maeve Gilmore geretteten und vollendeten) »Titus erwacht« von Mervyn Peake fertiggelesen. Wenn man alle vier Bücher kennt, leuchtet ein, warum der vom Autor zugedachte Name dieser Reihe ›Die Titus-Bücher‹ lautet. Nimmt man alle vier Romane in Augenschein, stellt man fest, dass der Ort Gormenghast nur in den ersten beiden Bänden der Ort der Handlung ist. Allerdings: Wer nur die ersten beiden Bände (»Der junge Titus« und »Im Schloss«) beachtet, wird eher den von Lesern geprägten Reihennamen ›Die Gormenghast-Bücher‹ stimmig finden.

Gormenghast, dieses monarchische Reich des Rituals, dieser absurde Architekturfriedhof mit seinen skurilen Bewohnern glänzt in Roman drei und vier durch Abwesenheit, als erinnerter Traum, vom dem Titus sich nicht sicher ist, ob es real oder nur Trug seiner Einbildung ist. — Den ›Titus‹-Büchern beizukommen ist nicht leicht. Wer aber bereit ist, sich auf die Launen von Peake einzulassen, wer sich auch mal traut ein Phantasiereich zu betreten, in dem nicht eine Handlung im Mittelpunkt steht, sondern eben poetische Sprache, Stimmungen, Orte und Personen, die mit Akribie beschworen werden und auftreten, wie die Figuren in einem ausgeklügelten Marionettentheater, kann wahrlich Großartiges erleben mit diesen Werken.

Mervyn Peake & Maeve Gilmore: »Titus erwacht« (= ›Gormenghast‹ Band 4) bei Klett-Cotta.Weitere Notizen zu meinem Grimm über die Schutzumschläge der neuen deutschen Ausgabe: Band eins ziert ein kleiner Junge, der wohl Titus darstellen soll. Leider ist Titus am Ende des ersten Buches erst ein Jahr alt, der Knabe auf dem Cover also deutlich zu alt. — Band zwei zeigt einen (zu) braven Gebäudekomplex, der mir mit seinen kleinen gothischen Türmchen zu sauber und mikrig erscheint, als dass er das gewaltige, verfallene Gormenghast illustrieren könnte. — Dass es in Band drei keinen auf einem Zombiepferd reitenden Ritter gibt, habe ich schon erwähnt. Auf dem Buchrücken dieses dunkelvioletten Bandes ist der Kontrast zwischen der Umschlagsfrabe und dem dunkelgrauen Schriftzug ›Gormenghast‹ so gering, so dass man den Reihentitel aus einem Meter Entfernung kaum noch lesen kann. — Ebenfalls zu niedrig ist der Kontrast zwischen der weißen Schrift und dem hellorangen Umschlag des viertes Bandes, so dass es eine Qual ist, den Klappentext und die Titel zu entziffern. Zudem zeigt hier das Umschlagsbild ein Segelschiff. Titus reist zwar am Ende Buches über See, aber mit einem Dampfschiff. Wieder klage ich an, dass die Person(en), die für die Motivauswahl verantwortlich war(en), sich nur ungenügend mit dem Inhalt beschäftigt hat (haben).

David Foster Wallace: »A supposedly fun thing I’ll never do again«, englische Taschenbuch-Ausgabe von Abacus.Enormes Vergnügen hat mir »David Lynch Keeps His Head« (1995, der Link führt zu einer gekrüzten Fassung) von David Foster Wallace (aus dem Essayband »A supposedly fun thing I'll never do again«, 1997) bereitet. Eine wilde Mischung aus Drehbericht zu »Lost Highway«, repektvoller Betrachtung zum Werk von David Lynch, und allegemeine poetologische, narratologische Überlegungen, beispielsweise zum Unterschied von Kommerz- und Kunstfilmen. — Letzteres fand ich besonders einleuchtend. Geht ungefähr so:

›Kunstfilme‹ sind teleologischer (also auf ein höheres Ziel gerichtet); sie wollen den Zuschauer ›aufwecken‹, sein Bewußtsein schärfen. Sie verlangen vom Zuschauer, dass er einiges an interpretatorischer Arbeit leistet um kapieren zu können, was der Film erreichen will. Im Grunde also zahlt man Geld, um sich zu abzumühen.

›Kommerzfilme‹ wollen unterhalten und bieten entsprechend ›Phantasien für Geld‹, Phantasien, die dem Zuschauer vorgaukeln, er sei jemand anderes, jemand, dessen Leben irgendwie größer, stimmiger, aufregender und atraktiver und vor allem kurzweiliger ist als das Leben des Zuschauers. Diese Filme trachten danach, den Zuschauer (im übertragenen Sinne) einzulullen und ihm angenehme Träume zu bescheren.

Jesse Bullington: »The Enterprise of Death«, englische Taschenbuch-Ausgabe von Orbit.Schließlich bin ich hingerissen vom zweiten Roman, den Jesse Bullington mit »The Enterprise of Death« vorgelegt hat. Bullington hat letztes Jahr mit seinem »Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart« bei mir große Hoffnungen geschürt. Er verstand es darin gekonnt, eine mit Fantasy-Elementen garnierte europäische Vergangenheit auszubreiten. Die Grossbarts machten das späte 14. Jahrhundert unsicher, nun, mit »The Enterprise of Death«, nimmt Bullington uns mit auf eine Reise durch das frühe 16. Jahrhundert.

Hauptfiguren sind: a) das afrikanische Mädchen Awa, die als Sklavin einer Haremsschönheit in die Fänge eines spanischen Necromanten gerät, dessen Schülerin sie wird und der sie mit einem Fluch belegt, von dem sie sich quer durch Europa irrend zu befreien trachtet. — Dabei begenet sie b) dem Maler und Soldaten Niklaus Manuel Deutsch von Bern (von dem auch das Umschlag-Motiv »Der Tod als Kriegsknecht umarmt ein Mädchen« stammt), der Awa im Auftrag seines Herren Albrecht von Stein der Inqusition überbringen soll. — Bullington begeistert mich, denn sein Frührenaissance-Weltenbau ist gewissenhaft recherchiert, seine Magie folglich gut durchdacht und entsprechend stimmig geschildert. Vorsicht Zartbesaitete!: Bisweilen werden Handlung und Sprache derb, brutal und lästerlich, jedoch ohne dabei in platte Effekthascherei abzugleiten. Kurz: Richtig zünftige Vollwertkost von einem meisterhaften Erzähler. (Wundert mich nicht mehr, denn Jesse Bullington offenbart sich in diesem langen Interview-Podcast von Orbit als aufmerksamer Leser von Umberto Eco.)

•••

»Scott Pilgrim Vs. the World«Film: In jüngster Zeit gab es eine Welle sich ähnelnder Filme, in denen jeweils ein junger, alles andere als heldenhafter Durchschnitts-Typ eine Krise durchmacht, die von Phantastik-Genre-Besonderheiten bestimmt wird: »Wanted« (Leute mit Superkräften und geheime Meuchelmord-Gesellen), »Zombieland« (Überleben in einer Zombie-verseuchten post-apokalyptischen Welt), »Kick-Ass« (Kostümierte Helden ohne Kräfte, die sich aber mit brutalen Gängstern anlegen) und nun eben, für mich mit Abstand der beste dieser Filme, »Scott Pilgrim vs. the World«.

All diese Filme haben zudem gemein, dass sie auf Comic-Vorlagen basieren (oder, im Falle von »Zombieland«, basieren könnten), und die mal mehr, mal weniger, klassische Filmsprache mit aus dem Comic oder von Videospielen übernommenen formalen Spielereien aufpeppen. Zudem gibt es in allen Filmen humorige und romantische Komponenten. — »Scott Pilgrim« ist aber für mich der einzige dieser Filme, der seinen Ton von Anfang bis Ende ohne Fehl und Zittern durchhält; der nicht nachlässt bei seinem Tempo, seinen überraschenden Wendungen und seiner Ideenfülle; der keine unstimmigen Phasen durchmacht oder meine Gutgläubigkeit überstapaziert. Selten, dass ich einen Film zweimal hinterander am Stück gucke und mir dann auch gleich noch die Kommentar-Tonspur reinziehe. Bryan Lee O’Malley: »Scott Pilgrim Vs. The World« bei Oni Press.

Derart angefixt, habe ich mir auch gleich die sechs Bände des zugrundeliegenden Comics des Kanadiers Bryan Lee O’Malley besorgt. Die minimalistischen Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich fand sie sehr passend für die Geschichte über ein Slacker-Milieu, in dem sich die Teens und Twens noch wie Larven, wie Spielzeugfiguren fühlen und verhalten, meist unsicher und ungeschickt mit den eigenen Gefühlen und denen der anderen umgehen. Die Story dreht sich eigentlich nur daraum, dass Scott Pilgrim sich in die neu in die Gegend zugezogene, geheimnisvolle Ramona verliebt, obwohl er noch mit einer Schülerin zusammen ist. Für das Recht Ramona zu umwerben muss Scott deren sieben böse Ex-Liebhaber überwinden. Hier kommen (im Film, aber im Comic noch heftiger) wilde Kampfseqeunzen ins Spiel. Und ich rede hier nicht von normalen Figuren, die sich kloppen und herumscheuchen, sondern Halb-Ninjas, verschlagenen Genies die Todesrobotoer bauen und am großartigsten finde ich, dass solche phantastischen Unmöglichkeiten in der Welt von Scott Pilgrim vollkommen normal sind. Leute arbeiten in vegetarischen Fast Food-Restaurants oder einem Videoverleih, spielen in einer Band, fahren Rollerblades und haben Taschen mit unermesslichen Sub-Space, schwingen magische Schwerter oder springen zum Mond um als Zeichen ihrer Liebe in den Trabanten ein Loch zu schlagen.

Zuletzt möchte ich loswerden, wie unfassbar mich die beiden jüngsten Spielfilm-Animes von Mamoru Hosoda überwältigt haben: »Das Mädchen, das durch die Zeit sprang« (2006) und »Summer Wars« (2009). Ich muss beide noch ein paar Mal gucken, um meine Gedanken zu ihnen halbwegs in den Griff zu bekommen, nur so viel jetzt schon. A) Wie bei nicht wenigen japanischen Zeichentrick-Filmen ist die Detailliebe, die handwerkliche Perfektion (vor allem der Hintergrundzeichnungen … bei den Animationen selbst sind die Japaner ja Meister der billigen aber effektiven Mittel) atemberaubend. Die vielen kleinen Ideen, Beobachtungen, Kleinigkeiten die überall im Bild zu finden sind, erfüllen mich mit Ehrfurcht. — B) Jeder, der auch nur ab und zu gerne den kleinen Zeh ins Genre-Gewässer der Science Fiction oder Science Fantasy steckt, sollte sich diese beiden Filme mal anschauen.

Netzfunde

  • Ich halte mich ja mit Kommentaren zur Situation in Japan zurück. Hier aber ein lesenswerter Kurzessay von Ian Buruma aus der ›FAZ‹: Schönheit als Gesicht des Schreckens. Allein der Anfang illustriert, warum ich diesen Text mag:
    Theorien über Nationalcharakter sind mit Vorsicht zu genießen. Das menschliche Verhalten ist viel zu eigenwillig, als dass man es an Faktoren wie Klima oder natürlicher Umgebung festmachen könnte. Und doch wird man vernünftigerweise annehmen können, dass Menschen, die am Fuß eines Vulkans leben, eine etwas andere Lebenseinstellung haben als die Bewohner einer sanften englischen oder bayerischen Hügellandschaft. Vor allem dürften sie kaum Jahrzehnte damit verbringen, an Vulkanhängen Kathedralen zu bauen.

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

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Zuckerl

  • Eines meiner Lieblingscomics von Jaques Tardi, »Der Dämon im Eis«, ist bei Fantagraphics auf Englisch erschienen. Und so gibt es eine kleine Leseprobe-Galerie des Verlages bei flickr: »The Arctic Marauder« by Jacques Tardi.
  • Zwei originelle, löbliche ›Propaganda‹-Motive einer portugisischen Werbeagentur zum Thema Klimawandel und Temperaturanstieg: »Soon the weather will be our biggest oppressor«, Motiv 1: Flood; — und Motiv 2: Drought.
  • Wie sieht es aus, wenn man 24 normale Uhren zu einer großen Digital-Uhr zusammensetzt, und vor allem: wie schön ist der Zeigertanz, wenn die Uhrzeit verstreicht? Das führt die Installation The Clock Clock des Künstlerduos ›humans since 1982‹.

The clock clock by humans since 1982, 2010 from Humans since 1982 on Vimeo.

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Molos Wochenrückblick No. 45

Eintrag No. 707 — Ohne much ado, hier die Links.

Netzfunde

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

  • Marcus Hammerschmitt schrieb für ›Telepolis‹ einige launische aber (meiner Ansicht nach) treffliche Gedanken zur jüngsten Welle von Alien- und Römer-Filmen: Die Träume des Empires.
  • Und auch diese Woche glänzt das Blog der ›Bibliotheka Phantastika‹ mit neuen, guten Beiträgen! Moyashi schrieb ein Portrait über die Autorin Diana W. Jones (siehe auch meine Rezi zu »Tough Guide to Fantasyland«) und Elora portraitiert den Künstler Charles Vess.
  • Wir dürfen uns freuen, denn es gibt ein neues PDF-Fanzine, das noch dazu den schönen Namen »Der Phantast« trägt. Erstellt wird es von einem Team der Web-Portale ›Fictionfantasy‹ und ›Literatopia‹. Ausgabe 1 ist dem Thema Science Fantasy gewidmet. — Forums-Threads zum Debüt finden sich bei SF-Fan und SF-Netzwerkdort habe ich auch einige Kritik zu dem Leitartikel von Rupert Schwarz angebracht … ziemlich oft, wenn ich hierzulande Fandom-Texte über Genre-›Theorie‹ zur Kenntnis nehme, finde ich was zum mäkeln.

    Das Gute daran: ich habe mir gedacht »Keine Kritik ohne Andeutung einer Hilfe« und die englischsprachigen Wiki-Einträge sind für Einsteiger in geschicktere Genre-Theorie und Handhabung von Genre-Begriffen meistens gar nicht so schlecht. Also habe ich einen mir besonders geistreich dünkenden Absatz aus dem englischen Eintrag zu ›Science Fantasy‹ übersetzt:

    For many users of the term, however, ›science fantasy‹ is either a science fiction story that has drifted far enough from reality to ›feel‹ like a fantasy, or a fantasy story that is attempting to be science fiction. While these are in theory classifiable as different approaches, and thus different genres (fantastic science fiction vs. scientific fantasy), the end products are sometimes indistinguishable.
    Schnellübersetzung Molo: Der Begriff ›science fantasy‹ bezeichnet für viele entweder eine Science Fiction-Geschichte, die stark genug von der Wirklichkeit abweicht um wie Fantasy zu ›erscheinen‹, oder eine Fantasy-Geschichte, die bestrebt ist Science Fiction zu sein. Auch wenn das in der Theorie voneinander unterscheidbare Vorgehensweisen und folglich verschiedene Genres sind (fantasyhafte Science Fiction vs. wissenschaftliche Fantasy), lassen sich die Ergebnisse manchmal nur schwer voneinander abgrenzen.
  • John Coulthart widmet in seinem ›{feuilleton}‹-Blog Alfred Kubins »Die Andere Seite« einen Eintrag; mit sehr feinen Bildern (u.a. von der Ausgabe, die meine erste war, die ich als Reprint von dem Buch erstanden habe) und Links. — Vielleicht täusche ich mich, aber kann es sein, dass im englischsprachigen Internet die Kubin-Renaissance inzwischen stärker ist, als im deutschsprachigen? Wenn ja, ist das eine kuriose Schande.
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Zuckerl

  • Das ›Superpunch‹-Blog zeigt uns einige Gemmen der Gallery 1988 Inle Show. Thema: Hasen. Aber was für welche! Ich mag den mit Zylinder und Wumme von Chet Zar am liebsten.
  • In Pupping hat ein kleiner Tornado die Planen eines Erdbeerfeldes abgedeckt und mit ihnen herumgespielt. etschi123 hat dieses anmutige und ehrfuchtsgebietende Natur-Wind-Spiel ins Netz gestellt.
  • Das Kunst-Blog ›Colossal‹ stellt die Arbeiten des Japaners Sagaki Keita vor. Was für ein Gefizzel. Mir wird ganz schwummerig. Hier geht es zur Website von Sagaki Keita.
  • Für ›Tumblr‹ wurde eine Auswahl der Werke von Zdzislaw Beksinski zusammengestellt. Kaum zu glauben, dass dieser polnische Künstler bisher an mir komplett vorbeiging. Trau mich jetzt schon sagen, dass dieser 2005 ermorderte Maler einen merklichen Einfluss auf die finstereren und wirrereren Bereiche der Phantastik hatte. Muss dem mal nachgehen.
  • Ward Shelly hat eine große Mind Map zur Geschichte der Science Fiction gemalt, die auch schon in deutschen Internet-Kreisen entdekct wurde. Hier geht es weiter zur Website von Ward Shelly, wo es weitere (Un)Ordnungswahnsinnsfrüchte zu sehen gibt, u. a. zur Frage, wer die Avantgarde erfunden hat (riesige Bild-Datei!!!), Rollenvorbildern in den Medien (riesige Bild-Datei!!!) und und und gibt.

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Molos Wochenrückblick No. 44

Eintrag No. 705 — Der Auszubildenden unseres Betriebes erste Lektionen in er Kunst des höheren Sprach-Blödsinns vermittelt. Man nehme eine Sache und verknüpfe sie mit einer Tätigkeit. Beides darf nicht zueinander passen. Die Kombo sollte nach Möglichkeit zudem ein extra unsinniges oder gar unmögliches Bild vor dem geistigen Auge heraufbeschwören. Aus der Erinnerung fallen mir noch folgende Beispiele ein: Ich gehe mal ein paar Pflastersteine aufblasen. … mal eine U-Bahn bügeln. … Gurken dressieren. … Sockenlöcher stapeln. … Autounfall föhnen.

An der Uni für höheren Blödsinn kann man entweder als ›Dr. jux‹ oder ›Dr. wirr‹ abschließen.

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Lektüre: Lese wie besessen Mervyn Peake. Habe in der letzten Woche sowohl den dritten und (aus dem Nachlass von Peakes Frau komplettierten) vierten Band seiner ›Titus‹-Bücher, sowie die Titus-Novelle »Boy in Darkness« gelesen. Großartige Bücher, bei denen es mir schwer fällt, auf den Punkt zu bringen, was ich an ihnen so toll finde … genauer: es ist schwer, die Vorzüge der Bücher von Peake so zu benennen, ohne dass man klingt, als wolle man eigentlich schwache Werke verteidigen. Die ›Titus‹-Bücher (auch bekannt als ›Gormenghast‹) lassen sich mit den gewöhnlichen Bewertungs-Markmalen, die heutzutage populär sind, schlecht fassen.

(Inzwischen finde ich die Umschlagsgestaltung der neuen Ausgaben so schrecklich, dass ich überlege die Schutzumschläge wegzuwerfen. Auf dem Cover von Band 3 – dem violetten Band – beispielsweise ist ein Ritter auf nem Zombiepferd zu sehen, und im ganzen Buch taucht so eine Figur nicht auf! Ich finde, man darf verlangen, dass ein Umschlagsgestalter den Stoff, den er illustrieren soll, gefälligst zumindest aufmerksam querliest!)

Ach ja: da fällt mir ein, dass ich jüngst eine heftige Abneigung entwickle gegen die Feststellung bei Buch- oder Filmkritiken, die (Haupt)Figuren einer Geschichte wären keine Sympathieträger, mit denen man sich identifizieren könne. Kritiker und Schreibhandwerk-Ratgeber behaupten ja, dass es wichtig sei, sympathische Figuren zur Identifikation anzubieten. Ich finde das empörend flach, zudem hält man damit das Publikum für doof. — Was wichtig ist, sind Figuren die nachvollziehbar sind. Sympathisch müssen sie nicht sein. Im Gegenteil: bestimmt finde nicht nur ich es spannend und unterhaltsam, wenn unsympathische Figuren gut dargestellt werden.

Netzfunde

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

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Wortmeldungen

  • Habe Klaus Jarchow in seinem ›Stilstand‹-Blog ob seiner Nervenstärke komplimentiert, da er es schafft, ganze Jan Fleischhauer -Texte zu lesen und anschließend auseinanderzunehmen.

Zuckerl

  • Jetzt muss ich auch mal auf die süßen und sehr lustigen Zeichentrickffilme von Simon Tofield hinweisen: Simon's Cat. Mein Lieblingsfilm ist »Fly Guy«.
  • Das Blog von Florian Kuhlmann: original kopie fälschung wirklichkeit lüge wahrheit collage und das netz.
  • Goodnight Dune von Julia Yu.
  • Nette Wertung der Verfilmungen von P. K. Dick-Geschichten bietet ›io9‹: Every Philip K. Dick Movie Ranked from Best to Worst von agentorange.
  • Dank eines Hinweises von Simifilm im SF-Netzwerk wurde ich auf diesen Text von Anja Jardine aufmerksam, die für das ›NZZ Folio‹ mit Liebhaber -- Blem, blem, stun blem über einen James Joye-Lesezirkel (um Meister Fritz Senn!) schreibt, der sich gegenseitig »Finnegans Wake« vorliest und über dieses seltsame Buch diskutiert.
  • Zum Schluss der Trailer eines Filmes, auf den ich erst am Wochenende aufmerksam wurde: »Super«, einem weiteren Beitrag zum Thema ›normale‹ Menschen wollen Superhelden sein (siehe »Kick-Ass« und »Defendor«). Große Hoffnungen mache ich mir, weil der exquisit durchgeknallte Rainn Wilson (bei uns vielleicht am bekanntesten als Arthur aus »Six Feet Under«) hier mit dem Spruch »Halts Maul, Verbrechen!« (»Shut up, crime!«) aufmacht, seine Freundin Liv Tyler (sic!) von Kevin Bacon zurückzuerobern. Ellen Page und Nathan Fillion sind auch mit dabei. Wird bei uns wohl nur auf Festivals und DVD/Blue Ray erscheinen.

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Molos Wochenrückblick No. 43 (mit Oscar-Nachklapp)

Eintrag No. 703 — Es ist wieder so weit: Hier meine Votierungen der letzten Wochen im ›Wer ist Dir lieber?‹-Blog: Tom oder Jerry? (Na Tom natürlich. Wer den kleinen Mäuseschleimer mag, ist doof); — Henne oder Ei? (Hab ich darauf bezogen, was ich lieber esse, und auf die Schnelle für ›Ei‹ gestimmt, aus Sehnsucht, weil ich die kaum noch esse, wegen Colesterin; dann ist mir einfallen, dass ich Hähnchen auch gerne futtere und also besser mal für ›weder | noch‹ hätte stimmen sollen); — Karl Valentin oder Lisl Karlstadt? (Der Karl, nicht die Karlstadt, auch wenn die auch gut ist, aber der Valentin ist eben besser); — Karl Marx oder Friedrich Engels? (Marx, von Engels kenne ich nicht so viel).

Neue Hintergrundbilder für meinen Apfelschreibtisch bei ›National Geographic‹ gefunden: dieses rote Eichhörnchen im Schnee von Dorota Walczak; — dieser beeindruckende Krähenschwarm über Nord-Kalifornien von Jamie Zarza.

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Oscar-Nacht: Andrea und ich haben mit mehrfachen Wechseln von Streams geschafft, dieses Jahr mal wieder die Verleihung der Academy Awards anzuschauen; Andrea hat zudem den Abend die Nacht dazu genutzt, ihre Twitter-Zwitschermuskeln zu trainieren.

Folgende acht Oscars habe ich richtig geraten: Natalie Portman als beste Darstellerin in »Black Swan«; — Bester Schnitt für »The Social Network«; — Beste Kamera für »Inception«; — Beste Kurz-Doku für »Strangers No More« (geraten); — Bestes Maske/Schminke für »The Wolfman«; — Beste Musik für »The Social Network«; — Beste Tongestaltung für »Inception«; — Beste Spezialeffekte für »Inception«.

Natürlich finde ich es total krass, dass »True Grit« keinen einzigen von seinen 10 Nominierungsoscars bekommen hat. Zumindest Hailee Steinfeld hätte einen als beste Nebendarstellerin verdient, und wohl eine bessere Rede gehalten als die sehr unsympathisch auftrentende Melissa Leo. — Geärgert hat mich auch, dass Tim Burtons für mich bisher schwächster Film, »Alice im Wunderland«, mit zwei Oscars geadelt wurde; einmal für die künstlerische Leitung (und hier wären »True Grit« oder »Inception« m.E. würdige Preisträger gewesen), zum zweiten für die Kostümgestaltung (wiederum halte ich »True Grit«, aber zudem auch »The King’s Speech« für geeignetere Empfänger des Preises).

(Deutschsprachige) Phantastik-Funde

  • Absolut großartig finde ich diesen offenen Brief von Fantasy-Autor Patrick Rothfuss. Nachdem ›Serenity‹-Kaptain Nathan Fillion in einem Intervew äußerte, dass er, wenn er die Kohle dafür hätte, vom Sender Fox die Rechte an der brillanten SF-Western TV-Serie »Firefly« kaufen würde, damit die leider und dummerweise zu früh abgesetzte Serie weitergedreht werden könne, bot sich Rothfuss als geldgebender Unterstützer dieses Vorhabens an, da er voraussichtlich mit seinem zweiten Roman seiner überaus erfolgreichen »Königsmörder-Chroniken« mehr Geld verdienen wird, als er weiß, was er damit anfangen soll.
  • Durch eine Meldung im ›Lake Hermanstadt‹-Blog bin ich zuerst über die ersten Entwürfe der neuen Umschlagsgestaltung des englischen Stammverlages Panmacmillan für die Taschenbücher von China Miéville gestolpert … aber da war das alles noch nicht fix. Mittlerweile sind die acht neuen Cover sogar bei Amazon eingepflegt und die neuen Ausgaben werden zum Erscheinen des nächsten Romans von Miéville, »Embassytown« (seinem ersten SF-Flick) im Mai auf den Markt kommen. Da meine englischen Ausgaben von Chinas Büchern größtenteils durchs Mehrfachlesen ziemlich zerfleddert sind, komme ich wohl nicht umhin, mir diese feinen neuen Ausgaben zuzulegen. — Einen schönen Überblick, mit großen Bildern, bietet das englische Blog ›The Wertzone‹ von Adam Whitehead: New China Mieville cover bonanza. — Hier kleiner und anders sortiert meine Vorschau:

Die ›Weird Fiction‹-Romane mit Abenteuern aus der Welt Bas-Lag: Die neuen Taschenbuch-Cover von Panmacmillan für die Bas-Lag-Romane von China Miéville.

Der Debütroman »King Rat«, die Kurzgeschichtensammlung »Looking For Jake« und das Jugendbuch »Un Lun Dun«: Die neuen Taschenbuch-Cover von Panmacmillan für die Bücher China Miéville.

Der Phantastik-Krimi »The City & The City«, der London-Flick »Kraken« und der SF-Roman »Embassytown«: Die neuen Taschenbuch-Cover von Panmacmillan für die Bücher China Miéville.

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Zuckerl

  • Mit Interlocked von NikitaL bietet ›Newgrounds‹ ein wahrhaft kniffliges Puzzlespiel. Wie lassen sich die einzelnen Teile so bewegen, dass man die ganze Figur auseinandernehmen kann? Die vierzehn ersten Puzzels habe ich vergleichsweise schnell gelöst. Von den sechs Hardcore-Puzzels habe ich erst eines geschafft.
  • Bei ›Boing Boing‹ kann man gucken, wie der TV- und Reiseschriftsteller Bob Harris sich bei einem Kurzaufenthalt in Singapur die Füsse von einem kleinen Schwarm ›Doctor Fish‹ (= Rötliche Saugbarbe) putzen lässt: The fish pedicure: a foot-holder's-eye view.

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